Eine ungezaehmte Lady
Bob hinzu. »Ich bin dabei.«
»Lasst uns nichts überstürzen.« Rafe wollte nicht in einen familiären Streit hineingezogen werden, der sie alle in Schwierigkeiten bringen konnte. »Wir werden uns die Situation zuerst einmal anschauen und dann tun, was getan werden muss.«
»Es wird bald dunkel«, warf Lady ein. »Ich muss zu meinem Zelt.«
»Ja, los geht’s!« Burt schwenkte seinen Hut, drehte sich um und donnerte den Pfad hinunter. Bob folgte ihm dicht auf den Fersen.
»Lady ist hier!«, brüllten sie. »Die Lady mit dem Colt kommt zu uns! Sie wird heute Abend singen!«
Rafe warf ihr einen Blick zu. Sie blieben beide stehen, bis die Hayes-Brüder hinter einer Kurve verschwanden und ihre Stimmen durch das Tal hallten.
»Ich nehme an, von jetzt an stehst du auf der Bühne«, bemerkte er.
»Ich werde den Hayes einen Teil von dem geben, was in dem Hut landet. Ein Zelt ist für mich von unschätzbarem Wert.«
»Sie kümmern sich wirklich rührend um dich.«
»Es sind Rowdys, aber sie haben ein gutes Herz.«
»Ich wette, dass sagst du über alle Gesetzlosen.«
Sie zog eine Augenbraue nach oben und warf ihm einen glühenden Blick zu. »Nur die Gesetzestreuen weichen manchmal vom Pfad der Tugend ab.«
»Ich hoffe, es handelt sich hier nur um einen, und dieser ist anwesend.«
Sie schürzte die Lippen, streckte die Hand aus, ließ sie über sein Hemd zu seiner Jeans hinuntergleiten und drückte kurz zu.
33
»Suchst du Ärger?«, knurrte Rafe heiser.
»Ist mir das etwa schon gelungen?« Sie presste ihre Hand auf sein anschwellendes Glied und spürte, wie ihr dabei heiß wurde.
»Was glaubst du denn?«
»Ich bin nicht sicher.« Sie sah ihm neckisch in die rauchgrauen Augen. »Gibt es mehr Beweise dafür?«
»Stets zu Diensten, Lady.« Er beugte sich vor, legte seinen Mund auf ihre Lippen und leckte sie zärtlich, bevor er mit seiner Zunge tief eindrang.
Sie stöhnte und erwiderte leidenschaftlich seinen Kuss, ohne ihre Hand von seinem erigierten Glied zu nehmen. Sie spürte, wie ein heftiges Verlangen ihren Bauch durchzog.
Als eine Krähe über ihren Köpfen einen rauen Schrei ausstieß, stampften beide Pferde mit den Hufen auf. Das Pferdegeschirr klirrte, und ihre Sättel knarzten.
Der Bann war gebrochen. Lady zog sich zurück und betrachtete Rafes kantiges Gesicht mit der glatten, gebräunten Haut und dem schmalen schwarzen Oberlippenbart. Seine grauen Augen funkelten vor Begierde. Seine vollen Lippen waren feucht und von ihren Küssen leicht geschwollen. An seiner Kehle sah man seinen schnellen Puls pochen. Sie wusste, dass sie ein ähnliches Bild bot wie er, und das unerfüllte Begehren machte sie zittrig.
»Es hätte nicht viel gefehlt, und wir hätten hier eine kostenlose Show geboten.« Rafe schaute sich um, als erwartete er, Zuschauer zu sehen.
Sie sah sich ebenfalls um, aber im Augenblick waren sie allein, bis auf die uninteressierten Wildtiere.
»Es könnte für eine Weile das letzte Mal sein.« Er wandte sich ihr wieder zu.
Sie nickte zustimmend.
Er führte Justice an die Seite des Pfads, sprang herunter, ließ die Zügel auf den Boden hängen und ging zurück zu ihr.
»Hast du etwas Besonderes vor?«, neckte sie ihn.
»Ich möchte nur verhindern, dass du aus der Übung kommst.« Er streckte ihr seine Arme entgegen, um ihr beim Absteigen zu helfen.
Sie zögerte. Sie wollte ihn, aber sie wollte auch vernünftig bleiben. Sie musste sich auf ihre Show vorbereiten. Die Hayes-Brüder hatten ihr klargemacht, dass eine große Gruppe auf ihren Auftritt wartete, wahrscheinlich das größte Publikum, das sie jemals gehabt hatte.
Sie atmete tief ein, nahm seinen unverkennbaren Duft nach Salbei und Leder wahr und war verloren. Die Vernunft konnte warten. Sie brauchte und wollte ihn mehr als alles andere. Sie schwang ein Bein über das Sattelhorn und glitt nach unten in seine Arme. Er zog sie an sich, sodass sie beide spüren konnten, wie sich die Spannung in ihnen immer weiter aufbaute und ihr Verlangen immer brennender wurde.
»Mach schnell«, flüsterte sie ihm ins Ohr, vor Leidenschaft kaum mehr fähig, die Worte hervorzustoßen.
» Wie immer du willst.« Er schlang seine Finger um ihre Hand. » Wir lassen die Pferde hier grasen.«
Sie nahm ihren roten Hut ab und hängte ihn an den Sattelknauf.
Er zog sie hinter sich her durch das hohe Gras und um einige Büsche herum, kletterte auf eine felsige Anhöhe und um eine Biegung. Dort lehnte er sie gegen den dicken Stamm einer alten Kiefer und
Weitere Kostenlose Bücher