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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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können, wäre die menschliche Komponente für solche Bilder nicht so denkbar ungeeignet gewesen.
    Wie schade, dass ausgerechnet Connor Samuels Erbe sein musste, dachte sie, während sie schweigend ihre Suppe löffelten. Wenn Samuel doch nur verheiratet gewesen wäre, sein jüngerer Bruder doch nur nicht gestorben wäre, dann würde das Haus an einen netten, aufgeschlossenen Menschen übergehen, dem daran gelegen war, die Familientradition fortzuführen.
    Andererseits war es durchaus möglich, dass Connor verheiratet war. Vielleicht gehörte seine Frau zu der Sorte, die gerne in einem hochherrschaftlichen Haus leben würde. Möglicherweise hatte Connor ihr Courtbridge House einfach verheimlicht, weil er nicht hier wohnen wollte. Es gab nur einen Weg, um das herauszufinden. Caroline hätte keine Skrupel gehabt, geradewegs zur Sache zu kommen. Aber Hetty musste sich erst mit ein paar Löffeln Suppe stärken, ehe sie ihre Frage herausbrachte.
    »Sind Sie verheiratet?« Im flackernden Feuerschein schien sein Gesicht einen Ausdruck puren Entsetzens anzunehmen. »Oder leben mit jemandem zusammen?«, schwächte sie ab.
    »Nein. Sie?«
    »Nein. Also keine Kinder?«
    Connor warf ihr unter buschigen Brauen einen seltsamen Blick zu. »Nein. Sie?«
    Hetty versagte sich im letzten Moment ein ungehaltenes »Natürlich nicht« und beschränkte sich auf ein knappes »Nein«.
    »Warum so neugierig? Wollen Sie einfach die Konkurrenz sondieren?«
    »Was meinen Sie mit Konkurrenz?«
    »Sie stellen Fragen über mein Privatleben, um festzustellen, ob Sie sich reinen Gewissens an mich heranmachen können«, führte er aus.
    Hetty war zu wütend, um verlegen zu sein. Aber sie nahm sich zusammen. Wenn sie ihrem Ärger Luft machte, würde sie ihm nur weitere Munition liefern. »Was für eine drollige Idee«, sagte sie schließlich.
    Connor lachte. »Nicht so drollig, wie Sie vielleicht glauben. Nach meiner Erfahrung heiraten Frauen entweder sehr jung oder wenn sie Kinder wollen.«
    »Ich habe die Absicht, erst im hohen Alter zu heiraten. Im sehr hohen Alter.«
    »Und wie alt sind Sie jetzt? Achtzehn?«
    »Vierundzwanzig.«
    »Ah. Erste Beziehung gerade vorbei, ja?«
    Hetty wurde heiß und kalt. Es konnte doch nicht sein ... Nein. Nicht einmal ihre Mutter würde solche Angelegenheiten einem Anrufbeantworter anvertrauen. Nur die Ruhe. Er weiß es nicht, es ist nur geraten. »Wie kommen Sie auf so was?«
    »Warum sonst sollten Sie hier sein und diesen verfallenen alten Kasten hüten, der Sie gar nichts angeht? Wenn Sie nur arbeitslos wären, würden Sie sicher nicht hierher kommen, um nach einem Job zu suchen.«
    »Ich hatte im Moment einfach nichts Besseres zu tun«, erklärte Hetty streng. »Meine Mutter hat ...«
    »Ihre Mutter ...«, begann Connor.
    »Was ist mit ihr?«, unterbrach sie. Ihr stand es zu, ihre Mutter zu kritisieren, ebenso ihrem Vater und ihrer Schwester, aber niemandem sonst. Nur Leuten, die sie liebten.
    »Sie mischt sich ständig in alles ein«, schloss er zahm.
    Hetty wartete darauf, dass ihre Wut auf ein ausreichendes Maß anstieg, um mit den Fäusten auf ihn loszugehen, aber nichts tat sich. Es hatte so sachlich geklungen, so neutral, als betrachte er die Neigung, sich in anderer Leute Angelegenheiten einzumischen, als eine genetisch bedingte, unabänderliche Eigenart, wie zu große Zähne.
    »Sie meint es gut«, murmelte Hetty in ihren Rollkragen.
    »Genau.«
    Hetty leerte ihre Suppentasse, ohne weitere Konversation zu riskieren. Alles, was sie sagte, würde sie entweder als naiv oder neugierig entlarven.
    »Also, was wird diese neue Verkabelung in etwa kosten?«
    Hetty sagte es ihm. Connor zog die Brauen hoch. »Günstig. Aber trotzdem Verschwendung.«
    »Nicht wenn Samuel zurückkommt und seine Tage hier beschließt. Nicht einmal Sie können riskieren wollen, dass er im Bett verbrennt.«
    »Genauso wenig möchte ich riskieren, dass er sich um unbezahlbare Kredite sorgen muss.«
    Das tut er doch längst, dachte sie, aber wenn Connor davon nichts wusste, konnte sie es ihm nicht sagen. Ebenso wenig wagte sie, ihm zu sagen, aus welcher Quelle das Geld für den Elektriker kommen sollte. Sie schloss die Augen. »Wenn wir größere Teile des Hauses für Besucher zugänglich machten, würden die Einnahmen die Kosten decken.«
    »Das Haus sollte überhaupt nicht mehr geöffnet werden, ganz gleich, was Samuel sagt.«
    »Warum nicht?«
    »Zeitverschwendung.«
    »Wessen Zeit? Ihre? Wenn Sie glauben, irgendwer erwartet, dass Sie

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