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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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lassen!« Zu spät erinnerte sich Hetty, dass sie das nicht hatte erwähnen wollen.
    Aber Connor zuckte nicht mit der Wimper. Er wusste offenbar Bescheid. »Samuel wollte im Trockenen sterben. Aber es war ein Fehler, das Dach zu erneuern. Und ich werde diesen Fehler nicht fortsetzen.«
    Plötzlich hatte Hetty das Gefühl, dass alles besser wäre, als das Haus abzureißen. »Ich habe gehört, Sie wollten hier einen Themenpark errichten. Sollte das Haus nicht die Hauptattraktion werden?«
    »Das Anwesen ist nicht sehr groß. Letztlich läge die Entscheidung nicht bei mir, aber die Investoren tendieren zu der Meinung, dass der Platz für sie von größerem Wert wäre als das Haus.«
    »Wie denkt Samuel darüber?«
    Connor fuhr sich mit der Hand durch die wilde Mähne, die sein Sichtfeld beträchtlich einschränkte. »Er glaubt nicht, dass er noch so lange lebt, dass es ihn betreffen wird. Ich hoffe, Sie wollen ihn nicht damit behelligen?«
    Er hatte also doch so etwas wie ein Gewissen. »Natürlich nicht. Aber das ganze Dorf weiß von dem Themenpark. Wenn er nach Hause kommt, wird bestimmt irgendwer mit ihm darüber reden, vor allem ...« Im letzten Moment bremste sie sich, ehe sie hinzufügen konnte: »Jetzt da die Leute wissen, dass Sie hier sind.«
    »Vor allem was?«
    »Vor allem, wenn das Haus für Besucher geöffnet wird«, improvisierte sie. »Es ist doch natürlich, dass die Leute wissen wollen, wie es weitergehen soll.«
    Connor zuckte die Achseln. »Er ist fast achtzig und hatte eine schwere Operation. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit gar nicht mehr, ihn damit zu überfallen. Vielleicht kommt er gar nicht mehr nach Hause.«
    All ihre Träume und Pläne schienen zunichte, all die harte Arbeit umsonst. »Und wenn doch? Angenommen, er hat nicht mehr lange zu leben und die Ärzte sagen, es wäre besser, wenn er seine Tage in seinem Heim beschließen könnte? Wollen Sie, dass er ein Haus ohne Elektrokabel vorfindet, ohne Licht im Obergeschoss, ohne ...« Fieberhaft suchte sie nach anderen Missständen im Haus, die Samuels Bequemlichkeit beeinträchtigen könnten. »Ein Haus, das verlottert und verkommen wirkt?«
    »Es sollte keine Unsummen verschlingen, das Haus gepflegt und ordentlich erscheinen zu lassen.«
    Hetty holte Luft, um zu protestieren, aber in diesem Punkt gab sie ihm Recht. Sie fühlte sich erschöpft und mutlos und erkannte, dass das zum Großteil daran lag, dass sie ausgehungert war. Das Erbgut ihrer Mutter machte es ihr unmöglich, zu kochen und zu essen, ohne ihm etwas anzubieten, also schob sie ihre Animosität beiseite und fragte ihn, ob er etwas essen wolle.
    »Haben Sie Suppe? Mein Hals ist immer noch ein bisschen rau.«
    Das war einfach, theoretisch jedenfalls. »Dosensuppe?«
    »Prima.«
    Sie war erleichtert. Alistair aß nur selbst gemachte Suppe oder höchstens Fertigsuppen gefeierter Edelmarken. Sie musste endlich aufhören zu denken, Connor sei genauso wie Alistair. Sie hatte genug Gründe, Connor zu verabscheuen, ohne auch diesen noch hinzufügen zu müssen.
    »Dann gehen Sie doch schon mal ins Wohnzimmer und sehen nach dem Feuer.« Was sie meinte, war: »Verschwinde und steh mir nicht im Weg rum.« Sie hatte das Gefühl, dass er das sehr wohl verstand, aber nicht gewillt war, sich herumkommandieren zu lassen.
    »Ich nehme schnell ein Bad. Wenn's Sie nicht stört.«
    Mit einem Süßstofflächeln ließ sie seinen Sarkasmus von sich abprallen.
    Als sie allein in der Küche war und mit Dosen und Töpfen hantierte, erforschte sie ihre Gefühle. Ein Teil von ihr wäre am liebsten vor der ganzen Situation davongelaufen. Connors Pläne waren noch viel schlimmer, als irgendwer befürchtet hatte. Niemand war im Traum darauf gekommen, dass das Haus abgerissen werden sollte, lediglich von Schnellrestaurants und riesigen Parkplätzen umgeben. Und niemand außer ihr wusste von dem gigantischen Kredit.
    Ihre andere Hälfte wollte sie dazu verleiten, sich vor der Eingangstür anzuketten und sich der Abrissbirne in den Weg zu stellen und so in die Neun-Uhr-Nachrichten zu kommen. Praktisch alles zu tun, um ihn daran zu hindern, das Haus abzureißen. Aber was konnte sie, realistisch betrachtet, gegen seine Pläne unternehmen, die ja schon lange beschlossen schienen?
    Sie füllte die Suppe auf, stellte die Tassen auf ein Tablett und ging zum Wohnzimmer hinüber. Das Feuer prasselte angenehm. Connor und die Hunde hatten sich alle drei aufs Sofa geflegelt. Es hätte ein Bild harmonischer Idylle sein

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