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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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Caster-Kräfte entkommen, ein zweites Mal haben wir nicht so viel Glück. Wir sind Sterbliche, schwach und nutzlos. Alles, was wir haben, ist diese dämliche Kugel.« Frustriert stampfte Ridley auf den nassen Sand.
    »Wir sind zwar sterblich, aber noch lange nicht schwach und nutzlos, Rid«, seufzte Link. »Daran musst du dich noch gewöhnen.«
    »Schlag mich tot, wenn ich das jemals tue.«
    Liv schaute aufs Meer hinaus. »Vielleicht ist hier Endstation. Selbst wenn wir irgendwie an der Meute vorbeikämen, was dann? Es mit Sarafine aufnehmen …« Sie beendete ihren Satz nicht, aber wir alle wussten, was sie dachte.
    Es mit Sarafine aufnehmen zu wollen, war glatter Wahnsinn. Selbstmord.
    Ich blickte in den Wind, die Dunkelheit, die Nacht.
    Wo bist du, L?
    Dort war die Höhle, vom Licht des Mondes beschienen. Und irgendwo dort war auch Lena und wartete auf mich. Sie verweigerte mir zwar eine Antwort, aber das hielt mich nicht davon ab, nach ihr zu rufen.
    Ich komme zu dir .
    »Vielleicht hat Liv recht und wir sollten zurückgehen und Hilfe holen«, sagte Link. Mir fiel auf, dass ihm das Atmen schwerfiel. Auch wenn er es nicht zugab, er hatte immer noch Schmerzen.
    Ich schuldete meinen Freunden, den Menschen, die sich um mich sorgten, die Wahrheit. »Wir können nicht zurückgehen. Ich meine, ich kann nicht.«
    Der Siebzehnte Mond würde nicht warten und für Lena wurde die Zeit knapp. Das Bogenlicht hatte mich nicht ohne Grund hierhergeführt. Ich dachte an das, was Marian am Grab meiner Mutter zu mir gesagt hatte, als sie mir das Bogenlicht gab.
    Im Licht ist das Dunkle und im Dunklen ist das Licht.
    Das hatte meine Mutter immer gesagt. Ich zog das Bogenlicht aus der Tasche. Seine Farbe wandelte sich in ein unglaublich helles, strahlendes Grün. Irgendetwas ging vor sich. Während ich es in meiner Hand hin und her drehte, überfielen mich die Erinnerungen. Alles war wieder da, spiegelte sich in der Oberfläche der Kugel.
    Skizzen vom Stammbaum der Ravenwoods und von Macons Familie auf dem Arbeitstisch meiner Mutter im Archiv .
    Ich starrte das Bogenlicht an und zum ersten Mal sah ich die Dinge ganz anders. Bilder stiegen in meinem Bewusstsein auf, die zu den Bildern der Kugel passten.
    Marian, wie sie mir den wertvollsten Besitz meiner Mutter gab. Sie stand zwischen den Gräbern der beiden Menschen, die endlich eine Möglichkeit gefunden hatten, zusammen zu sein .
    Vielleicht hatte Ridley ja recht und wir hatten nichts außer dieser dämlichen Kugel.
    Ein Ring, der sich an einem Finger drehte .
    Sterbliche allein waren keine Herausforderung für eine Dunkle Macht.
    Das Bildnis meiner Mutter im Schattenlicht .
    Trug ich die Antwort vielleicht schon die ganze Zeit in meiner Tasche mit mir herum?
    Ein schwarzes Augenpaar, in dem sich meine Augen spiegeln .
    Wir waren nicht allein, waren es nie gewesen. Die Visionen hatten alles vor mir ausgebreitet, von Anfang an. Die Bilder verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren, ihnen folgten die dazugehörigen Worte.
    Im Bogen ist die Macht und in der Macht ist die Nacht .
    »Das Bogenlicht … es ist nicht das, wofür wir es gehalten haben.« Meine Stimme hallte von den Felswänden wider.
    Liv sah mich verwundert an. »Wovon redest du?«
    »Es ist kein Kompass. Es war nie einer.«
    Ich hielt das Bogenlicht hoch, damit alle es sehen konnten. Es leuchtete heller und heller, funkelte wie ein kleiner Stern, bis es von einem vollkommenen Kreis aus Licht umgeben war, in dem das eigene Leuchten der Kugel fast unterging.
    »Was passiert hier?«, fragte Liv atemlos.
    Das Bogenlicht, das ich so arglos am Grab meiner Mutter aus Marians Händen entgegengenommen hatte, war ein Gegenstand magischer Kräfte, allerdings nicht für mich.
    Wohl aber für Macon.
    Ich hielt die Kugel noch etwas höher. Im schimmernden Mondlicht, das in die von der Flut ausgewaschenen Felsnischen fiel, glitzerte das schwarze Wasser zu meinen Füßen. Selbst die winzigsten Quarzkörnchen des Gesteins spiegelten das Licht wider. In der Dunkelheit sprühte die Kugel wie ein Leuchtfeuer. Ich sah den Schein der gewölbten, glänzenden Oberfläche, unter der ein wirbelndes Farbenspiel das geheime Innere andeutete. Violett wandelte sich in ein tiefes Grün, das zu einem strahlenden Gelb explodierte, das sich zu vielerlei Orange und Rot verdunkelte. Und in diesem Moment kam mir die Erkenntnis.
    Ich war kein Hüter, kein Caster, kein Seher.
    Ich war nicht wie Marian oder meine Mutter. Es war nicht meine Aufgabe, die

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