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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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den beiden Welten verspürt hatte.
    Es war noch da, als eine beglückende, glühende Empfindung. Und als Spannung in der Luft, die ahnen ließ, dass diese Seite der Welt voller Leben war, das ich zwar nicht sehen, aber überall um mich herum spüren konnte.
    »Komm schon.« Hinter mir tauchte Ridley auf. Sie zog Link hinter sich her, der die Augen fest zugedrückt hatte. Ridley ließ seine Hand los. »Hey, Superheld, du kannst die Augen wieder aufmachen.«
    Hinter ihnen tauchte Liv auf. »Das war wunderschön«, sagte sie atemlos. Sie stellte sich neben mich. Fast kein einziges ihrer goldenen Haare hatte sich aus den Zöpfen gelöst. Sie bestaunte die Wellen, die vor uns gegen die Felsen brandeten. Ihre Augen funkelten. »Glaubst du, wir sind …«
    Ich ließ sie nicht ausreden. »Ja, wir haben die Weltenschranke durchquert.«
    Und das hieß, hier irgendwo war Lena. Lena, aber auch Sarafine. Und wer weiß, was sonst noch.
    Lucille saß auf einem Felsen und leckte sich die Pfoten, als wäre nichts geschehen. Neben ihr, eingeklemmt zwischen zwei Steinen, lag etwas.
    Lenas Halskette.
    »Sie ist hier.« Ich bückte mich, um die Kette aufzuheben, und konnte nicht verhindern, dass meine Hand heftig zitterte. Ich hatte Lena nie ohne diese Kette gesehen, nicht ein einziges Mal. Der silberne Knopf funkelte im Sand. Der Drahtstern hatte sich in der Schlinge mit dem roten Faden verfangen. Es waren nicht nur ihre Erinnerungen, es waren unsere Erinnerungen an das, was wir gemeinsam erlebt hatten. Andenken an jeden glücklichen Augenblick, den sie je in ihrem Leben gehabt hatte. Achtlos hingeworfen wie zerbrochene Muscheln oder das verfilzte Seegras, das das Meer ans Land gespült hatte.
    Wenn es ein Zeichen war, dann war es kein gutes.
    »Hast du etwas gefunden, Streichholz?«
    Zögernd öffnete ich die Hand und zeigte den anderen die Kette. Ridley erstarrte. Liv kannte das Schmuckstück nicht. »Was ist das?«, fragte sie.
    »Das ist Lenas Halskette«, murmelte Link mit gesenktem Blick.
    »Vielleicht hat Lena sie verloren«, sagte Liv ahnungslos.
    »Quatsch!«, rief Ridley viel zu laut. »Lena hat sie nie abgenommen, nicht ein einziges Mal. Sie kann sie nicht verloren haben, und wenn doch, hätte sie es sofort bemerkt.«
    Liv zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat sie das ja und es war ihr egal.«
    Ridley wollte sich auf Liv stürzen, aber Link packte sie und hielt sie zurück. »Sag so was nie wieder!«, kreischte sie. »Du hast keine Ahnung! Erklär’s ihr, Streichholz.«
    Aber ich hatte ja selbst keine Ahnung von irgendetwas.
    Wir gingen die Küste entlang, die zerklüftet und von Felsengrotten durchzogen war. Das Wasser der letzten Flut sammelte sich in den sandigen Pfützen und die kantigen Felsen warfen bizarre Schatten. Der Pfad, der zwischen den Steinbrocken hindurchführte, schien auf eine ganz bestimmte Höhle zuzustreben. Um uns herum rauschte das Meer, als wollte es uns jeden Moment hinwegspülen.
    Wir waren von einer unglaublich starken Energie umgeben. Unter meinen Füßen summten die Felsen, sogar das Mondlicht schien zu vibrieren.
    Ich stieg von einem Fels zum nächsten, bis ich hoch genug war, um gute Sicht zu haben. Die anderen kletterten atemlos hinter mir her.
    »Da vorne.« Ich deutete auf die Höhle in einiger Entfernung, die ich vorhin schon gesehen hatte und die viel größer war als die Felsengrotten. Direkt über ihr stand der Mond und sandte seine Strahlen durch eine große Scharte in der Decke.
    In der Höhle bewegte sich etwas.
    Die Gestalten, die in der Dunkelheit hin und her huschten, waren nur umrisshaft zu erkennen. Trotzdem bestand kein Zweifel daran, dass es Huntings Blutrudel war.
    Keiner sagte ein Wort. Das Rätselraten war beendet, die bedrohliche Wirklichkeit hatte uns eingeholt. In der Höhle wimmelte es wahrscheinlich von Dunklen Castern und Blut-Inkubi. Nicht zu vergessen die Kataklystin.
    Wir dagegen hatten nur uns selbst und das Bogenlicht.
    Link hatte anscheinend die gleiche niederschmetternde Erkenntnis. »Machen wir uns nichts vor, Leute. Wir vier sind so gut wie tot.« Er blickte auf Lucille hinunter, die in aller Seelenruhe ihre Pfoten leckte. »Und die Katze auch.«
    Ich konnte es ihm nicht verübeln. Von unserem Standort aus gab es nur einen Zugang zu der Höhle und der war schwer bewacht. Ganz zu schweigen von den Gefahren, die uns drinnen erwarteten.
    »Er hat recht, Ethan. Mein Onkel und seine Jungs sind dort drinnen. Im Tunnel sind wir ihnen nur dank meiner

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