Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition)
ging.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht rappelte sich Pieter auf und sah sich plötzlich Delie gegenüber. Sie musterte ihn spöttisch. »Was für ein entsetzlicher Anblick.«
Im Versuch, seine Haltung zurückzugewinnen, staubte Pieter sein Jackett ab, strich sich mit gespreizten Fingern durch die Haare und schaffte ein mühsam gequältes Lächeln. »Hast du nicht Lust, mit mir nach Kapstadt zu kommen, Delie?«
Delie schüttelte den Kopf. »Es hat mir gefallen, mit dir meine Lust auszuleben, aber das ist vorbei. Ich empfinde nichts für dich, und ich bedaure dich nicht einmal. Du benutzt jeden zu deinem eigenen Vorteil.« Sie wurde zornig, als sie hinzufügte: »Ach, Mary hat mir übrigens erzählt, was du getan hast. Du bist ein Narr, Pieter. Du hättest dich auf mich konzentrieren sollen, damit Ric und Melanie zueinander finden würden. Schließlich hat er mir versprochen, sein Vermögen mit mir zu teilen.«
»Es ist nicht zu spät, Delie. Denk dran, wie schön es mit uns war.«
»Du bist so eingebildet, wie ich mir gedacht habe, Pieter. Aber du brauchst mich nicht. Ich bin sicher, du wirst irgendeinen Weg finden, dein Nest zu bauen. Irgendwo wird es eine reiche Erbin geben, die sich glücklich schätzt, das Objekt deiner selbstsüchtigen Begierde zu sein.«
Sie wandte sich ab von ihm und ging auf die andere Seite des Kreises, um sich Dita vorzustellen. Sie betrachteten sich gegenseitig, und man sah ihnen an, dass es auf Anhieb keine Freundschaft gab. Aber Dita kannte die Verpflichtungen gegenüber allen Besuchern von Paradise Island: Man war ein großzügiger Gastgeber.
»Ich glaube, wir sollten Ric und Melanie für eine Weile sich selbst überlassen. Hast du Lust, mich zum Haus meiner Eltern zu begleiten? Da können wir was Erfrischendes zu uns nehmen.«
Als sie an verschiedenen in Gruppen zusammenstehenden Insulanern vorbeigingen, fiel Delie die attraktiven jungen Frauen auf sowie die gut gebauten Männer. Einige von ihnen erwiderten kühn ihre musternden Blicke, und ein Mann wollte sie mit einer obszönen Handbewegung locken.
Nässe sammelte sich zwischen Delies Schenkeln, und ihre Augen übertrugen dem Mann eine stumme Botschaft. Egal, wozu sich Ric entschied – Delie hoffte, länger als nur ein paar Tage auf der Insel zu bleiben.
Erst auf der Veranda von Ditas Haus hielt Ric inne. Seine Blicke richteten sich fragend an Melanie. Ohne ein Wort führte sie ihn zu ihrem Zimmer. Dort schüttete sie Wasser aus einem Krug in eine Schüssel, zog einen Waschlappen durch das Wasser und wrang ihn aus. »Ich will deine Wunden säubern.«
»Nicht nötig.«
»Ich bestehe darauf. Die Wunden könnten sich entzünden.«
Ric gab nach und verzog das Gesicht, als sie die schlimmsten Wunden säuberte. Als sie damit fertig war, packte er sie am Handgelenk und starrte in ihre Augen. »Hättest du van Heuren wirklich geheiratet?«
Melanie senkte den Blick. »Ja.«
»Warum? Habe ich die flehenden Blicke deiner Augen falsch interpretiert?«
»Nein. Pieter hat mir gedroht, mich zu verunstalten, wenn ich mich weigerte. Er sagte, danach würde keiner mich mehr heiraten wollen.«
»Mein Gott! Ich hätte den Bastard umbringen sollen.«
»Ich bin froh, dass du es nicht getan hast.« Sie wandte sich von ihm ab, um den Waschlappen auszuspülen.
Ric trat hinter sie, legte seine Arme um ihre Schultern, drehte sie um und nahm Melanie in seine Arme. Er bettete ihren Kopf an seine Brust. »Mich schaudert es, dass ich fast zu spät gekommen wäre, um die Hochzeit zu verhindern. Die Vorstellung, dass er dich verletzen könnte, ist entsetzlich.«
»Nach der Eheschließung hätte er mir keine körperlichen Schmerzen mehr zugefügt«, sagte sie leise. »Er wollte nur mein Geld. Genau wie du.«
»Wie kannst du uns beide miteinander vergleichen? Ich hätte dir nie ein Haar gekrümmt. Obwohl du mich manchmal zur Weißglut gebracht hast.«
»Vielleicht würdest du mir körperlich keinen Schaden zufügen, aber du kannst nicht leugnen, dass es dein Ziel war, mir alles zu nehmen.«
»Kann ich dich davon überzeugen, dass das nicht länger zutrifft?« Sie hörte eine Zärtlichkeit in seiner Stimme. Er hielt sie ein wenig von sich, um sie mit einer Ernsthaftigkeit zu betrachten, die ihr Herz schmerzen ließ. Ihr Vertrauen war schon zu oft missbraucht worden, um ihm glauben zu können. Sie befreite sich aus seiner Umarmung und reichte ihm den Brief, den sie an Mr. Bartlett geschrieben hatte.
»Ich möchte, dass du den Brief liest.«
Als Ric
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