Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
Vom Netzwerk:
einen Inkubus galten. Es war ein uraltes Buch. Auf der ganzen Welt gab es nur noch wenige Exemplare davon. Seine Mutter blätterte durch die brüchigen Seiten, bis sie die richtige Stelle gefunden hatte.
    »Carcer.«
    Das Gefängnis.
    Das gezeichnete Bogenlicht sah genauso aus wie die Kugel, die in der mit Seide ausgeschlagenen Schachtel neben den Resten eines Schmoreintopfs auf dem Küchentisch seiner Mutter lag.
    » Wie funktioniert es?«
    » Ganz einfach. Man muss das Bogenlicht nur berühren und den Namen des Inkubus, den man gefangen setzen will, zusammen mit dem Carmen aussprechen. Den Rest besorgt das Bogenlicht.«
    » Steht das Carmen auch in dem Buch?«
    » Nein, es ist viel zu mächtig, als dass es dem geschriebenen Wort anvertraut werden könnte. Du musst es auswendig lernen von jemandem, der es kennt.«
    Seine Mutter senkte die Stimme, als befürchte sie, jemand könnte sie hören. Dann flüsterte sie die Worte, die ihn zu ewiger Verdammnis verurteilen konnten.
    »Comprehende, Liga, Cruci Fige .
    Ergreife, Sperre ein, Hefte ans Kreuz .«
    Arelia verschloss die Schachtel und gab sie Macon. »Nimm dich in Acht. In dem Bogen ist die Macht und in der Macht ist die Nacht.«
    Macon gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Das werde ich ganz gewiss.«
    Er wandte sich zum Gehen, aber seine Mutter hielt ihn zurück. »Dies hier brauchst du noch.« Sie kritzelte einige Zeilen auf ein Stück Pergamentpapier.
    » Was ist das?«
    » Der einzige Schlüssel, der dieses Schloss wieder öffnen kann.« Sie deutete auf das Kästchen, das er unter den Arm geklemmt hatte. »Die einzige Möglichkeit, wie du jemals wieder herauskommst.«
    Ich schlug die Augen auf. Ich lag auf der Erde und blickte hinauf zu den Sternen. Das Bogenlicht hatte Macon gehört, genau wie Marian es gesagt hatte. Ich wusste weder, wo er war, ob im Jenseits oder in einer Art Caster-Himmel, noch wusste ich, weshalb er mir all das gezeigt hatte. Aber wenn ich aus dieser Nacht etwas gelernt hatte, dann die Erkenntnis, dass nichts ohne Grund geschah.
    Und diesen Grund musste ich herausfinden, ehe es zu spät war.
    Wir waren immer noch auf dem Bonaventura-Friedhof, aber inzwischen standen wir nahe dem Eingangstor. Ich musste mir gar nicht erst die Mühe machen, Amma zu erklären, dass ich nicht mit ihr nach Hause gehen würde, sie schien es ohnehin zu wissen.
    »Wir müssen jetzt los.« Ich umarmte Amma.
    Sie nahm meine Hände und drückte sie ganz fest. »Eines nach dem anderen, Ethan Wate. Auch wenn deine eigene Mutter dich losschickt, kannst du sicher sein, dass ich dich trotzdem auf Schritt und Tritt im Auge behalten werde.« Ich ahnte, wie schwer es für sie war, mich gehen zu lassen, statt mich in mein Zimmer zu schicken und mir für den Rest meines Lebens Hausarrest aufzubrummen.
    Dass sie es nicht tat, war ein Beweis dafür, wie schlimm die Dinge standen.
    Arelia drückte mir etwas in die Hand, ein kleines Püppchen, wie Amma sie machte. Es war ein Voodoo-Talisman. »Ich habe deiner Mutter vertraut und ich vertraue dir, Ethan. Das ist meine Art, dir Glück zu wünschen, denn es wird ganz gewiss nicht einfach werden.«
    »Der richtige Weg ist nie der bequeme.« Ich wiederholte die Worte, die meine Mutter mir hundertmal gesagt hatte. Ich tat es, um ihre Gegenwart heraufzubeschwören auf meine eigene Art.
    Twyla strich mir mit ihren dürren Fingern über die Wange. »Das gilt in beiden Welten: Man muss verlieren, wenn man etwas gewinnen will. Wir sind nur kurze Zeit hier, cher .« Es war eine Warnung, als wüsste sie etwas, das mir verborgen war. Nach allem, was ich in dieser Nacht gesehen hatte, war ich mir sogar sicher, dass es so war.
    Amma schlang ihre Arme ein letztes Mal um mich und drückte mich, dass meine Knochen knackten. »Ich werde auf meine Weise dafür sorgen, dass du Glück hast«, raunte sie. Dann wandte sie sich an Link. »Wesley Jefferson Lincoln, komm mir ja heil wieder, sonst sage ich deiner Mutter, was du in meinem Keller angestellt hast, als du neun Jahre alt warst, hast du mich verstanden?«
    Link quittierte die ihm wohlbekannte Drohung mit einem Lächeln. »Jawohl, Ma’am.«
    Zu Liv sagte Amma nichts, sie nickte ihr nur kurz zu – ein Beweis dafür, wem ihre Sympathien galten. Jetzt da ich wusste, was Lena für mich getan hatte, begriff ich auch, was Amma für sie empfand.
    Amma räusperte sich. »Die Wachen sind weg, aber Twyla kann sie nicht für alle Zeiten fernhalten. Ihr macht euch besser auf den Weg.«
    Ich stieß das

Weitere Kostenlose Bücher