Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits
während du packst?«
Er zeigte dieses besonders charmante Lächeln, das gewöhnlich für Caroline reserviert war. »Das wäre wunderbar.« Dann flitzte er aus der Küche wie eine Comicfigur. Hetty glaubte beinah die Kondensstreifen hinter ihm sehen zu können.
Sie holte Eier, Schinken, ein paar Pilze und Tomaten aus dem Kühlschrank und machte sich ans Werk. Es war das erste Mal, dass sie für ihn kochte, ging ihr auf, wenn man von heißen Toddys mal absah, und aus irgendwelchen unerfindlichen, unfeministischen Gründen wollte sie, dass es ein unvergesslich gutes Frühstück wurde. Alles brutzelte vor sich hin, und sie wartete den richtigen Moment ab, um die Eier in die Pfanne zu geben, als er wieder in der Küche erschien. Er war kaum wiederzuerkennen in seinem Anzug.
Hetty schlug zwei Eier in eine Untertasse und bugsierte sie mit intaktem Eigelb in die Pfanne. Das beschäftigte sie hinreichend, sodass es ihr im Augenblick erspart blieb, sich mit Connor oder seiner Abreise zu befassen. Sie wärmte die alte Emaillekaffeekanne vor. Filterkaffee zu kochen gab ihr einen guten Grund, ihm stundenlang den Rücken zuzukehren.
Doch schließlich blieb ihr nichts anderes mehr übrig, als sich mit einem Teller voller Eier, Schinken und Toast und der Kaffeekanne zu ihm umzuwenden. Sie wollte gerade anfangen, die Pfanne zu spülen, als er ihr befahl, sich hinzusetzen.
»Ich hab dir ein paar Dinge zu sagen. Setz dich zu mir, iss eine Scheibe Toast und hör zu.«
Sie zog sich einen Stuhl heran, setzte sich, aß aber nichts. »Schieß los.«
»Entschuldige, dass ich so kurz angebunden bin, aber wir haben nicht viel Zeit.« Er wies auf seine Armbanduhr, ein Ungetüm von der Sorte, das auch auf dem Gipfel des Mount Everest oder zwanzigtausend Meilen unter dem Meer garantiert noch funktionierte. Hetty hatte sie noch nie gesehen. »Das Taxi wird in weniger als einer Stunde hier sein.«
»Lass dich von mir nicht aufhalten.«
Connor sah sie finster an. Hetty versuchte, jeden Ausdruck aus ihrem Gesicht fern zu halten und ihn ja nicht merken zu lassen, dass sie todunglücklich sein würde, sobald er das Haus verließ.
»Ich will, dass du mir versprichst, nichts Katastrophales anzustellen, während ich weg bin.«
Sie war beleidigt. Sie war die Hüterin seiner Erbschaft, und das ließ nicht viel Raum für Katastrophen. Aber irgendein Teufel trieb sie dazu, provokativ zu sein. »Zum Beispiel? Mit Peter durchzubrennen?«
Er ließ sich nicht provozieren. Er biss in seinen Toast und antwortete mit vollem Mund. »Nein. Das scheint mir eine ausgesprochen vernünftige Idee. Er ist ein guter Mann, und er wird dich sehr glücklich machen. Wenn er dich nicht zu Tode langweilt.« Er schluckte. »Ich dachte eher an das Haus.«
Hetty wankte noch von dem Schlag, den er ihr gerade so beiläufig verpasst hatte, und vergaß die guten Vorsätze bezüglich ihrer ausdruckslosen Miene. »Was soll das heißen? Du bist doch derjenige, der das Haus abreißen will!«
»Ich meinte, verkauf keine weiteren Antiquitäten oder Ähnliches.«
Sie schnappte nach Luft, entsetzt und entrüstet, dass er ihr auf die Schliche gekommen war. »Ich weiß überhaupt nicht, was du ...« Den Rest der Lüge brachte sie nicht heraus.
»Das weißt du sehr wohl. Mir ist egal, dass du mehr oder minder das ganze Geschirr auf einem Trödelmarkt verscherbelt hast, und die Clarice-Cliff-Vase war abscheulich. Aber jetzt ist nichts mehr da, das ich nicht vermissen würde, und ich will nicht, dass du diesen Ausverkauf meines Geburtsrechts fortsetzt, ist das klar?«
Hetty ergriff seine Kaffeetasse und trank einen großen, kochend heißen Schluck. Der Kaffee war widerlich stark. »Du weißt genau, dass ich es für Samuel getan habe. Um die nötigsten Arbeiten am Haus zu bezahlen.«
»Ich weiß.« Connors Zähne zermalmten das nächste Stück Vollkorntoast. »Und wie gesagt, es ist mir egal. Aber ich möchte bei meiner Rückkehr keine weiteren unangenehmen Überraschungen erleben.«
»Und wäre es eine angenehme oder unangenehme Überraschung, wenn ich mit Peter davonliefe?«
Er hätte eigentlich vor Eifersucht toben sollen, aber er zeigte nicht die leisesten Anzeichen. »Es wäre in gewisser Weise ein Jammer. Er ist so ein Langweiler.«
»Ich dachte, du hättest gesagt, es sei vernünftig.«
»Stimmt. Aber reicht dir ›vernünftig‹ für den Rest deines Lebens?«
Sie wollte ihn fragen, ob er etwas Besseres zu bieten hätte, aber sie wusste, dazu hatte sie kein Recht.
Er
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