Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
Rollenverteilung der Geschlechter. »Nun, sie haben ihr ganzes Leben zusammen verbracht, und Islay hat das wohl von Talisker übernommen.«
    »Also gibt es keine andere Methode, sie zu unterscheiden?«
    Mrs Hempstead sah sie streng an. »Sehen Sie unten drunter nach.«
    »Oh«, sagte Hetty eilig, ehe Mrs Hempstead ihr sagte, wonach genau sie Ausschau halten sollte. »Darauf bin ich nicht gekommen.« Tatsächlich hatte sie es durchaus erwogen, aber es schien ihr ein recht distanzloser Übergriff, bedachte man, dass sie und die Hunde sich gerade erst kennen gelernt hatten.
    »Kommen Sie schon, stehen Sie da draußen nicht herum. Und lassen Sie die Hunde los. Sie kennen sich im Haus aus.«
    Hetty befreite ihre Eskorte ein wenig zögerlich. In diesem Moment erschien ein schwarzer Labrador, begrüßte Talisker und Islay mit einem oberflächlichen Schnüffeln und nahm dann Hettys Ärmel zwischen die Zähne, um sie ins Haus zu führen. Es war eine freundliche Willkommensgeste, die Hetty sehr zu schätzen wusste.
    »Ich habe Ihnen ein paar Kekse mitgebracht«, sagte sie und hielt die Packung hoch.
    Mrs Hempstead beäugte sie argwöhnisch, als wüsste sie genau, dass sie bestochen wurde. »Das war nicht nötig, Kind. Aber trotzdem vielen Dank. Kommen Sie in die Küche, da ist es warm.«
    Hettys Hunde ließen sich sofort vor dem verschrammten Küchenherd nieder, und Hetty setzte sich an den Tisch, wohin der Labrador sie geführt hatte. Erst dann ließ er sie los.
    »Also«, begann Mrs Hempstead. »Wo liegt das Problem?«
    »Ich muss morgen in die Stadt. Ich habe Mrs Brewster im Laden nach einem Taxi gefragt, aber sie sagte, Sie führen immer ... Sie war sicher ...«
    »Sie meinen, sie hat gesagt, ich würde Sie mitnehmen? Aber natürlich. Ich fahre jeden Dienstag in die Stadt zum Markt. Ich kaufe mein Bio-Gemüse dort.«
    »Das hat Mrs Brewster auch gesagt.«
    »Eine patente Frau, Angela Brewster. Sie hat den Laden wieder in Schwung gebracht. Er war so gut wie tot, nachdem die Schule geschlossen wurde. Wenn man die Kinder mit dem Wagen zur Schule bringen muss, kann man ebenso gut im Supermarkt in der Stadt seine Einkäufe machen. Aber die Leute, die kein Auto haben, bleiben auf der Strecke.« Mrs Hempstead atmete tief durch. »Entschuldigen Sie. Das ist mein Hobby, der Niedergang der ländlichen Gesellschaft. Darum ist Courtbridge House von so großer Bedeutung.«
    Mrs Hempstead öffnete einen Schrank und holte eine Weinflasche mit einem irgendwie unheilverkündenden, handbeschriebenen weißen Etikett heraus. Pflaume stand darauf. Hetty schloss, dass der Inhalt selbst gemacht war. »Ein Schlückchen gegen die Kälte?«, schlug Mrs Hempstead vor. »Ich freue mich immer, wenn ich jemanden habe, mit dem ich mich ausgiebig unterhalten kann.«
    Sie füllte zwei Sherrygläser mit einer beunruhigend tiefroten Flüssigkeit. »Auf eine gute Besuchersaison!«
    Hetty nippte misstrauisch. Es schmeckte überraschend angenehm, stark und süß und nur ein klein bisschen nach Hustensaft.
    »Das Haus könnte eine Goldmine sein«, erklärte Mrs Hempstead. »Wenn wir nur verhindern können, dass es diesem Neffen in die Hände fällt.«
    Wie in aller Welt sollten sie das anstellen, schließlich war er Samuels Erbe, überlegte Hetty und sagte: »Erzählen Sie mir von ihm. Peter sagte, er will das Haus zu einem Themenpark umbauen lassen oder so etwas?«
    Mrs Hempstead nickte. »Das Baugesuch wurde in der Zeitung abgedruckt. Wir haben alle hingeschrieben und Protest eingelegt, und die Genehmigung wurde verweigert. Doch es hat uns gezeigt, in welche Richtung er denkt.«
    »Aber wenn er keine Genehmigung bekommen hat ...«
    »Ich fürchte, das war nur die erste Runde. Er wird ganz bestimmt einen neuen Antrag stellen. Solche wie er tun das immer.« Hetty hätte ihre Gastgeberin gerne gefragt, ob sie ihm begegnet war, aber selbst mit der Unterstützung des Pflaumenweins brachte sie den Mut nicht auf. »Also warum wollen Sie in die Stadt? Der Laden hier im Dorf ist hervorragend sortiert, wissen Sie. Und Sie sollten immer im Dorf einkaufen, wenn es möglich ist.«
    Das wusste Hetty inzwischen - so viele Leute hatten ihr das eingeschärft. »Ich muss zur Bank.«
    »Ah. Dafür müssen Sie tatsächlich in die Stadt fahren.«
    Mrs Hempstead kündigte schließlich an, sie um Punkt halb neun am nächsten Morgen abzuholen, und Hetty machte sich auf den Heimweg. Sie trank zwei Gläser Wasser, um die Wirkung von Pflaumenwein auf nüchternen Magen zu mildern. Dann

Weitere Kostenlose Bücher