Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits
Und außerdem, was bedeutete er ihr schon? Er war schließlich der Mann, der dieses wunderbare Haus bedrohte und all ihre Pläne durchkreuzen wollte.
Conan der Barbar - der Mann, der nur zu klar bewiesen hatte, dass er in mancher Hinsicht alles andere als barbarisch war. Sie drängte ihn entschlossen aus ihren Gedanken. Gerade als sie mit den Hunden einen Spaziergang machen wollte, klingelte das Telefon.
Für einen Sekundenbruchteil durchzuckte sie die Hoffnung, es könne Connor sein, der anrief, um zu sagen, es sei alles ein Irrtum gewesen und er komme nach Hause. Dann nahm sie den Hörer ab und wusste, dass es nicht Connor war.
»Hetty? Hier ist James Taylor.«
Der Architekt. Sie brachte Namen und Gesicht gerade noch rechtzeitig in Verbindung, um herzlich reagieren zu können. »James! Wie schön, von dir zu hören.«
»Überhaupt nicht schön, fürchte ich. Ich habe ziemlich beunruhigende Neuigkeiten.«
»Was denn?«
»Ich habe mich überall erkundigt, bei jeder County-Verwaltung gefragt, zu der ihr vor der Neugliederung gehört haben könntet, aber Courtbridge House ist nirgendwo aufgeführt.«
»Wie meinst du das?«
»Es steht nicht unter Denkmalschutz. Ich kann mir nicht erklären, wie es durchs Netz schlüpfen konnte. Vermutlich haben alle gedacht, jemand anders sei für die Gegend zuständig. Es ist ja ziemlich abgelegen.«
»Heißt das, nichts kann Connor davon abhalten, es abzureißen?«
»Im Augenblick nicht. Aber das Gute an der Sache ist, du selbst könntest beantragen, dass das Haus unter Denkmalschutz gestellt wird, oder ich könnte das für dich arrangieren. Dann könnte er es nicht mehr abreißen. Ist Connor vielleicht in den nächsten Tagen noch mal weg? Ich würde gern vorbeikommen und alles besprechen.«
Hetty kniff die Augen zu und biss sich auf die Unterlippe. »Ahm ... kann ich dich zurückrufen? Ich muss ein Ründchen nachdenken.«
»Natürlich. Hast du meine Nummer?«
»Gib sie mir sicherheitshalber noch mal.« Sie fand ein winziges freies Eckchen auf der Pappe unter dem Telefon und schrieb die Nummer auf. »Es ist schrecklich nett, dass du dir all die Mühe gemacht hast.«
»War mir ein Vergnügen. So ein Haus ist schon ein bisschen Mühe wert.«
Hetty verzichtete darauf anzumerken, dass das Haus ihr bereits mehr als genug Mühe gemacht hatte.
Nachdem sie sich verabschiedet hatten, rief Hetty Phyllis an, sagte ihr, sie müsse dringend etwas erledigen und bat sie, mit ihrem Schlüssel hereinzukommen. Dann machte sie sich auf die Suche nach ihrem Wagenschlüssel und fuhr mit den Hunden zu Caroline.
»Hi! Hast du Lust, mit mir und den Hunden ein Stück zu laufen?«
Caroline trug ein Gewand aus cremefarbener Wolle, das sie geheimnisvoll und verblüffend anziehend umhüllte. »Du weißt doch, dass ich nie zu Fuß gehe, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Musst du denn heute nicht die Führungen durchs Haus machen?« Sie sah Talisker und Islay ergeben durch ihre Diele Richtung Küche trotten.
»Phyllis übernimmt das. Ich dachte, wir haben uns länger nicht gesehen, und du hättest vielleicht Lust zu einem Spaziergang.«
»Komm in die Küche und erzähl mir, wo der Schuh drückt. Was hältst du von diesem Dingelchen hier?« Sie zupfte an ihrem Gewand, das in perfekten Falten fiel und ihre Formen an genau den richtigen Stellen betonte. »Es war ziemlich teuer, aber eine wirklich lohnende Anschaffung. Man kann es auf so viele verschiedene Weisen tragen. Wenn Jack sagt: ›Schon wieder ein neues Kleid?‹, kann ich erwidern: ›Was denn, dieser uralte Lumpen? Das ist doch nur meine Strickjacke.‹«
»Es ist wunderschön.« Hetty zog sich einen Hocker heran und setzte sich an Carolines antiken Tisch, der einmal ein Refektorium geziert hatte und ein Ende ihrer riesenhaften Küche beanspruchte. »Connor ist weg.«
»Ist das eine gute oder eine schlechte Nachricht?«
»Oh, gut. Es bedeutet, dass er sich nicht mehr in alles einmischen kann. Du weißt ja, wie grässlich er sein kann.«
Caroline war dabei, Kaffee zu kochen, aber jetzt wandte sie sich um. »Liebes, bist du sicher, dass du dir nichts vormachst? Ich meine, mir ist schon aufgefallen, dass ich offenbar die Einzige hier bin, die bemerkt, wie sagenhaft sexy er ist, aber du klingst ein bisschen ... traurig.«
»Wirklich? Müde vielleicht, aber nicht traurig. Er ist schrecklich dominant, weißt du. Ein klassischer Macho eben.«
»Ich dachte, er geht einkaufen und kocht?«
»Er ist ein Gourmet und traut niemandem zu,
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