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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sanfter. »Sie sind nicht so zynisch wie ich, und vielleicht haben Sie ja Recht. Aber irgendwie ...«
    Er beendete den Satz nicht, darum konnte Hetty nicht nachfragen, warum er so gegen Samuels Neffen eingenommen war - der fortan natürlich nur noch Conan der Barbar bei ihr heißen würde -, warum Peter glaubte, er sei ein Philister, er sei jemand, der das schnelle Geld aus seiner Erbschaft herausschinden wollte.
    Sie dachte seufzend an die Kreditraten und überlegte, dass der verschollene Neffe gar nicht so Unrecht hatte mit seiner Einstellung.
    »Ich hätte Sie mit all dem nicht belasten sollen«, sagte Peter. »Es gibt nichts, das Sie tun könnten. Und vermutlich können Sie das Haus auch nicht allein eröffnen.« Doch seine Augen sagten etwas ganz anderes, sie bettelten, sie möge ihm widersprechen.
    Er hat liebenswerte Augen, dachte sie. Ich würde ihm gerne sagen, was er hören möchte. »Oh, ich werde auf jeden Fall tun, was ich kann, um zu eröffnen. Es könnte schließlich das letzte Mal sein.«
    Er sah ihr tief in die Augen und ergriff ihre Hände. »Es ist schwierig für Sie zu verstehen, aber wenn dieses Haus restauriert wäre und sich einen Namen als Touristenattraktion machen würde, könnte es die Rettung für das ganze Dorf sein.«
    Hetty unterdrückte ein Seufzen. Peter wusste offenbar nicht alles. Wusste beispielsweise nichts von den Kredithaien. So schön das Haus auch sein mochte, es wäre vielleicht trotzdem besser für Samuel, wenn er es los wäre und von dem Erlös in Frieden leben könnte.
    »Ich bin noch nicht lange genug hier, um zu wissen, was ich bewerkstelligen kann oder was das Beste ist. Aber ich verspreche, ich werde das Haus nicht im Stich lassen ...« Sie hätte gerne die Finger gekreuzt, aber er hielt immer noch ihre Hände, »... ohne Ihnen vorher Bescheid zu sagen.«

3. Kapitel
    »Ich komme mir schrecklich vor, Sie jetzt einfach so zu verlassen«, sagte Peter. »Aber wenn Sie meinen ... Und Sie würden mich auch ganz bestimmt anrufen?«
    Hetty brachte es einfach nicht fertig, ihm zu sagen, dass das Telefon abgemeldet war, und sie war froh, dass sie dieses Mal die Finger kreuzen konnte, ehe sie sagte: »Und wenn es drei Uhr morgens ist.«
    Er lachte leise. »Also, um die Zeit sollten es aber wenigstens Einbrecher sein. Oder zumindest eine Ratte. Auf jeden Fall haben Sie für ein paar Tage Feuerholz. Und die Hunde werden Ihnen Gesellschaft leisten.«
    »Ja.« Im Augenblick sehnte Hetty sich vor allem danach, allein zu sein. Bei ihrem Glück würde sich vermutlich herausstellen, dass die Hunde sprechen konnten. »Ich werde ganz bestimmt klarkommen.«
    »Wenn ich nicht so viel Arbeit hätte, würde ich nicht verschwinden.«
    »Es besteht wirklich kein Grund, sich meinetwegen zu sorgen. Ich bin ein großes Mädchen.«
    Er hätte noch weiter widersprochen, aber sie schob ihn energisch zur Hintertür und verkniff sich ihren erleichterten Stoßseufzer, bis sie ihn wegfahren hörte.
    Er hatte ihr zwei uralte Decken gegeben, auf denen die Hunde theoretisch schliefen, ihre Leinen, einen Sack Hundefutter und zwei Näpfe. Außerdem hatte er sie genauestens instruiert, wie man ein Feuer anzündet und dazu bewegt, die ganze Nacht durchzubrennen.
    Als sie endlich wieder allein war, ging Hetty ins Wohnzimmer zurück und las den Brief der Kreditgesellschaft noch einmal. Sie verfluchte sich, dass sie nicht daran gedacht hatte, sich von Peter mit in die Stadt nehmen zu lassen, damit sie zur Bank gehen konnte. Er war so erpicht darauf gewesen, ihr zu helfen.
    Hätte sie den Busfahrplan doch genauer gelesen, statt nun festzustellen, wie selten die Busse fuhren. Hätte sie doch nur ein Auto. Hätte sie sich doch nur nicht überreden lassen, in dieses Haus zu ziehen, das weniger einen Hüter brauchte als vielmehr ein Finanzgenie - eine Rolle, die ihr selbst in besserer Verfassung nicht gerade leicht gefallen wäre.
    Aber, sagte sie sich streng, ein gebrochenes Herz ist kein ausreichender Grund, um zu kneifen - wie etwa ein gebrochenes Bein es gewesen wäre. Und wenn sie schon in eine fremde Stadt zu einem fremden Bankdirektor musste, um die komplizierten finanziellen Verhältnisse ihres entfernten Verwandten darzulegen, sollte sie es lieber gleich hinter sich bringen. Es würde eine Feuertaufe sein. Das würde ihr gut tun. Sie beschloss, Islay und Talisker als moralische Unterstützung mit zur Bushaltestelle zu nehmen. »Na, ihr beiden«, sagte sie munter. »Wie wär's mit einem Spaziergang?«
    Die

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