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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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nur noch schnell meinen Kram zusammen, dann können wir los.«
    Sam bemerkte, dass Cathy gerne noch weitergearbeitet hätte, und normalerweise wäre das auch kein Problem gewesen. Aber heute musste sie einfach hier raus. Endlich konnte sie das Gebäude verlassen und draußen den Sonnenschein genießen. Es war sowieso schon ein komisches Gefühl für sie gewesen, nach über einem Monat in freier Natur nun wieder drinnen zu arbeiten. Nach dem Vorfall von heute Morgen war es für sie zu unheimlich, geradezu unerträglich. Wie lange würde es wohl dauern, bis sie sich hier wieder wohlfühlte?
    Unauffällig schaute sie sich um. Beobachtete sie gerade jemand und wartete nur darauf, sie alleine zu erwischen? Mit dieser Situation war sie einfach völlig überfordert. Sie war Paläontologin, keine Agentin. Vermutlich sollte es ihr inzwischen schon leid tun, John gerettet zu haben, aber das tat es nicht. Egal, was noch passierte: Sie würde immer froh sein, ihn rechtzeitig gefunden zu haben, um ihm helfen zu können.
    Trotzdem wusste sie immer noch nichts über den Mann, den sie gerettet hatte, und kannte noch nicht einmal seinen wahren Namen. Ja, aber wussten seine Verfolger das auch? Vermutlich nicht. Es war gut möglich, dass sie davon ausgingen, dass er sie in alles eingeweiht hatte. Also stellte sie jetzt ebenso eine Gefahr für die Verbrecher dar wie John. Andererseits, woher sollten sie ihre Identität kennen? Sie hatte schließlich keine Visitenkarte hinterlassen. Jedenfalls hoffte sie das.
    Ihr wurde eiskalt. Was war, wenn sie etwas im Zelt zurückgelassen hatte, das ihnen ihre Identität verriet? Aber warum sollten sie dann ihr Haus durchsuchen und Gegenstände klauen und zerstören? Irgendwie passte alles nicht zusammen – außer sie wussten von den Fotos. Diesmal spürte sie die Furcht und Eiseskälte bis in ihre Zehenspitzen.
    Am Auto angekommen, ließ Sam sich wortlos auf den Beifahrersitz sinken. Sie hätte jetzt beim besten Willen keinen Ton herausgebracht. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, während sie blind aus der Frontscheibe starrte. Sie wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. Wenn sie zu ihren Eltern nach Kanab fuhr, brachte sie die womöglich auch noch in Gefahr, genauso wie alle anderen, die sich in ihrer Nähe aufhielten. Sie sollte besser vorsichtig sein und musste sich jetzt überlegen, was sie tun konnte, um sich und die Menschen in ihrer Umgebung zu schützen.
    Sie warf einen schnellen Seitenblick auf Cathy. Diese konzentrierte sich auf den Verkehr und schenkte ihr keine Beachtung. Gott sei Dank, Fragen hätte sie jetzt wirklich sehr ungern beantwortet. Aber sie wusste, dass sie ihnen nicht ewig aus dem Weg gehen konnte. Spätestens heute Abend würde ihre Freundin wissen wollen, was morgens und in den letzten Tagen geschehen war. Der Gedanke, lieber in einem Hotel zu übernachten, kam ihr nicht zum ersten Mal. Cathy würde in die Sache nicht mit hineingezogen werden, und sie bräuchte ihr auch nichts erzählen.
    Kurze Zeit später hielten sie in ihrer Straße vor dem Haus. Sam riss die Augen auf. Eine Gruppe von etwa zehn kräftigen Studenten wartete in ihrem Vorgarten auf sie. »Was machen die denn alle hier?«
    Cathy lächelte sie zufrieden an. »Sie haben gehört, dass du ein paar zusätzliche Hände gebrauchen könntest, und haben sich freiwillig gemeldet.«
    Sam schluckte. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus. Es war schön zu wissen, dass sie nicht ganz alleine dastand. Schnell öffnete sie die Tür und kletterte aus dem Wagen. Sie bemühte sich, ihre Beklemmung abzuschütteln und die Studenten herzlich zu begrüßen und ins Haus zu geleiten. Als sie das Ausmaß der Zerstörung sahen, waren alle weniger enthusiastisch. Doch schon bald hatte sich jeder eine Aufgabe gesucht, und in den Zimmern wimmelte es nur so vor Aktivität.
    Sam stürzte sich ebenfalls voll in die Arbeit, so musste sie wenigstens nicht darüber nachdenken, wie viel zerstört worden war. Vieles würde nicht oder nur sehr schwer zu ersetzen sein. Mehr als einmal unterdrückte sie die aufsteigenden Tränen und konzentrierte sich intensiv auf die vor ihr liegende Aufgabe.
    Das gelang ihr auch recht gut, zumindest bis Tom sich zu ihr gesellte. »Wie läuft es hier bei dir?«
    Sam, die auf dem Boden vor ihrem Kleiderschrank saß, blickte zu ihm auf. »Ganz gut. Du hast doch bestimmt etwas mit diesen fleißigen Helfern da draußen zu tun, oder?«
    Tom zuckte unbehaglich die Schultern. »Cathy und ich dachten, dass dir ein

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