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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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würde, und sie ging in die Küche und kochte Tee.
    In der Küche war das leise Hintergrundrauschen des Ofens zu vernehmen, das vermutlich bedeutete, dass es inzwischen genug heißes Wasser für ein Bad gab. Sie könnte sich ein schönes heißes Bad einlassen. Aber die Vorstellung, sich in einem fremden, gruseligen, vermutlich spinnenverseuchten Bad auszuziehen, war wenig verlockend. Das wollte sie lieber auf morgen verschieben. Morgen würde sie sich zweifellos besser fühlen.
    Wovor Hetty wirklich graute, war, allein in diesem Haus zu schlafen. Sie war nie gern allein gewesen, was vermutlich vor allem daran lag, dass sie wenig Übung darin hatte. Aber Courtbridge House war etwas völlig anderes als der Bungalow mit dem Blick auf den Golfplatz.
    Ihre Mutter hatte keine Ahnung von den Ängsten ihrer Tochter. Hetty hatte nichts davon sagen wollen, es war zu erbärmlich. Und sie hatte sich nach Alistair erbärmlich genug gehen lassen. Sie schimpfte sich selbst neurotisch und nahm ihren Teebecher mit ins Wohnzimmer.
    Das Feuer brannte nach wie vor lebhaft, und trotz der finsteren, unerforschten Ecken machten die Tischlampen das Zimmer einladender als die Küche, und sie fühlte sich sicherer hier. Es hätte ein wunderschöner Raum sein können. Alles, was er brauchte, war ein Frühjahrsputz und eine behutsame Renovierung. Auf dem Tisch in der Halle hatte Hetty eine Informationsbroschüre gefunden, die besagte, die derzeitige Raumausstattung mit ihren holzgetäfelten Wänden und dem Stucksims stamme aus dem frühen achtzehnten Jahrhundert. Zwei Rundbogennischen auf beiden Seiten des Kamins enthielten eine Porzellansammlung, die vermutlich eindrucksvoll war, wenn man sie mal abstaubte. Aufwendiger Stuck zierte die Decke.
    Obwohl der Raum in der Broschüre beschrieben wurde, war er für Besucher nicht zugänglich, hatte Hetty gelesen. Vermutlich weil es Samuel zu lästig war, ihn aufzuräumen, dachte sie kritisch.
    Die Wandtäfelung war in hellen Grautönen gestrichen. Entweder das, oder aber die Farbe war stark verschmutzt. Ob man wohl renovieren müsste, um den Raum für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen? Oder reichte es, wenn man gründlich sauber machte? Und wenn nicht, könnte man gewöhnliche Wandfarbe verwenden, oder müsste sie irgendeine aristokratische Spezialfarbe ausfindig machen, die Gnade in den Augen derer fand, die sich auf alte Herrenhäuser verstanden? Sie würde Mrs Hempstead fragen.
    Hetty fuhr leicht zusammen. Sie hatte ihr Zimmer im Haus ihrer Eltern ein einziges Mal renoviert und hatte zu dem Zweck nicht einmal ihre Schulbücher beiseite geräumt. Mrs Hempstead war zweifellos eine von der ganz gründlichen Sorte, die die Wände erst mit Seifenlauge abwusch, die Flächen mit Sandpapier aufraute und dem Grundsatz folgte, dass eine gründliche Vorbereitung der erste Schritt zum Erfolg sei. Aber glücklicherweise war Hetty ja nicht zum Renovieren hergekommen, sondern einfach nur um hier zu sein. Sollte sich jemand anders den Kopf über Farbablöser und Lackverdünner zerbrechen und über die beste Methode, frische Farbe zu »antiquieren«.
    Schon von der Vorstellung fühlte sie sich ganz erschöpft, vermutlich weil sie erschöpft war. Aber sie konnte nicht zu Bett gehen, ehe sie entschieden hatte, wo sie schlafen wollte. Da, wo sie die letzte Nacht verbracht hatte? Oder wo ihre Mutter geschlafen hatte, das etwas vornehmere Schlafzimmer mit dem großen Himmelbett und dem altertümlichen Marmorwaschbecken? Samuels Schlafzimmer hatten sie nach einem kurzen Blick durch die Tür verworfen. Es roch nach Medizin und alten Büchern. Es war ein Raum, den man besser bei hellem Sonnenschein mit einer Dose Luftverbesserer und in Begleitung einer guten Freundin betreten sollte.
    Sie hatte immer noch nicht entschieden, welches das geringere Übel war, als die Hunde kamen und sie auffordernd knufften. Entsetzt ging ihr auf, dass sie vergessen hatte, sie und den alten Kater Clovis zu füttern. Sie sprang auf und ging zurück in die Küche.
    Das kommt davon, wenn du immer nur an deine eigenen Probleme denkst, schimpfte sie im Stillen mit sich, während sie das Hundefutter in die Näpfe füllte. Du vergisst einfach, die Tiere zu füttern.
    Während die Hunde ihre Näpfe geräuschvoll über den Steinfußboden schoben, schüttelte Hetty die Asseln aus einer Pfanne und machte sich ein paar Rühreier. Es wurde wirklich Zeit, dass sie sich ein bisschen zusammennahm.
    Sie machte es sich mit ihrem Abendessen im

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