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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sich damit herumplagen, seien Sie unbesorgt. Wir machen das schon.«
    »Wer ist ›wir‹?«
    »Ich. Mrs Hempstead, Peter, Caroline - die ganze Gemeinde.«
    »Wieso glauben Sie das?«
    »Wir haben einen Trödelmarkt ...« Wiederum zu spät entsann sie sich, dass sie auch das hatte verschweigen wollen.
    »Was?« Er schien zu wachsen, während er das Wort ausspuckte.
    »Am Samstag haben wir einen Trödelmarkt abgehalten. Während Sie geschlafen haben.« Sie sprach leise in der Hoffnung, dass er sie vielleicht nicht verstehen würde. »Alle aus dem Dorf haben irgendetwas beigetragen. Die Fraueninitiative, die Pfadfinder, der Gartenclub, die Kirche, der Pub - alle. Sie haben Trödel gestiftet, die Verkaufsstände bemannt, Kuchen gebacken. Bill Winters hat uns seine Weiden als Parkplatz zur Verfügung gestellt. Sie alle haben geholfen, weil diese Sache einen jeden betrifft. Sie können nicht einfach so tun, als lebten Sie in einem Vakuum! Was Sie tun, hat Folgen für andere Menschen.« Je mehr sie sich in Hitze redete, um so lauter wurde ihre Stimme. Sie atmete tief durch, ehe sie fortfuhr: »Aber vermutlich wäre es Ihnen gleich, wenn das ganze Dorf um das Haus trauern würde. Die ganze Grafschaft. Sie sind ja nicht hier und müssen es nicht sehen. Sie sind dann ja längst wieder in irgendeinem gottverlassenen Winkel der Erde, um Ihr blödes Geld zu verdienen, oder ziehen in irgendein Steuerparadies und leben von dem, was Sie für das Haus hier kriegen.«
    »Und was kümmert es Sie? Sie werden auch nicht hier sein.«
    Es war eine ziemlich lahme Reaktion auf ihren flammenden Vortrag. Aber sie hatte auch nicht damit gerechnet, dass er sich vor die Stirn schlagen und sagen würde: »Mein Gott, Sie haben Recht, so hab ich die Sache noch nie betrachtet.«
    »Mich kümmert es, weil ich ein paar Wochen hier gelebt habe. Das haben Sie vermutlich noch nie. Und mir liegt auch etwas an dem Haus. Es ist wunderschön. Und obwohl es bestimmt viel Geld verschlingen würde, es wieder in Ordnung zu bringen - da gebe ich Ihnen völlig Recht - hat es doch so viel Potenzial. Man könnte hier Feste ausrichten, größere Teile für Führungen öffnen, die Ställe als Werkstätten verpachten, all solche Sachen. Okay, Sie würden vielleicht nicht so einen Haufen Geld verdienen, als wenn Sie das ganze Objekt verkaufen, aber Sie würden etwas für die Leute hier tun, Arbeitsplätze schaffen ...«
    »Bestimmt nicht so viele wie ein Themenpark bringen würde.«
    »Aber das wären nicht die richtigen Jobs! Nur für Studenten oder Aushilfen den Sommer über. Aber wenn das Haus selbst als Touristenmagnet genutzt würde, würde das den Leuten im Dorf dauerhaft Arbeit bescheren.«
    »Das sehe ich anders.«
    »Das hier ist ein wunderbares Bauwerk. Sie könnten so viel Geld damit verdienen. Aber dann müssten Sie ein bisschen Zeit und Energie investieren und würden nicht auf einen Schlag den großen Reibach machen. Also rechtfertigen Sie den Verkauf mit der Behauptung, er würde Arbeitsplätze schaffen.«
    »Das hab ich nicht. Ich sagte lediglich, dass es mehr Jobs geben würde, wenn ich verkaufe.«
    »Das kommt auf dasselbe heraus.« Hetty nahm ihre Suppentasse. Sie war erschöpft, kam sich vor wie eine Mücke, die versucht, durch die Haut eines Elefanten zu dringen. Und sie war wütend. Es war alles sinnlos. Sie hatte die Schlacht um das Haus verloren, noch ehe sie richtig begonnen hatte. Ehe sie auch nur hatten eröffnen können. Sie kam auf die Füße, wollte weg von diesem Kerl, ehe sie Gefahr lief, ihm mit dem Schürhaken eins überzuziehen. »Wenn Sie aufgegessen haben, bringe ich Ihre Tasse in die Küche.« Sie riss sie ihm aus den Fingern und stolzierte hinaus.
    Sie feuerte die Suppentassen in die Spüle und drehte den Kaltwasserhahn auf. Ihr war ganz heiß vor Zorn. Sie benetzte ihre Wangen mit kaltem Wasser, ehe sie das Gesicht in einem Küchenhandtuch vergrub. Es roch schwach nach Zwiebeln und Spülmittel. Sie bereute gerade, dass sie ihre Nase so unbedacht hineingesteckt hatte, als sie Connor hereinkommen hörte. Hetty stöhnte erstickt in ihr Tuch. Konnte man hier nicht mal in Ruhe aus der Haut fahren?

7. Kapitel
    »Wissen Sie, Sie haben vielleicht nicht einmal so Unrecht ...«
    Hetty hob den Kopf. Waren diese Worte wirklich aus seinem Mund gekommen? In dieser Reihenfolge?
    Er zog einen Hocker unter dem Tisch hervor und setzte sich. »Mir war nicht bewusst, wie viel dieses Haus den Leuten im Dorf bedeuten muss. Meine Arbeit hat mich oft

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