Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
Hunde erkannten das Wort, sprangen vom Sofa und um sie herum wie aufgezogene Spielzeughündchen, bis Hetty ihre Leinen geholt hatte. Dann saßen sie stockstill, mit gespitzten Ohren und erwartungsvollen Blicken, während sie sie ihnen über den Kopf streifte. »Das macht ihr wirklich gut«, lobte sie überschwänglich, genau wie Peter ihr geraten hatte. »Ich hoffe nur, ihr seid genauso vorbildlich darin, bei Fuß zu gehen. Ich will nicht, dass alle Welt sieht, wie wenig ich von Hunden verstehe. Ich wette, Mrs Hempstead ist ebenso eine Expertin für Hunde wie für alte Herrenhäuser.«
    Es mochte Loyalität oder einfach gutes Benehmen sein, jedenfalls liefen die Hunde durchaus gesittet die Straße entlang. Wenn sie auch nicht unbedingt bei Fuß gingen, so zerrten sie doch auch nicht zwei Meter vor ihr an den Leinen. Hetty fand ihre Gegenwart überraschend tröstlich. Niemand würde sie anstarren und sich fragen, warum sie allein die Straße entlangkam, jetzt da sie zwei Hunde auszuführen hatte.
    Der Busfahrplan hatte nichts Gutes zu vermelden. Der nächste Bus fuhr erst Ende der Woche, und sie hatte das Gefühl, so lange durfte sie nicht warten. Sie wollte nicht gänzlich unverrichteter Dinge heimgehen, also band sie die Hunde vor dem Laden an und ging hinein, erstand ein Paket Plätzchen und fragte Angela Brewster, wie man ohne Auto und Bus am besten in die Stadt kam. »Gibt es hier im Ort vielleicht ein Taxi?«
    Angela nickte. »Ja. Aber warum fragen Sie nicht Phyllis Hempstead? Sie wird sie gern mitnehmen, sie fährt jeden Dienstag in die Stadt zum Markt. Da kauft sie ihr Bio-Gemüse.« Angelas Gesicht nahm einen versonnenen Ausdruck an. »Ich müsste die Frau mal aufsuchen, die es verkauft. Wenn wir hier wirklich gutes Bio-Gemüse anbieten könnten ... Oh, Entschuldigung. Ja, warum bitten Sie Phyllis nicht einfach, Sie mitzunehmen?«
    Hetty lehnte ab. Lieber wollte sie ein Vermögen für ein Taxi verschleudern, als jemanden um einen Gefallen bitten, den sie kaum kannte.
    Angela winkte ab. »Unsinn. Mrs Hempstead würde mir nie verzeihen, wenn ich Sie mit dem Taxi fahren ließe, obwohl ich doch weiß, dass sie in die Stadt fährt.« Angela schnitt eine Grimasse. »Schon allein weil es eine unnötige Verschwendung fossiler Brennstoffe wäre.«
    Hetty kam sich vor wie ein kleines Mädchen, das zum größten Geizkragen des Dorfes geschickt wird, um eine Spende zu erbitten. Sie tauschte ihre Kekse gegen Schoko-Haselnussplätzchen um, die, so versicherte ihr Angela, Mrs Hempsteads Lieblingssorte waren.
    »Sie wirkt manchmal wie ein ziemlicher Drachen, aber wenn Sie sie erst einmal besser kennen, werden Sie feststellen, dass sie ein Herz aus Gold hat«, sagte Angela und reichte Hetty eine hastig gekritzelte Wegbeschreibung.
    Mrs Hempstead wohnte in einem Steincottage mit einem steingedeckten Dach. Es war ein perfektes Beispiel seiner Epoche, und der Garten, mutmaßte Hetty, würde sich im Frühjahr als perfekter Cottagegarten entpuppen. Sie verspürte eine schwache Übelkeit, als sie an die Tür klopfte. Angenommen, Mrs Hempstead verabscheute Hunde? Angenommen, sie sprangen auf ihr Sofa, wie sie es zu Hause taten? Warum hatte sie sie nur mitgenommen? Warum war sie überhaupt hergekommen? Sie klopfte an und trat einen Schritt zurück in den Garten, um sich einen Vorsprung zu geben, sollte sie plötzlich die Flucht ergreifen müssen.
    Mrs Hempstead starrte sie ein paar Sekunden ausdruckslos an, als sie öffnete. »Das Mädchen aus Courtbridge House?«
    Hetty nickte.
    »Hallo! Wie ich sehe, haben Sie die Hunde übernommen.«
    »Ja. Offensichtlich sind sie sehr gut erzogen.« Sie hielt die Leinen fest umklammert. »Aber ich weiß nicht, welcher welcher ist.«
    »Der Rüde ist Talisker, die Hündin Islay«, erklärte Mrs Hempstead, unfähig, nicht schulmeisterlich zu klingen, obwohl sie sich bemühte.
    »Das dachte ich mir schon. Aber ich weiß trotzdem nicht ... Sie sehen beide ...«
    Mrs Hempstead schnaubte und unterbrach Hetty. »Ach, das ist doch ganz einfach. Der Rüde hebt das Bein, die Hündin hockt sich hin.«
    In diesem Moment hob einer der Hunde wie aufs Stichwort das Bein am Lavendelbusch, und der andere folgte augenblicklich seinem Beispiel. Kein Wunder, dass man sagt, Hunde seien loyal, dachte Hetty, als sie sie wiederholen sah, was sie in regelmäßigen Abständen auf dem ganzen Weg hierher getan hatten.
    »Ach«, machte Mrs Hempstead. Offenbar missbilligte sie diesen Verstoß gegen die klassische

Weitere Kostenlose Bücher