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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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hin.
    »Ja, ich bin immer noch ziemlich gefährlich.« Sie beachtete den Stuhl nicht, sondern ließ sich auf mein Bett plumpsen. »Ihr werdet schon sehen.« Link grinste. Darauf hoffte er, so viel war klar. »Sie können mich nicht zwingen, in diese hinterwäldlerische Klitsche zu gehen, die ihr Schule nennt.«
    »Niemand hat über dich geredet, Ridley.« Lena setzte sich neben sie aufs Bett.
    Link begann wieder, auf und ab zu laufen. »Wir reden über mich.«
    »Warum, was ist denn mit dir?« Er wich ihrem Blick aus, aber Ridley war bereits misstrauisch geworden, denn im Nu war sie bei ihm. Sie nahm Links Gesicht in die Hände. »Schau mich an.«
    »Wieso?«
    Ridley blickte ihn so streng an wie eine Sybille. »Schau mich an.«
    Als Link sich umdrehte, fiel das schwache Licht des Mondes auf seine fahle, schweißnasse Haut. Es war hell genug, dass sie die Bissstellen sehen konnte.
    Ridley hielt sein Gesicht fest, aber ihre Hände zitterten. Link fasste sie am Handgelenk. »Rid …«
    »Hat er dir das angetan?« Sie kniff die Augen zusammen. Obwohl ihre Augen jetzt nicht mehr golden, sondern blau waren, und obwohl sie niemanden mehr überreden konnte, sich von einer Klippe zu stürzen, sah sie immer noch so aus, als könnte sie es. Man brauchte nicht viel Phantasie, sich vorzustellen, wie sie, um Lena zu verteidigen, in der Schule auf die anderen Kinder losgegangen war.
    Link zog sie zu sich heran und legte seinen Arm um ihre Schultern. »Das ist keine große Sache. Vielleicht schaffe ich es jetzt ja ab und zu, meine Hausaufgaben zu machen, wo ich keinen Schlaf mehr brauche.« Er verzog den Mund zu einem Lächeln, aber Ridley blieb ernst.
    »Das ist nicht witzig. John ist vermutlich der mächtigste Inkubus in der ganzen Caster-Welt, von Abraham mal abgesehen. Wenn Abraham ihn suchen lässt, dann hat er seine Gründe.« Sie biss sich auf die Lippe und starrte auf die Bäume vor meinem Fenster.
    »Du machst dir zu viele Sorgen, Baby.«
    Ridley stieß Links Arm weg. »Nenn mich nicht so.«
    Ich lehnte mich an das Kopfende meines Bettes und sah den beiden zu. Ridley war jetzt eine Sterbliche und Link war ein Inkubus, also war sie noch immer unerreichbar für ihn – und wahrscheinlich noch immer das einzige Mädchen, nach dem er sich sehnte. Das nächste Schuljahr versprach, interessant zu werden.
    Ein Inkubus in der Jackson High.
    Link, der stärkste Kerl der ganzen Schule, der jedes Mal, wenn er das Klassenzimmer betrat, Savannah Snow zum Schmachten bringen würde, ohne dass er an einem von Ridleys Lollis lutschen musste. Und Ridley, die Ex-Sirene, die ganz bestimmt einen Weg finden würde, um Unruhe zu stiften, mit oder ohne Lollis. Bis September waren es noch zwei Monate und zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich den ersten Schultag kaum erwarten.
    Link war nicht der Einzige, der in dieser Nacht keinen Schlaf fand.

Sonnenaufgang

28.6.
    »Könnt ihr nicht ein bisschen schneller graben?«, nörgelte Ridley.
    Link und ich standen ein paar Fuß tief in Macons Grab. In dem Grab, in dem er keine Minute lang gelegen hatte. Mir lief der Schweiß schon von der Stirn, dabei war die Sonne noch nicht einmal aufgegangen. Link mit seiner frisch entfachten Superkraft war noch weit davon entfernt zu schwitzen.
    »Nein, das können wir nicht. Und ja, ich weiß, dass du uns überaus dankbar dafür bist, dass wir das für dich erledigen, Baby.« Link winkte Ridley mit seiner Schaufel zu.
    »Warum brauchen Sterbliche für alles so lang?« Ridley sah Lena angewidert an. »Und warum sind sie so verschwitzt und langweilig?«
    »Du musst gerade was sagen, du bist jetzt selbst eine Sterbliche.« Ich warf eine Schaufel voll Erde in ihre Richtung.
    »Gibt es dafür keinen Caster-Spruch?« Ridley ließ sich neben Lena ins Gras fallen, die mit untergeschlagenen Beinen neben dem Grab saß und in einem alten Buch über Inkubi blätterte.
    »Wie habt ihr es eigentlich geschafft, das Buch aus der Lunae Libri rauszuschmuggeln?«, fragte Link, der hoffte, Lena würde etwas über Mischwesen herausfinden. »Heute ist doch gar kein Feiertag.« Während des vergangenen Jahres hatten wir in der Lunae Libri genug Scherereien gehabt.
    Ridley warf Link einen Blick zu, der ihn, wäre sie noch eine Sirene gewesen, vermutlich zu Boden gestreckt hätte. »Dein Freund kann die Bibliothekarin um den Finger wickeln, Superhirn.«
    Kaum hatte sie das gesagt, fing das Buch in Lenas Hand an zu brennen. »Oh nein!« Lena ließ es fallen. Ridley stampfte auf dem Buch

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