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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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in Sams bleiches Gesicht schnell anders. Wortlos schloss sie die Tür auf und stieg vor den anderen die Treppe hinauf. An der Wohnungstür steckte sie den Schlüssel ins Schloss und blickte auf ihre Freunde. Tom hatte Sam vorsichtshalber hinter sich geschoben, bevor er Cathy bedeutete, die Tür aufzuschließen. Genervt verdrehte sie die Augen, gehorchte aber. Sie wollte schließlich auch nicht, dass Sam oder jemand anderem etwas passierte. Insgeheim war sie sogar recht froh über Toms beruhigende Gegenwart. Es ging doch nichts über einen starken Beschützer im Haus.
    Mit einer Grimasse schob sie die Tür auf und trat zur Seite, damit Tom die Wohnung vor ihr betreten konnte. Sie glaubte zwar nicht, dass sich dort jemand versteckt hielt, aber Vorsicht war besser als Nachsicht. Kurz darauf schlüpfte Cathy hinter ihm durch die Tür. Sie wollte nicht, dass ihm etwas passierte. Außerdem sahen vier Augen mehr als zwei. Und das Pfefferspray aus ihrer Handtasche konnte vielleicht auch nützlich sein. Im Halbdunkel des Flurs sah sie kaum die Hand vor Augen, noch weniger Toms dunkle Gestalt. Sie rannte direkt in seinen Rücken, als er still in der Türöffnung zu ihrem Wohnzimmer stand.
    »Uff.«
    Sein Rücken versteifte sich, und er drehte sich ruckartig um. Als er Cathy erkannte, stieß er den angehaltenen Atem aus. »Himmel, Cathy! Du hast mich fast zu Tode erschreckt. Kannst du denn nicht aufpassen?«
    Sein anklagender Ton ging ihr gehörig gegen den Strich. »Hättest du das Licht angemacht, hätte ich dich auch gesehen!«
    »Vielleicht habe ich das Licht absichtlich ausgelassen, damit man uns nicht sofort bemerkt und wir zumindest nicht unmittelbar zu Zielscheiben werden?«
    Cathy dachte nicht daran, sich geschlagen zu geben. »Du warst auch nicht unbedingt leise, und außerdem hätte uns bei dem hellen Licht im Flur sowieso jeder sehen können.«
    Plötzlich flammte das Deckenlicht auf, und sie zuckten beide zusammen.
    Sam blickte sie bittend an. »Wenn ihr fertig seid mit den gegenseitigen Vorwürfen, könnten wir dann endlich zur Sache kommen? Ich bin müde und würde mich gerne ausruhen.«
    Tom und Cathy sahen sich schuldbewusst an, dann zuckte Tom mit den Schultern. »Kein Problem.« Damit begann er, methodisch jedes einzelne Zimmer zu durchsuchen, Cathy immer direkt hinter ihm.
    »Willst du wirklich in jeden einzelnen Schrank sehen?« Tom sah nicht einmal von seiner Suche auf. »Da ist nur der Fernseher drin, Herrgott noch mal, da passt gar kein Mensch rein.«
    Tom schien Cathy nicht zu hören. Oder wenn doch, ignorierte er sie. Er marschierte einfach weiter, bis er schließlich bei ihrem Schlafzimmer ankam.
    Dort stellte sie sich in den Türrahmen und blockierte den Durchgang. »Oh nein, du wirst nicht durch mein Schlafzimmer schnüffeln.«
    Tom zog eine Augenbraue hoch. »Hast du etwa Angst, ich würde in deiner Unterwäsche wühlen?«
    »Ich weiß nicht, ob du überhaupt Unterwäsche erkennen würdest, selbst wenn du bis zu den Brauen darin stecken würdest.«
    Diesmal gingen beide Augenbrauen nach oben. »Nein? Wie kommst du denn auf die Idee?«
    Cathy grinste ihn provozierend an. »Nun, in deinem jugendlichen Alter hattest du wahrscheinlich noch nicht viel Gelegenheit, in die Nähe von Dessous zu kommen.«
    Tom rückte einen Schritt näher und keilte sie damit wirkungsvoll zwischen der Tür und seinem Körper ein. »Denkst du?«
    Cathy hob das Kinn. »Ja.«
    Toms Augen verdunkelten sich. Einen atemlosen Moment lang dachte sie, er würde sie küssen, doch dann atmete er nur tief ein und entfernte sich wieder von ihr. »Ich wette, du willst mich nur nicht hereinlassen, weil du Löcher in deiner Unterwäsche hast.«
    »Das habe ich nicht!«
    »Okay, dann hast du eben nicht aufgeräumt.«
    »Und selbst wenn. Schließlich wohne ich hier alleine und kann tun und lassen, was ich will.«
    »Oder soll ich nicht die Kondompäckchen sehen, die noch auf dem Fußboden liegen?«
    Cathys Gesicht wurde heiß, als die Wut über seine Unverschämtheit in ihr brodelte. Sie streckte einen Zeigefinger in Richtung Tür und sagte nur ein Wort. »Raus!«
    Tom wurde ernst. »Tut mir leid. Aber was bringt es, wenn ich die ganze Wohnung durchsuche und dann ein Zimmer auslasse? Welchen Raum würdest du dir als Versteck aussuchen, wenn du ein Verbrecher wärst? Richtig, das Schlafzimmer. Genau das Zimmer, in dem eine alleinstehende Person am verwundbarsten ist. Weil sie schläft, keine Waffen in Reichweite sind, wie zum Beispiel Messer

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