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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sollte. Jetzt musste sie allerdings erst einmal mit dem Aufräumen weitermachen, sonst würde sie nie fertig werden.

14
    Um zehn Uhr abends sah Sams Haus wieder halbwegs ordentlich aus, wenn man von den lädierten Möbeln absah. Erleichtert beendeten alle ihre Arbeit. Von dem Enthusiasmus, mit dem sie in die Aufgabe gestartet waren, war kaum mehr etwas übrig. Alle waren froh, endlich nach Hause zu kommen, und wollten noch ein bisschen von dem wohlverdienten Feierabend genießen. Sam dankte den freiwilligen Helfern und verabschiedete sie vor ihrer Haustür. Minuten später war sie mit Tom und Cathy alleine. Sie stritten gerade, ob ihr großer Ficus noch zu retten war oder nicht. Tom behauptete, mit ein bisschen Pflege wäre er wieder so gut wie neu, während Cathy darauf beharrte, dass er bereits abgestorben war und in den Müll gehörte.
    Sam stand im Türrahmen und beobachtete sie einige Zeit. Tom hatte sich schützend vor die Pflanze gestellt, die Beine leicht gespreizt, die muskulösen Arme über der breiten Brust verschränkt. Cathy wippte auf ihren Fußballen und fuchtelte mit den Händen. Amüsiert verfolgte Sam den hitzigen Wortwechsel. Wie hieß es noch so schön: Was sich neckt, das liebt sich? Jedenfalls war in der Beziehung der beiden eindeutig mehr Feuer zu erkennen als zwischen Tom und Sam.
    Als es so aussah, als würde der Streit in Handgreiflichkeiten gipfeln, griff Sam schließlich ein. »Ich werde den Baum einfach noch eine Zeit lang behalten und pflegen, wenn er dann verkümmert, werfe ich ihn weg. Einverstanden?« Die beiden Kontrahenten blickten sie an, als hätten sie völlig vergessen, dass sie auch noch im Haus war. Mit geröteten Gesichtern drehten sie sich zu ihr herum und versuchten, den jeweils anderen zu ignorieren.
    »In Ordnung.«
    »Okay. Obwohl ich immer noch denke, dass er nicht mehr zu retten ist.«
    »Cathy …« Sams strafender Blick zeigte Wirkung.
    »Ist ja gut. Können wir dann jetzt fahren, oder willst du heute wieder hier übernachten?«
    Sam blickte sich um und schüttelte dann den Kopf. »Nein, lieber nicht. Ich muss mir morgen erst einmal eine neue Matratze besorgen. Außerdem habe ich noch keine neuen Schlösser an der Tür. Ich habe den Schlosser für morgen Nachmittag bestellt.«
    »Kein Grund zur Eile. Du kannst gerne so lange bei mir bleiben, wie du willst, das weißt du.«
    Sam lächelte. »Ja, danke. Aber irgendwann muss ich ja wieder in meine eigenen vier Wände.«
    Tom blickte zwischen ihnen hin und her und runzelte die Stirn. »Also mir gefällt das nicht. Es ist viel zu gefährlich, hier ganz alleine zu übernachten. Was ist, wenn die Einbrecher wiederkommen?«
    Wie nett von Tom, sie daran zu erinnern, wie viel Angst sie sowieso schon hatte. Sie funkelte ihn wütend an. »Was soll ich denn deiner Meinung nach machen? Mich verstecken? Nie wieder etwas alleine unternehmen? Mein Haus aufgeben und ganz zu Cathy ziehen?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich mache mir nur Sorgen um dich.«
    Sein ruhiger Tonfall besänftigte Sam. »Ich weiß. Tut mir leid, dass ich dich angefaucht habe. Ich verspreche, nicht alleine hier im Haus zu übernachten, bis alles wieder sicher ist, okay?« Tom wirkte nicht überzeugt, nickte aber.
    Cathy blickte ungeduldig vom einen zum anderen. »Seid ihr jetzt fertig? Ich wollte heute noch nach Hause kommen, wenn ihr nichts dagegen habt. Ich denke, ich werde mir ein schönes heißes Schaumbad gönnen.« Sie schloss genüsslich die Augen.
    Tom blickte sie merkwürdig an. Cathy grinste und zwinkerte ihm zu. Sofort glich sein Gesicht einem Feuermelder, und er drehte sich abrupt um und marschierte zur Tür hinaus. Sam blickte Cathy fragend an. Diese zuckte nur die Schultern, bevor sie ebenfalls das Haus verließ.
    Sam löschte das Licht und zog die Tür hinter sich zu. Abschließen konnte sie nicht, da das Schloss noch nicht repariert war. Unwillkürlich überkam sie ein ungutes Gefühl. Unruhig blickte sie sich um. Sie sah nur Tom und Cathy, die bei ihren Autos standen und versuchten, sich gegenseitig zu ignorieren, während sie auf sie warteten. Sie schüttelte den Kopf, doch sie konnte das unheimliche Gefühl nicht abschütteln, beobachtet zu werden. Genauso wie morgens in ihrem Büro. Ein Schauer durchlief ihren Körper. So ein Unsinn, da war nichts. Trotzdem eilte sie so schnell wie möglich die kurze Einfahrt entlang, bis sie bei ihren Freunden angekommen war.
    Tom blickte ihr besorgt entgegen. »Alles in Ordnung?«
    »Ja, natürlich. War nur

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