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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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ich nicht hörte.
    Amma zog ein Taschentuch hervor und wischte sich übers Gesicht. »Es tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe. Aber es tut mir nicht leid, dass wir es getan haben. Wir hatten keine andere Wahl.«
    »Du verstehst nicht. Lena glaubt, dass sie Dunkel wird. Sie ist mit einem Dunklen Caster oder Inkubus davongelaufen. Ich bin schuld daran, dass sie in Gefahr schwebt.«
    »Unsinn. Lena hat getan, was sie tun musste, weil sie dich liebt.«
    Arelia hob ihre Opfergaben auf – die Knochen, den kleinen hölzernen Vogel, die Mondsteine.
    »Nichts kann Lena dazu bringen, Dunkel zu werden, Ethan. Sie muss es selbst wollen.«
    »Aber sie glaubt, dass sie Dunkel ist, weil sie Macon getötet hat. Sie glaubt, dass sie ihre Wahl damit getroffen hat.«
    »Aber das hat sie nicht«, mischte Liv sich ein. Sie war etwas zur Seite gegangen, um unsere Unterhaltung nicht zu stören.
    Ein paar Schritte hinter ihr saß Link auf einer alten Steinbank. »Dann müssen wir sie eben suchen und es ihr sagen.« Angesichts der Tatsache, dass er gerade erfahren hatte, dass ich gestorben und wieder zum Leben erweckt worden war, wirkte er ziemlich unbeeindruckt. Ich ging zu ihm und setzte mich neben ihn auf die Bank.
    Liv sah mich forschend an. »Alles in Ordnung?«
    Liv. Ich konnte ihr nicht in die Augen schauen. Ich war eifersüchtig und verletzt gewesen und ich hatte sie mit hineingezogen in das Wirrwarr meines verkorksten Lebens. Und das alles, weil ich geglaubt hatte, Lena würde mich nicht mehr lieben. Ich war dumm gewesen und hatte mich geirrt. Lena liebte mich so sehr, dass sie alles gewagt hatte, um mich zu retten.
    Ich hatte Lena im Stich gelassen, und zwar nachdem sie sich geweigert hatte, mich im Stich zu lassen. Ich hatte ihr mein Leben zu verdanken. So einfach war das.
    Ich fuhr mit der Hand über die zerfurchte Sitzfläche der Bank. Jemand hatte Worte in den Stein geritzt.
    IN THE COOL, COOL, COOL
    OF THE EVENING
    Es war der Text des Liedes, das ich in der Nacht in Ravenwood gehört hatte, als ich Macon zum ersten Mal begegnet war. Es konnte kein Zufall sein, besonders nicht in einer Welt, in der es gar keine Zufälle gab. Nein, es war bestimmt ein Zeichen.
    Aber ein Zeichen wofür? Für das, was ich Macon angetan hatte? Ich konnte nicht einmal erahnen, was Lena empfunden haben musste, als sie begriff, dass sie ihn statt meiner verloren hatte. Was hätte ich gefühlt, wenn ich auf diese Weise meine Mutter verloren hätte? Hätte ich Lena jemals wieder ansehen können, ohne zugleich meine tote Mutter vor mir zu sehen?
    »Ich bin gleich wieder da.« Ich stand auf und lief den Weg zwischen den Bäumen entlang, über den wir gekommen waren. Ich sog die Nachtluft tief ein, froh darüber, am Leben zu sein und atmen zu können. Irgendwann blieb ich stehen und blickte hinauf zu den Sternen.
    Sah Lena denselben Himmel, oder sah sie einen Himmel, der mir immer verborgen bleiben würde? Waren unsere Monde wirklich so verschieden?
    Ich griff in meine Tasche und holte das Bogenlicht hervor, damit es mir zeigte, wo ich Lena finden konnte. Aber das tat es nicht. Stattdessen zeigte es mir etwas anderes …
    Macon und sein Vater Silas waren immer sehr verschieden gewesen und das war beiden auch bewusst. Macon ähnelte seiner Mutter Arelia, einer mächtigen Lichten Caster. Während seiner Zeit auf dem College in New Orleans hatte Silas sich über beide Ohren in sie verliebt, so wie sich später Macon und Jane auf der Duke-Universität kennen und lieben gelernt hatten. Sowohl Macon als auch sein Vater hatten sich vor ihrer Verwandlung verliebt.
    Macons Großvater hatte Silas nicht davon überzeugen können, dass die Verbindung mit einer Lichten Caster eine Schmach für die gesamte Sippe war. Und er hatte Jahre dazu gebraucht, Silas und Arelia zu entzweien. Damals waren Macon, Hunting und Leah schon auf der Welt. Ihre Mutter musste all ihre Kräfte einsetzen, die sie als eine Diviner hatte, um Silas’ Jähzorn und seinem unstillbaren Drang nach Blut zu entkommen. Mit Leah war sie nach New Orleans geflohen. Silas hätte es ihr nie erlaubt, auch noch die Söhne mitzunehmen.
    Macon hatte jetzt nur noch seine Mutter, an die er sich wenden konnte. Sie war die Einzige, die es verstehen würde, dass er sich in eine Sterbliche verliebt hatte – das größte Vergehen, das einer wie er begehen konnte. Ein Blut-Inkubus.
    Ein Krieger des Teufels.
    Macon hatte seiner Mutter seinen Besuch nicht angekündigt, aber sie würde ihn trotzdem schon

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