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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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singe nicht, Hetty. Ich spiele Klavier.«
    Hetty schluckte. »Stimmt.«
    »Du fehlst mir, Hetty.«
    Hetty verschluckte sich um ein Haar und holte keuchend Luft. »Ja? Wieso?«
    »Man hörte dich immer den ganzen Tag im Haus singen, das vermisse ich irgendwie.«
    Hetty errötete. »Kauf dir doch einen Kanarienvogel.«
    »Aber Clovis würde ihn doch auffressen.«
    Hetty musste lächeln. »Kaum. Höchstens wenn der Vogel sich direkt in seinen Napf legt. Die Hunde würden ihn lange vor Clovis schnappen.«
    »Siehst du. Also musst du stattdessen kommen.«
    Sie wusste, dass sie keine schmeichelhaftere Einladung von ihm zu hören bekommen würde. »Na schön«, sagte sie schließlich. »Aber nur für einen Besuch. Um Samuel zu sehen.«
    Connors Augen verengten sich, sodass Hetty plötzlich aufsprang. »Lass uns was essen«, sagte sie hastig.

24. Kapitel
    Es war nebelig, als Hetty aufbrach, und viel später, als sie beabsichtigt hatte. Der Altweibersommer war endgültig vorbei, frostige Nächte und kalte, regnerische Tage hatten Einzug gehalten. Die Kamine im Hotel waren in Betrieb genommen worden, und auch wenn noch vereinzelte Blätter an den Bäumen hingen, lagen sie doch zu Bergen aufgehäuft am Straßenrand wie durchweichte Cornflakes.
    Sie hatte große Sorgfalt auf ihre Garderobe verwendet und war dankbar, dass der Wetterumschwung die neuen Stiefel und den eleganten Wollrock rechtfertigte. Sie wollte den schmuddeligen Overall mit dem großzügigen Dekollete und die miefigen Gummistiefel aus Connors Erinnerung verdrängen.
    Sie fuhr ohne Hast und war froh, dass sie die Nacht bei Caroline verbringen würde und erst am folgenden Nachmittag zurückfahren musste. Als sie endlich in Courtbridge ankam, war es früher Abend.
    Das Erste, was ihr auffiel, war ein neues Schild am Tor: BIS OSTERN GESCHLOSSEN. Sie erinnerte sich an ihr Entsetzen, als sie herausgefunden hatte, dass das Haus überhaupt geöffnet wurde. Es schien eine Ewigkeit her zu sein.
    Connor erschien, als sie gerade das Tor öffnete. Er umarmte sie nicht, aber ein Funkeln trat in seine Augen, das ihr Herz veranlasste, seltsame Sprünge zu vollführen.
    »Du bist spät dran«, sagte er, schloss das Tor hinter ihr und öffnete die Wagentür.
    »Ich weiß. Tut mir Leid«, antwortete sie und stieg aus. »Eine Krise in letzter Minute. Ich habe jemanden gebeten, hier anzurufen und zu sagen, dass es später wird.« Sie war plötzlich furchtbar scheu und unsicher, wie sie ihn begrüßen sollte. Wäre es irgendjemand anderes als Connor gewesen, hätte sie ihn geküsst. »Wo sind die Hunde?«
    »Komm.« Er nahm ihre Hand und führte sie ins Haus. Die Hunde kamen angerannt, als sie ihre Schritte hörten. Hetty hockte sich zu ihnen hinunter und ließ die stürmische Begrüßung über sich ergehen. Sie umarmte sie und versuchte lachend, ihren warmen, trockenen Zungen auszuweichen. »Es ist wunderbar, euch zu sehen, aber eigentlich bin ich gekommen, um euren Onkel Samuel zu besuchen.«
    »Er ist nicht hier«, sagte Connor. »Phyllis und er sind zusammen irgendwohin gefahren.«
    »Aber ich bin den ganzen Weg gekommen, um ihn zu besuchen!« Connor sollte ja nicht glauben, sie sei wegen ihm hier.
    Er hob die Schultern. »Du bleibst doch über Nacht, oder? Du kannst ihn morgen besuchen.«
    »Aber ich muss früh los.«
    »Du bist gerade erst angekommen, Hetty. Denk nicht gleich wieder an die Rückfahrt. Komm und sag Clovis guten Tag, er ist in der Küche.«
    »Daran hat sich also nichts geändert.«
    Sehr verändert war hingegen die Küche selbst. Sie war kaum wiederzuerkennen und wirkte auf den ersten Blick wie die Nachbildung einer Küche vergangener Jahrhunderte in einem Museum.
    »Du meine Güte!« Hetty hob Clovis auf ihre Schulter, sodass er ihre Nähe spüren konnte, ohne ihr ins Gesicht zu atmen. »Was ist denn hier passiert?«
    »Gefällt's dir? Phyllis nennt es eine ›epochengetreue Vorführküche‹. Sie meint damit, dass man den Leuten glaubhaft vormachen kann, hier würde irgendwer wirklich kochen.«
    »Aber ist das denn nicht der Fall? Das wär schade. Sie ist so himmlisch!«
    »Übertreib nicht so. Du hörst dich an wie Caroline.«
    »Halt die Klappe, ich will mich in Ruhe umsehen.«
    Das alte Gerümpel war durch gute, solide Küchenutensilien ersetzt worden, die Billigfurnierschränke durch meisterhafte Schreinerarbeiten, zweifellos aus Peters Hand. Glänzende Kupfer- und Messingtöpfe hingen an Haken, über der Reling des Küchenherds hingen verdächtig glatt

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