Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits
wird, weil zwei Hunde gleichzeitig darauf stoßen.
»Peter hat sich ein bisschen um mich gekümmert, als ich allein hier war«, sagte sie hastig. Sie hatte das Gefühl, dass Connor mehr Anrecht auf eine Erklärung hatte, schließlich war es ja quasi sein Haus. »Das war ja so nett von ihm. Und er hat Samuels Hunde zu sich genommen, bis ich gekommen bin. Er ist ein Freund von Samuel.« Sie wandte sich an Peter, um Connor vorzustellen, holte tief Luft und versuchte, sich an seinen Nachnamen zu erinnern. Es war so was Ähnliches wie Barbar, aber nicht ganz. »Connor...«
»Connor Barrabin.« Connor streckte Peter die Hand entgegen, der immer noch Feindseligkeit ausstrahlte.
Peter ergriff die Hand und maß Connor mit einem abschätzenden Blick. »Peter Lassiter. Wie Hetty schon sagte, ich bin ein alter Freund von Samuel.«
Connor nickte, antwortete aber nicht. Hetty befürchtete, er werde irgendeinen verbalen Brandbeschleuniger von sich geben, und goss vorsorglich das traditionelle Öl aufs Wasser:
»Möchte jemand eine Tasse Tee? Oder Kaffee?«
»Oder Whiskey?«, schlug Connor vor. »Peter, möchten Sie etwas trinken?«
Peter zögerte, als überlege er, ob es seine Integrität irgendwie in Frage stellen könnte, wenn er von diesem Mann ein Glas zollfreien Whiskey annahm. »Ja, danke, das wäre sehr nett.«
»Hetty? Was ist mit dir?«
»Ja, danke.« Ein ordentlicher Drink schien ihr eine ausnehmend gute Idee.
Connor schenkte Whiskey in drei Gläser, während Hetty eine kleine Kanne aus dem Schrank holte und mit kaltem Wasser füllte. Connor reichte Peter ein Glas, dann ihr. »Du bist alt genug, um Alkohol zu trinken, nehme ich an?«
Hetty riss es ihm fast aus den Fingern. »Das weißt du verdammt gut.«
»Ich möchte nur vermeiden, dass Peter den Eindruck hat, ich wolle dich zu schlechten Gewohnheiten verführen.«
Sie erwiderte seinen amüsierten Blick finster. »Ich bin sicher, Peter weiß, dass du mich zu überhaupt nichts verführen könntest.«
Für einen Moment verkeilten sich ihre Blicke ineinander, und ein Funke - der Bewunderung oder Feindseligkeit, Hetty war sich nicht sicher - sprang über.
»Wirklich nicht?«, murmelte er.
Hetty wandte sich ab und hoffte, dass im funzeligen Küchenlicht keiner von beiden bemerken würde, dass sie errötete, und fragte sich dann, warum zur Hölle sie denn errötete. »Möchtest du Wasser, Peter?« Sie hielt ihm die Kanne hin, und er nahm sie. »Ich werd sehen, ob ich ein paar Cracker finde. Geht ihr nur vor ins Wohnzimmer. Hier können wir nicht sitzen.«
Kurz darauf kam Hetty mit einem Teller Cracker und Käse ins Wohnzimmer, wo die Männer gemütlich vor dem Feuer saßen, die langen Beine ausgestreckt. Peter saß in dem einzigen bequemen Sessel, Connor auf dem Sofa. Hetty setzte sich lieber auf den Fußboden als neben ihn. Wegen der tückischen Sprungfedern wäre sie Gefahr gelaufen, plötzlich gegen ihn zu kippen. Sie trank aus ihrem Glas und spürte Peters Blick. Er schien ein bisschen schockiert darüber, dass sie puren Whiskey trank.
Das Feuer prasselte, und die Hunde raschelten auf ihren Kissen, aber niemand sagte ein Wort. Hetty suchte verzweifelt nach einem neutralen Thema, was das Haus, Samuel, das Dorfleben und alles andere, das sie alle drei hätte verbinden können, ausschloss. Blieb höchstens das Wetter.
»Bist du schon mit der letzten Küche fertig?«, fragte sie Peter schließlich. »Peter ist Schreiner. Er baut wunderschöne Küchen.«
»Ach ja? Und kann man mit Küchenbau einen vernünftigen Lebensunterhalt verdienen?«, erkundigte sich Connor.
»Wie bitte?«, fragte Peter. Er glaubte offenbar, er habe sich verhört.
»Ich meine, wenn Sie Hetty den Hof machen, sollte ich feststellen, was sie zu erwarten hat, schließlich bin ich hier ihr einziger Verwandter. Im weitesten Sinne«, erklärte Connor.
Hetty hätte ihn erwürgen können, aber mit einem enormen Willensakt behielt sie die Fassung. »Oh, Connor«, sagte sie so leichthin wie möglich. »Da bist du aber vollkommen auf dem Holzweg. Peter macht mir ganz und gar nicht den Hof. Vermutlich hat er eine Freundin auf der anderen Seite des Dorfs, nicht wahr, Peter?«
»Eigentlich nicht.«
»Er und ich sind nur gute Freunde.« Sie warf Peter einen eher drohenden als freundschaftlichen Blick zu. »Stimmt's nicht?«
»Treib ihn nicht in die Enge«, sagte Connor. »Ein guter Freund ist schwieriger zu finden als ein Liebhaber. Meinen Sie nicht auch, Peter?«
Hetty war danach, laut und
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