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Eine unmoegliche Affaere

Eine unmoegliche Affaere

Titel: Eine unmoegliche Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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geheiratet. Sie erwarten ihr drittes Kind und scheinen auf der Farm sehr glücklich zu sein.“
    „Landleben ist also nichts für dich?“
    Cara fuhr schaudernd zusammen. „Gillian und ich konnten nicht schnell genug von zu Hause wegkommen. Wir sind nach der Schule zusammen nach Milwaukee gegangen. Nach den ersten Jahren wechselte ich zu Harvard, und Gillian ging nach Massachusetts aufs MIT.“
    Max war beeindruckt. Er betrachtete sie. Wie hübsch sie aussah in dem rötlichen Feuerschein. Wahrscheinlich waren die jungen Männer von Rim Creek sehr enttäuscht, als sie wegzog. Er lachte. „Du hättest sicher süß als Milchmädchen ausgesehen.“
    „Aber ich wäre eine völlige Pleite gewesen.“
    „Es ist schon erstaunlich. Du bist auf dem Land aufgewachsen und in der Hauptstadt gelandet. Und ich bin in der City aufgewachsen und sehne mich nach unberührter Natur.“
    „Dann musst du dich hier ja sehr wohlfühlen.“
    So war es auch. Allerdings nicht aus den Gründen, an die sie dachte. Sondern weil sie die ganze Nacht hier allein sein würden, und seine Fantasie sich kaum auszumalen wagte, was alles passieren könnte.

6. KAPITEL
    Das Kerzenlicht spiegelte sich in dem glatt polierten Holz des großen Esstisches. Die ledernen Stühle waren sehr bequem, das Holz im Kamin knisterte, und das Porzellan und die Gläser schimmerten golden im rötlichen Feuerschein.
    Was allerdings ganz und gar unpassend war in dieser luxuriösen Umgebung, war der Haferbrei, den Max in einer Trockenversion im Schrank gefunden hatte. Seiner hatte Zimt-Apfelgeschmack und Caras schmeckte nach Ahornsirup. Doch Cara beschwerte sich nicht. Da sie weder Strom noch andere Heizmöglichkeiten hatten, hatte Max den Barbecue-Grill vom Balkon geholt, der mit Propangas betrieben wurde. Damit hatten sie Wasser erhitzen können, und so hatten sie wenigstens Tee und den Haferbrei.
    Inzwischen hatte Jake sie auch darüber informiert, dass glücklicherweise die Kinder, die zur Zeit der Lawine noch unterwegs gewesen waren, mit nur geringfügigen Verletzungen hatten geborgen werden können. Cara hatte ihrer Chefin getextet, dass ihr nichts passiert sei, sie aber vorübergehend festsitze und außerdem die Batterie ihres Handys schonen müsse.
    Aus diesem Grund hatten sie und Max auch ihre Handys und die Laptops abgeschaltet, sodass sie tatsächlich von aller Kommunikation abgeschnitten waren. Lediglich die entfernten Lichter der Stadt im Tal zeigten ihnen, dass sie nicht allein auf der Welt waren.
    „Dann warst du also wirklich bei den Pfadfindern“, sagte Cara und blies auf den Haferbrei, um ihn abzukühlen.
    „Wie kommst du denn darauf?“ Max, der ihr an dem langen Tisch gegenübersaß, blickte überrascht hoch.
    „Du weißt, wie man Feuer macht. Du kamst auf die Idee, auf dem Barbecue-Grill Wasser zu erhitzen. Wahrscheinlich hast du auch einen Kurs in Erster Hilfe gemacht und kannst aus einem Stück Holz eine Gabel schnitzen.“
    „Das mit der Ersten Hilfe stimmt. Aber ansonsten muss ich passen.“
    Cara wusste, dass Max in einem südlichen Stadtteil von Chicago aufgewachsen war. Seine Mutter hatte ihn allein erzogen und das Geld als Kellnerin verdient. „Und woher kannst du dann all so was?“
    „Ich hab’s einfach versucht. Wobei oft was danebenging. Während meiner Zeit im College habe ich ein paar Abenteuerreisen mitgemacht, und dabei ist manches schiefgelaufen. Wenn du in einer Kellerwohnung aufwächst und als Werkzeug nicht mehr als einen Hammer und einen Schraubenzieher kennst, dann hast du keine guten Voraussetzungen. Vor allem, wenn dazu noch der Vater fehlt, der dir zeigen kann, wie das Wenige, das da ist, benutzt wird.“
    Cara war peinlich, dass sie überhaupt gefragt hatte. „Entschuldige. Ich wollte nicht …“
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich gebe niemandem die Schuld. Und ich beklage mich auch nicht. Daran, wie ich aufwuchs, kann ich nichts ändern. Aber wie mein Leben als Erwachsener verläuft, das habe ich in der Hand.“
    „Möchtest du deshalb keine Familie haben?“, rutschte es ihr heraus. „Weil du eine schlechte Kindheit und Jugend hattest?“
    „Das ist nicht der einzige Grund. Sicher, eine Kindheit wie meine wünsche ich niemandem. Auch meine Mutter hatte ein elendes Leben.“
    „In Armut aufzuwachsen ist sicher sehr hart.“
    Darauf ging er nicht ein. „Genetisch bin ich auch nicht unbedingt geeignet, eine Familie zu haben. Schließlich bin ich der Sohn eines Vaters, der die Mutter seines Sohnes

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