Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1
Bewusstsein.”
„Aber sie spürt sie trotzdem. Sie kann nur nicht um sich schlagen und schreien, weil sie so schwach ist, aber sie spürt es. Oder nicht? Deshalb stöhnt sie doch!”, fragte er grimmig.
„Ja.” Sie seufzte und setzte sich auf die Bettkante, dann zögerte sie. „Es wird wehtun.”
„Das hat es das letzte Mal nicht, als sie mich gebissen hat.”
„Ja, aber das letzte Mal hat sie Sie auch geküsst, damit sie sich entspannten, und als sie Sie gebissen hat, hat sie Ihnen das Vergnügen schicken können, das sie erlebte. Jetzt kann Lissi nichts von dem tun, Greg, und es wird wehtun. Glauben Sie mir.”
„Dann wird es eben wehtun”, sagte er schlicht.
Mirabeau sah ihn an, und er spürte ein vertrautes Kribbeln in seinem Kopf. Er wusste genau, dass sie versuchte, in seine Gedanken einzudringen. Greg tat sein Bestes, um ihr seinen Geist zu öffnen. Er brauchte ihre Hilfe, um Lissianna zu helfen, und wenn es wehtat, würde es eben wehtun.
„Also gut”, sagte sie schließlich und winkte ihn zur Seite.
Greg sah nervös zu, als sie sich vorbeugte, um das blutige Handtuch ganz von der Brustwunde zu entfernen, dann hielt sie es direkt vor Lissiannas Gesicht. Ihr Mund hatte sich wieder geschlossen, als Greg ihr Gesicht losgelassen hatte, aber als Mirabeau das Handtuch vor ihre Nase hielt, zuckte Lissianna zusammen und holte bebend Luft, und dann öffnete sich ihr Mund und ihre Eckzähne fuhren heraus.
Greg legte sofort sein Handgelenk an ihren Mund.
„Sie müssen dafür sorgen, dass ihre Zähne die Ader treffen”, wies Mirabeau ihn an, dann bot sie an: „Soll ich Ihnen helfen?”
„Ja, bitte.”
Sie beugte sich vor, ergriff seine Hand, um sein Handgelenk richtig unter Lissiannas Zähne zu halten, dann zögerte sie noch einmal und blickte auf. „Sind Sie sicher?”
Er nickte entschlossen, und sobald er das tat, riss Mirabeau seinen Arm hoch und rammte sein Handgelenk in Lissiannas Zähne. Greg schnappte scharf und entsetzt Luft, als Schmerz seinen Arm durchzuckte. Das war ganz bestimmt nicht so wie die beiden ersten Male, als sie ihn in den Hals gebissen hatte! Es war auch nicht wie Blut spenden. Ihre Zähne waren viel größer als die Nadeln, die medizinisches Personal benutzte.
Als der erste Schock des Schmerzes nachgelassen hatte, bemerkte Greg einen anderen tieferen Schmerz, als ihre Zähne das Blut schneller ansaugten, als seine Adern es liefern konnten. Es war ein ziehendes Gefühl, ein tiefer Schmerz, und er biss die Zähne zusammen, aber er rührte sich nicht.
„Ich habe Sie gewarnt”, sagte Mirabeau leise. „Wollen Sie lieber aufhören?”
Greg schüttelte grimmig den Kopf.
Mirabeau verlagerte ein wenig das Gewicht, dann sagte sie übergangslos: „Erzählen Sie mir, was passiert ist.”
Greg wusste, dass es ihr nur darum ging, ihn von seinen Schmerzen abzulenken, und er war ihr dankbar dafür. Er berichtete schnell über die Ereignisse, die stattgefunden hatten, seit er an diesem Abend das Klirren von Glas gehört hatte.
„Ich fürchte, ich habe eine ziemliche Unordnung hinterlassen”, fügte er hinzu. „Lissiannas Freundin wird Zustände bekommen, wenn sie in ihre Wohnung zurückkehrt und das Blut und die Glassplitter findet. Sie wird wahrscheinlich die Polizei anrufen.”
„Keine Sorge, darum kümmern wir uns schon”, versicherte Mirabeau ihm.
Danach schwiegen sie beide endlos lange, jedenfalls kam es Greg so vor, aber wahrscheinlich nur deshalb, weil er Schmerzen hatte. Ihm wurde ein bisschen schwindlig, als er Mirabeau wie aus weiter Ferne sagen hörte: „Ich glaube, sie wacht auf Greg!”
Sie zog sein Handgelenk sacht von Lissiannas Zähnen und eilte um das Bett an seine Seite, um ihn aufzufangen, da er beinahe von der Bettkante gefallen wäre.
„Lissianna hat Sie heute Nacht schon einmal gebissen, nicht wahr?”, fragte Mirabeau scharf.
Greg nickte, dann wünschte er, er hätte das nicht getan, denn nun wurde ihm noch schwindliger.
„Verdammt, warum haben Sie mir das nicht gesagt?”, fauchte sie. „Sie hätte niemals legen Sie sich hin.” Mirabeau drückte ihn auf das Bett neben Lissianna. „Ich bringe Ihnen einen Saft oder so etwas. Als ob ich welchen hätte”, fügte sie leise hinzu. „Ich werde sehen, ob meine Nachbarin Saft hat; ich könnte sie vielleicht auch gleich für Lissianna mitbringen, wenn ich schon dabei bin. Sie erlangt gerade das Bewusstsein wieder und wird schreckliche Schmerzen haben und noch mehr Blut brauchen.”
Greg warf
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