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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Stück zurücksprang und sein Kopf ebenso wie Sams zu ihr herum schwang.
    Fast gleichzeitig traten sie beide noch einen Schritt zurück und erröteten. Tom war es, der schließlich antwortete. »Nein. Ich wollte sowieso gerade an die Arbeit zurück.« Er blickte erst Cathy und dann Sam an. »Bis später.«
    Cathy wartete, bis er aus dem Zimmer war. Dann begann sie, Sam mit Fragen zu bombardieren. »Hat er es endlich gewagt? Ich warte schon seit dem Tag darauf, als er dich das erste Mal gesehen hat. Was hat er gesagt? Habt ihr euch geküsst?« Sie schüttelte Sam, die immer noch stumm vor ihr stand. »Nun sag schon!«
    Sam blinzelte ihre Freundin verwirrt an. Dann ließ sie sich langsam auf das Bett sinken. »Du hast das gewusst?«
    »Dass er gerne mehr als dein Freund wäre? Natürlich, alle wissen das.«
    »Nun, ich wusste es nicht.«
    »Himmel, Sam, manchmal bist du wirklich blind! Warum merkst du nie, was um dich herum vorgeht? Ich würde es sofort merken, wenn mich ein gut aussehender, knackiger Bursche so anschauen würde wie Tom dich.«
    »Dann nimm du ihn doch.«
    »Das würde ich ja sofort machen, wenn er mich mal irgendwann als etwas anderes betrachten würde als deine Freundin.« Sie seufzte tief.
    »Aber … du bist doch …« Sam brach ab.
    »Älter als er? Ja, bin ich. Und?« Cathys Stimme hatte einen trotzigen Klang angenommen. »Glaubst du, deswegen wüsste ich nicht einen schönen Körper zu schätzen? Mitternachtblaue Augen? Schwarze Locken? Eine Stimme, die in mir vibriert? Und das alles zusammen in Kombination mit Intelligenz und Freundlichkeit. Ich müsste ja blöd sein, wenn ich das nicht bemerken würde.«
    Forschend blickte Sam ihre Freundin an. »Könnte es sein, dass du …«
    Wieder fiel Cathy ihr ins Wort. »Wechsel jetzt nicht das Thema. Hat er es endlich geschafft, dich davon zu überzeugen, dass er der richtige Mann für dich ist?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Nein. Ich mag ihn wirklich sehr, aber es springt einfach kein Funke über, wenn ich ihn ansehe oder berühre.«
    Cathy plumpste neben ihr auf die zerstörte Matratze. »Schade für dich, gut für andere Frauen. Hat er dich nun geküsst?«
    Sam funkelte sie an. »Du glaubst doch nicht, dass ich dir das erzähle, oder?«
    »Natürlich, wozu bin ich sonst deine Freundin?«
    Sam hielt ihren bösen Blick noch kurze Zeit aufrecht, dann musste sie lachen. »Du bist unmöglich.«
    Cathy grinste. »Ich weiß.«
    Seufzend gab Sam auf. »Okay. Er hat mich geküsst.«
    Cathys Augen wurden groß. »Und, wie war es?«
    Sam zuckte die Schultern. »Sanft. Angenehm, aber es fehlte eben einfach das gewisse Etwas.«
    Nun war es an Cathy zu seufzen. »Ich verstehe dich einfach nicht. Schon allein die Vorstellung, ihn zu küssen, löst bei mir ein Kribbeln aus. Und du bekommst die Gelegenheit dazu und fühlst gar nichts.«
    »Wahrscheinlich bin ich eben einfach nicht die Richtige für ihn.« Sam grinste Cathy an. »Warum versuchst du es nicht mal? Vielleicht startet bei dir ein ganzes Feuerwerk.«
    Cathy dachte eine Weile darüber nach, dann lächelte sie. »Eine wirklich gute Idee. Ich denke, ich werde es einfach mal irgendwann probieren, wenn er gerade nicht aufpasst.«
    Sam lachte. »Hey, du sollst ihn nicht überfallen.«
    Grinsend stand Cathy auf. »Stör mich nicht. Ich entwickele gerade einen Schlachtplan.« Damit verschwand sie aus dem Schlafzimmer.
    Lächelnd blickte Sam ihrer Freundin nach. Wer hätte das gedacht? Erst wurde sie geküsst, und dann erzählte Cathy ihr, dass sie genau diesen Mann heiß fand. Erstaunlich. Vorsichtig fuhr sie mit den Fingerspitzen über ihre Lippen. Es war schon einige Zeit her, dass sie geküsst worden war. Wirklich schade, dass sie nicht mehr für Tom empfand. Wie Cathy schon gesagt hatte, er war ein toller Mann. Nur eben leider nicht ihr lange gesuchtes Gegenstück. Der Kuss war nett gewesen. Aber sie musste sich eingestehen, dass sie mehr empfunden hatte, als sie vor John gekniet hatte, um seine Hüftwunde zu verbinden. Selbst jetzt noch vermochte der Gedanke an Johns nicht zu übersehende Erektion mehr Hitze in ihrem Körper zu erzeugen als der Kuss von Tom.
    Aber gerade das war das Entscheidende: Bei Tom hatte sie kein einziges Mal an irgendetwas unterhalb seines Kinns gedacht. Bei John, einem Mann, den sie nicht kannte und von dem sie noch nicht einmal wusste, ob sie ihn mochte, hatte ihr Körper sofort reagiert. Eine besorgniserregende Entwicklung, über die sie später noch einmal in Ruhe nachdenken

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