Eine ungewöhnliche Behandlung (Dr. Ben und Lara, White Romance) (German Edition)
war besonders gründlich oder er ließ sich Zeit.
»Ich bin nicht mehr rot geworden, seit ist unschuldige elf Jahre alt war!«, zischte Lara leise. Sollte Ben ruhig wissen, dass er hier nicht mit einem Mauerblümchen unter einem Dach wohnte. »Sag schon!«, bat sie nun leise und verfolgte mit den Augen, wie penibel er das Verbandsmaterial, das sie frustriert aus dem Schrank gefleddert hatte, sorgfältig zurück räumte. Er wirkte eher wie ein Arzt als wie ein Unternehmensberater aus. Wobei er sie mit seiner bedachten Art beeindruckte. Ihre für sie untypische Dramaeinlage war ihr nun peinlich. Sie betrachtete das Bienchen an ihrem Finger. »Warum Kinderpflaster?«
»Ich hab auch noch Frösche und Schweine und Bäume.«
»Ben!«
Tief durchatmend drehte er sich um und seine Augen musterten nachdenklich Laras Gesicht. Sie ließ nicht locker und wollte Antworten, während Ben genau wusste, dass ihr die nicht gefallen und ihr Zusammenleben strapazieren würden. »Dank der bunten Bilder vergessen Kinder die Verletzung schneller«, erklärte er. Ohne zu fragen griff er erneut nach ihrer Hand und prüfte, ob das Pflaster hielt. Er wendete ihre Hand und berührte ihre Innenflächen. Sie ließ ihn gewähren. Die Berührung seiner Finger schickte kleine Impulse durch ihren Körper und sie genoss sie.
»So leicht werde ich nicht rot«, sagte Lara mit einem Räuspern. Seine Hände brachen ihre Inspektion ab und Lara hielt die Luft an. Nicht einmal einen halben Meter voneinander entfernt konnten sie sich nichts vormachen. Seine Stimme mochte gelassen klingen, aber der Stoff vor seinem Schritt spannte nicht ohne Grund.
»Vielleicht habe ich dich ja falsch eingeschätzt.« Ben hob ihr Kinn. Ihre Augen trafen sich. Sein Blick hielt sie gefangen. »Okay, ich sag's dir, Lara. Und wenn du rot wirst, ist es vorbei. Keine Diskussion.«
Lara atmete tief durch. »Deal«, schluckte sie und wartete ab. Zahlreiche Praktiken zogen vor ihrem inneren Auge vorbei und sie rüstete sich für das Schlimmste. Sie müsste nur nicht rot werden, dann bekäme sie mehr von Bens Berührungen. Trotz allem, er schien genau das Gegenteil zu beabsichtigen.
»Doktorspiele«, erklärte Ben kurz und knapp. Sein Blick registrierte jede noch so kleine Veränderung auf ihrem Gesicht.
Lara atmete ein Stück weit erleichtert aus. Das sollte die ganze schaurige Erklärung sein? Ihn erregten Krankenschwester-Outfits? Knappe Röckchen, weiße Mäntel? Ausgezeichnet, sie hätte da sogar noch ein Karnevals-Kostüm im Schrank.
Bens Lippen kräuselten sich amüsiert. Er strich ihr ganz langsam eine Haarsträhne aus dem Gesicht und seine Finger berührten mit Absicht zärtlich-sinnlich ihre Wange. Lara gefiel der Anblick gar nicht und sie ahnte, dass die Berührung nur der Ablenkung diente. »Ich bin der Doktor.«
Nun musste Lara nervös schlucken. Was meinte er genau damit? Hatte er damit das Sagen? War es ein Dominanz-Spiel? Würde er ihr weh tun? Nein, Ärzte taten immer nur das Beste für ihre Patienten. Sie hatten den Eid des Hippokrates geschworen und egal welche Spiele Ben im Kopf hatte, Schmerzen passten nicht dazu. Sie runzelte die Stirn.
»Es macht mich an, jemanden zu untersuchen. Zum Beispiel den Puls zu fühlen, so wie deinen jetzt, in diesem Moment.«
Erst Bens Kommentar machte Lara bewusst, dass er ihre Hand hielt und sein Daumen über ihren Puls strich, in einem steten, einlullenden Rhythmus. Selbst nach der Enthüllung gab er nicht auf. Ihn törnte das an? Perfekt! Er könnte gerne noch an ganz anderen Stellen ihre Körperfunktionen überprüfen.
»Ich merke sehr genau, wie es dir gerade geht, Lara.«
»Ich werde nicht rot«, erwiderte sie stolz.
Ben schmunzelte. »Dann sollte ich vielleicht noch etwas ins Detail gehen. Als guter Arzt taste ich sehr gründlich deinen Körper ab. Meine Hände tragen zum Beispiel Salben auf und massieren sie sanft in deine Haut, der Druck meiner Finger löst Verspannungen.«
Worum ging es nochmal? Doktorspiele? Laras Fantasie malte sich gerade ein Massagestudio in der Südsee aus, so heiß wurde ihr. Sie wollte ihre Hand wegziehen, um ihm nicht zu sehr zu verraten, wie sehr sie ihn gerade wollte. Doch Ben hielt sie fester und zwang Lara, weiterhin nur einen halben Meter von ihm entfernt zu stehen und dem erotischen Klang seiner Worte zuzuhören.
»Als guter Arzt untersuche ich all deine Körperöffnungen penibel genau.«
Lara schnappte nach Luft. Die Vorstellung erregte Ben, denn so kontrolliert er auch
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