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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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zu beschützen. Ich hätte wissen müssen, dass das unmöglich ist. Du warst schon immer etwas Besonderes.«
    Ich blickte voller Sehnsucht auf den weißen Nebelschleier, der um sich selbst wirbelte wie der Kummer in meinem Magen.
    »Mein Herzensjunge. Ich denke an dich. Ich liebe …« Stille verschluckte ihre letzten Worte.
    Meine Mutter war hier gewesen. Für kurze Zeit hatte ich ihr Lächeln gesehen und ihre Stimme gehört. Jetzt war sie wieder fort.
    Ich hatte sie ein zweites Mal verloren.
    »Ich liebe dich auch, Mom.«

Narben

19.6.
    »Ich muss dir etwas sagen.« Amma rang nervös die Hände. »Es geht um die Nacht des Sechzehnten Mondes, um Lenas Geburtstag.«
    Ich brauchte einen Moment, bis ich begriff, dass sie mit mir sprach. Ich starrte immer noch in die Mitte des Kreises, wo vor wenigen Augenblicken noch meine Mutter gewesen war.
    Diesmal hatte sie mir ihre Botschaften nicht in Büchern oder Liedzeilen mitgeteilt. Diesmal war sie selbst gekommen.
    »Sag’s dem Jungen endlich.«
    »Psst, Twyla.« Arelia legte ihrer Schwester die Hand auf den Arm.
    »Lügen. Wo Lügen sind, wuchert das Dunkle. Sag’s dem Jungen. Jetzt sofort.«
    »Wovon redet ihr?« Mein Blick glitt zwischen Twyla und Arelia hin und her. Amma sah die beiden missbilligend an, woraufhin Twyla so energisch den Kopf schüttelte, dass ihre perlengeschmückten Zöpfe nur so flogen.
    »Hör mir zu, Ethan Wate.« Ammas Stimme klang rau und brüchig. »Du bist nicht vom Dach der Gruft gefallen, jedenfalls nicht so, wie wir es dir erzählt haben.«
    »Wie bitte?« Was redete sie denn da für wirres Zeug? Wieso kam sie ausgerechnet jetzt auf Lenas Geburtstag zu sprechen, wo ich gerade erst den Geist meiner verstorbenen Mutter gesehen hatte?
    »Du bist nicht runtergefallen, hörst du?«, wiederholte sie.
    »Was soll das? Natürlich bin ich runtergefallen. Ich bin auf der Erde wieder aufgewacht, ich lag flach auf dem Rücken.«
    »Aber so war es nicht.« Amma zögerte einen Augenblick. »Es war Lenas Mutter. Sarafine hat dich mit einem Messer erstochen.« Amma sah mich eindringlich an. »Sie hat dich getötet. Du warst tot und wir haben dich ins Leben zurückgeholt.«
    Sie hat dich getötet .
    In Gedanken wiederholte ich die Worte – und dann passte plötzlich alles zusammen, die Teile fügten sich ineinander, und zwar so rasend schnell, dass ich fast nicht mitkam …
    … der Traum, der gar kein Traum gewesen war, sondern die Erinnerung daran, wie ich nicht geatmet und nichts gefühlt und nichts gedacht und nichts gesehen hatte …
    … der Schmutz und die Flammen, die meinen Körper hinwegtrugen, als mein Leben verlosch …
    »Ethan! Ist alles in Ordnung mit dir?« Ich hörte Amma, aber sie war weit weg, so weit wie in jener Nacht, als ich auf der Erde gelegen war.
    Ich könnte jetzt unter der Erde liegen, so wie meine Mom und Macon.
    Ich müsste es sogar.
    »Ethan?« Link schüttelte mich.
    Empfindungen stiegen in mir hoch, die ich nicht beherrschen konnte und an die ich mich nicht erinnern wollte. Der Geschmack von Blut in meinem Mund, Blut, das in meinen Ohren toste …
    »Er wird ohnmächtig.« Liv stützte meinen Kopf.
    Ich hatte Schmerz verspürt und Lärm gehört und noch etwas. Da waren Stimmen. Undeutliche Gestalten. Menschen.
    Ich war gestorben.
    Ich griff unter mein T-Shirt und fuhr mit der Hand über die Narbe auf meinem Bauch. Die Narbe, die von dem Messer stammte, mit dem Sarafine mich erstochen hatte. Ich hatte sie fast schon vergessen, aber von jetzt an würde sie mich für immer an die Nacht erinnern, in der ich gestorben war. Ich dachte an Lenas Reaktion, als ich ihr die Narbe gezeigt hatte.
    »Du bist immer noch der Gleiche und Lena liebt dich noch immer. Ihre Liebe ist der Grund, weshalb wir hier zusammengekommen sind.« Arelias Stimme war sanft und verständnisvoll. Ich öffnete die Augen, und während ich langsam wieder zu mir kam, wurden die verworrenen Schatten wieder zu Menschen.
    In meinem Kopf ging alles drunter und drüber, ich verstand rein gar nichts. »Wieso ist ihre Liebe der Grund, weshalb wir hier sind?«
    Amma sprach leise, ich musste mich anstrengen, um sie zu verstehen. »Lena hat dich ins Leben zurückgeholt. Ich habe ihr dabei geholfen, zusammen mit deiner Mutter.«
    Ich begriff nicht, was sie da sagte, deshalb versuchte ich, Wort für Wort den Sinn zu erfassen. Lena, Amma und meine Mutter hatten mich gemeinsam aus dem Tod zurückgeholt. Lena und Amma hatten es bis zum heutigen Tag vor mir verheimlicht. Ich

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