Eine unmoegliche Affaere
ernst. „Wann immer du möchtest.“
Auch ihr Lächeln verschwand. „Das habe ich nicht gemeint.“
„Ich weiß.“
Wieder schwiegen sie, bewegten sich aber nicht.
„Das war nicht geplant“, sagte Max schließlich. Das sollte keine Entschuldigung sein, denn er bedauerte nichts, im Gegenteil. Aber sie sollte nicht denken, er habe sie hier in die Wildnis gefahren, um sie zu überfallen.
„Ich weiß nicht, was ich tun soll“, gestand sie leise.
Inwiefern? „Du meinst jetzt? In diesem Moment?“
Sie ging nicht darauf ein. „Früher habe ich immer geglaubt zu wissen, was zu tun ist. Es hat mir vielleicht nicht immer gefallen, aber zumindest wusste ich, was man von mir erwartete.“ Sie sah ihn traurig an. „Wir können uns nicht befreunden. Und eine Affäre dürfen wir schon gar nicht haben.“ Sie lachte kurz, aber es klang nicht fröhlich, sondern eher hilflos. „Und immer wenn wir versuchen, uns aus dem Weg zu gehen …“
„Greift das Schicksal ein?“
„Ich weiß nicht, ob wir das Schicksal nennen können.“
„Diesmal war es meine Wut“, musste er zugeben. Er legte die Stirn an ihre. „Ich war außer mir vor Wut, Cara. Auch wenn wir nicht offiziell zusammen sind, kann ich es nicht ertragen, dass du mit jemand anderem schläfst.“
„Das tu ich ja auch nicht.“
„Ich weiß.“
„Es tut mir so leid“, wisperte sie.
„Wieso? Du hast doch nichts gemacht.“
Plötzlich legte sie ihm die Arme um den Hals, und er umarmte sie und zog sie fest an sich.
„Ich weiß nicht, was ich tun soll“, wiederholte sie mit leiser Stimme.
Er strich ihr tröstend über den Rücken. „Das brauchst du doch auch jetzt nicht zu entscheiden. Wir sollten jetzt gar nichts entscheiden. Wir können es nicht.“
„Aber wir müssen doch irgendetwas tun.“
„Ich bereite die Sendung weiter vor, und du machst deinen Job wie immer.“ Er lehnte sich zurück und sah sie zärtlich an. „Du bist wunderbar.“
„Nein, ich sehe sicher furchtbar aus.“ Sie strich sich unter den Augen entlang, als wolle sie das sicher verschmierte Make-up entfernen. Ihr Haar war völlig durcheinander und ihre Kleidung verknüllt. Ihre Wangen waren rot, und das sanfte Sonnenlicht umgab sie wie eine Gloriole. Er begehrte sie schon wieder.
Doch er zwang sich dazu, ihr die Bluse zuzuknöpfen, um nicht in Versuchung zu kommen. „Du wirst schon sehen, es wird sich eine Lösung finden“, versuchte er sie zu beruhigen. „Mit Krisen umzugehen ist unser Beruf.“ Er lächelte aufmunternd. „Erst werden wir unsere Aufgaben hier erledigen, und dann fliegen wir zurück nach Washington. Und wir werden keine Entscheidung fällen, bevor wir nicht Zeit hatten, alles gründlich zu durchdenken.“
Das hörte sich sehr viel überzeugter an, als er sich fühlte. Denn eigentlich gab es keine Zukunft mit Cara. Andererseits konnte er sich auch nicht vorstellen, sie aufzugeben.
Gillian zerrte Cara buchstäblich über die Türschwelle in ihre Hotelsuite. „Was ist passiert? Wo warst du? Warum bist du nicht ans Telefon gegangen?“
„Erst einmal möchte ich dich etwas fragen.“ Cara drehte sich zu Gillian um, die gerade die Tür fest zudrückte. „Was hast du Jake erzählt?“
Verwirrt sah Gillian sie an. „Worüber?“
„Über mich und mein Sexleben. Und andere Männer.“
„Ach so, das.“
„Ach so, das?“ Cara ging mit festen Schritten in die Mitte des großen Raumes und drehte sich abrupt zur Schwester um. „Einfach so?“
Gillian wusste offenbar nicht, was sie davon halten sollte. „Aber du wolltest doch, dass ich das mache.“
„Was? Wann habe ich jemals etwas gesagt, das du so auslegen konntest?“
„Gestern Abend, hier.“ Gillian war ganz verfolgte Unschuld. „Wir haben darüber gesprochen, dass du anfangen solltest, Leuten von deiner Schwangerschaft zu erzählen.“
„Aber ich habe sehr eindeutig gesagt, dass ich Max nichts erzählen würde.“ Daran konnte Cara sich noch sehr genau erinnern.
„Und ich sagte, Max muss denken, dass es nicht sein Baby ist. Und darauf hast du gesagt, und das zitiere ich jetzt, ja, ich weiß.“
„Und du hast daraus geschlossen, dass du ihn belügen musst?“
Gillian schüttelte ungeduldig den Kopf. „Nein, ich habe daraus geschlossen, dass dir endlich klar war, was wir tun müssen. Und Jake war ein leichtes Opfer. Ich wusste, dass er seinem Freund alles erzählen würde.“
„Und ich dachte, Max weiß, dass ich schwanger bin. Als er mich zwang, mit ihm zu kommen, war ich fest
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