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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Annehmlichkeiten und seine hervorragende Küche.
    Anfangs fühlte Hetty sich sehr geschmeichelt, dass die Eigentümer - ein junges Paar mit zwei kleinen Kindern und einem Baby - es ihr anvertrauen wollten. Doch während sie sie herumführten, erkannte sie, wie erschöpft sie waren. Das Baby wachte jede Nacht fünfmal auf, und die anderen beiden Kinder forderten auch ihr Maß an Aufmerksamkeit. Hetty kam der Verdacht, dass sie ihr Hotel auch in der Obhut eines betrunkenen Axtmörders zurückgelassen hätten, so dringend war ihr Bedürfnis nach Urlaub.
    Fast alle Angestellten begrüßten Hetty freundlich, wenn auch ein bisschen misstrauisch. Nur die Haushälterin nahm es ihren Arbeitgebern übel, dass sie ihr Hetty vor die Nase setzten. Doch die anderen fanden, dass die Besitzer die Ferien dringend nötig hatten, und wenn Hetty sie ihnen ermöglichte, waren sie bereit, ihr eine Chance zu geben.
    »Seit wir das Hotel gekauft haben, haben wir noch keinen freien Tag gehabt, außer als Suky geboren wurde.« Brenda hielt das Baby hoch. »Wir sind meistens ausgebucht. Du wirst nicht viel Freizeit haben.«
    »Das ist mir nur recht. Ich bin froh, wenn ich gut beschäftigt bin.« Ich habe festgestellt, dass es das beste Heilmittel für ein gebrochenes Herz ist. Aber das fügte Hetty nur in Gedanken hinzu. Dieses Mal war ihre Mutter nicht vor ihr hier gewesen, um alle und jeden über ihren Gemütszustand zu informieren.
    »Du meinst also, du wirst es einen Monat aushalten? Freunde haben uns ihr Haus in Frankreich geliehen, und meine Mutter kommt mit, um uns die Kinder - hier und da abzunehmen.«
    »Ich lass euch wissen, wie es klappt, okay? Vielleicht verjage ich all eure Gäste oder vergraule eure Angestellten. Aber ich denke, ich komme einen Monat zurecht, ohne euch zu ruinieren.«
    »Ein Monat wäre himmlisch. Wir würden nie in der Hauptsaison wegfahren, aber wir sind so fertig, und deine Mutter hat gesagt ...«
    »Ich hoffe, sie hat euch nicht weisgemacht, ich hätte eine Hotelfachschule besucht oder Ähnliches?«
    »O nein. Eigentlich hat sie gesagt, du hättest keinerlei Ausbildung für so was, aber dass du schnell lernst und gut mit Menschen umgehen kannst.«
    Hetty lachte. »Ich hoffe, sie hat Recht. Ich bin sicher, es wird mir Spaß machen.«
    Hetty erkannte bald, dass ihre Mutter Recht gehabt hatte: Mit der richtigen Unterstützung konnte sie ein Hotel führen. Ihre Methode war denkbar einfach: Sie fragte jeden Angestellten, was seine Aufgabe war, äußerte sich bewundernd über die Fertigkeiten, die er oder sie besitzen musste, und sagte ihnen in regelmäßigen Abständen, wie gut sie ihre Sache machten.
    Der Koch war Italiener und von seiner ersten Anstellung als Chefkoch und der Aussicht, seine Kreativität frei ausleben zu können, hierher gelockt worden. Und auch wenn er schwul war, vergötterte er Hetty. Er war es gewöhnt, dass man ihn argwöhnisch fragte, ob Orangenmarmelade denn wirklich zu Schellfisch passe, statt zu hören: »Gott, du bist ja so erfinderisch! Das schmeckt sagenhaft!« Er tat alles für sie, und weil er sie zu dünn fand, ging er dazu über, Schinkensandwichs zu machen und ihr in den Garten hinauszubringen, wenn sie wieder mal nichts gegessen hatte.
    Die Haushälterin für sich zu gewinnen war schon schwieriger. Hetty gab ihr zu verstehen, ohne es ausdrücklich zu sagen, dass die Wynn-Joneses sie mehr oder minder aus Mitleid eingestellt hatten, weil sie doch keinen anderen Job hatte und langsam mal irgendwas lernen musste.
    Schließlich taute Beryl auf und wusste es bald zu schätzen, dass sie sich nicht um jede Kleinigkeit selber kümmern musste. Die jungen Mädchen, die je nach Bedarf als Kellnerinnen und Zimmermädchen arbeiteten, waren allesamt mit ihr verwandt und machten ihr keine Schwierigkeiten. Aber mit diesem Giovanni in der Küche sei es schon etwas anderes ...
    Hetty arbeitete von früh bis spät und tat weitaus mehr, als es der Job erforderte. Aber Nichtstun bekam ihr nicht, und auch wenn sie gelegentlich in den wirklich malerischen Hügeln spazieren ging, waren es doch die falschen Hügel und die Aussicht aus den Fenstern die falsche Aussicht.
    Nachmittags, wenn die Hotelgäste alle unterwegs, die Zimmer hergerichtet und die Tische fürs Abendessen gedeckt waren und Giovanni seine Siesta hielt, arbeitete Hetty im ehemaligen Gemüsegarten und ging systematisch daran, ein langes Randbeet vom Unkraut zu befreien.
    Es war eine äußerst befriedigende Arbeit. Llew, Beryls Cousin,

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