Eine ungewöhnliche Behandlung (Dr. Ben und Lara, White Romance) (German Edition)
Ben steht auf Doktorspiele, die für Lara beängstigendes Neuland sind. Durch einen Notfall in Laras Agentur wird alles nur noch schlimmer. Oder vielleicht doch nicht? Schließlich gibt es für jedes Problem eine Behandlung … ähm … Lösung …
Erotischer Kurzroman, ca. 88 Seiten, eBook, 2,79 EUR
Hier beginnt die Leseprobe:
1 - Ahnen
»Autsch!« Selbst Schuld, wenn man an die Arbeit dachte, statt sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren!
Lara stand in der WG-Küche, in der einen Hand immer noch den Apfel für den Obstsalat und in der anderen das Messer, und sie hatte sich geschnitten. Obwohl sie keinen Tropfen Blut sehen konnte, hatte sie kurz hingeschaut. Das genügte. Den Rest reimte sich ihr Gehirn zusammen. Je mehr sie versuchte nicht daran zu denken, desto größer wurde die Verletzung in ihren Gedanken.
»Wehe du kippst um!«, ermahnte Lara sich leise. Leichter gesagt als getan. Helle Flecken tanzten vor ihren Augen. Von der Küche sah sie bereits nichts mehr. Das Blut rauschte ihr so stark in den Ohren, dass sie nichts hörte, außer sich selbst und ihren hektischen Atem.
Zitternd ließ sich Lara auf den Boden sinken. Was riet man in so einer Situation? Beine hochlegen? Stabile Seitenlage? Warum war nie jemand zu Hause, wenn man Hilfe brauchte?!
Langsam legte Lara ihren Kopf auf die Knie, während um sie herum dichter Nebel herrschte.
»Alles in Ordnung? Gib mir das Messer!«, hörte sie unerwartet eine beruhigende Stimme. Ihr Rücken lehnte gegen einen anderen Körper. Ein Arm umschlang ihre Hüfte und dankbar ließ sich ihr Körper zurückfallen. Eine Hand legte sich um ihre zusammengekrampfte Faust und löste vorsichtig das Messer aus ihrem Klammergriff.
»Hol gleichmäßig Luft! Einatmen. Ausatmen. Komm schon, Lara! Einatmen. Ausatmen.«
Monoton flüsterten Lippen Lara immer wieder die gleichen Sätze ins Ohr und an ihrem Rücken spürte sie einen Brustkorb, der genau diesen Rhythmus vorlebte. Wer war das? Ihr Kopf lag auf seiner Schulter und sie roch die Reste von After Shave auf seiner von der Abendsonne warmen Haut. Nur zu gerne atmete sie diesen Duft tief ein und langsam wieder aus. Deutlich besser als der eisige Blutgeruch.
»So ist es gut, Lara. Alles ist okay. Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht.«
»Tsss!« Überrascht zog Lara die Luft ein. Der Mann hatte ihren Finger in seinen Mund geführt. Sie wollte ihre Hand zurückziehen, aber seine Lippen hielten sie fest. Sein Gaumen nuckelte vorsichtig an ihrer Fingerkuppe und seine Zunge leckte sanft über den Schnitt. Die fremde Wärme und Nässe fühlte sich ungewohnt an.
Langsam lichtete sich der Nebel um sie. Zwei nackte Füße lugten aus Anzugshosenbeinen. Im Flur lag eine achtlos abgeworfene Tasche und zwei Einkaufstüten waren umgefallen und hatten Erdbeeren verteilt. Ein Wohnungsschlüssel und Schuhe waren kreuz und quer auf dem Boden. Auf dem Küchenboden glänzte eine kleine Blutlache dunkelrot und der halb geschälte Apfel ruhte daneben. Lara stöhnte und schloss besser schnell wieder die Augen. Eine Hand strich ihr beruhigend durchs Haar und fühlte ihren schnellen Pulsschlag.
Mit geschlossenen Augen horchte Lara auf den Herzschlag ihres Retters und versuchte im gleichen Rhythmus zu atmen. Warum ging sein Herz eigentlich so schnell?
Neugierig drehte sich Lara um und öffnete ihre Augen. Nun setzte sich ein offenes Lachen auf ihrem Gesicht durch. Ben hielt sie. Der wiederum war ihr Mitbewohner, oder besser gesagt, sie war seine Mitbewohnerin. Vor etwa drei Monaten war sie mit Sack und Pack in die geräumige Münchener City-Wohnung eingezogen. Ben hatte sie bei der Besichtigung mit einem süßen Lächeln für sich eingenommen und ihr Kaffee angeboten, den er mit einer erstklassigen Maschine fabrizierte. Er war genau wie sie Mitte Dreißig, arbeitete bereits seit Jahren und hatte keine Lust gehabt, alleine zu wohnen. Außerdem hatte sie ihn schon damals verdammt attraktiv gefunden und so könnte man ihren Einzug eher als Hormon gesteuerte Entscheidung betrachten. Leider waren sie sich seitdem nur eine Handvoll Male begegnet, meist im Vorübergehen. Dass sie sich mal sahen, wenn es noch hell war, war bis dato noch nie vorgekommen – vom Einzugstag mal abgesehen.
»Alles wieder gut?«, fragte Ben. Er inspizierte ihren Finger und pustete, obwohl es offensichtlich schon lange nicht mehr blutete. »Es ist wirklich nicht schlimm.«
Statt auf ihren Finger schaute Ben ihr direkt in die Augen. Seine waren
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