Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1
zweite Haut, und Greg sah extrem sexy aus. „Sie sehen gut aus”, versicherte Elspeth ihm.
„Schön, dann gehen wir also. Ich bin nämlich vollkommen verhungert.”
„Hm, ich könnte ebenfalls etwas essen”, murmelte Mirabeau, und Lissianna hörte auf, Greg anzustarren, und wandte sich schockiert ihrer Freundin zu. Mirabeau grinste nur und ging auf die Tür zu. „Ohoh, wie schade, jemand hier passt gut auf den kleinen Sterblichen auf.”
Die Worte waren kaum ein Flüstern gewesen, und Greg konnte sie auf keinen Fall gehört haben, aber Lissianna spürte, wie sie rot wurde, als ihre Verwandten sich umdrehten und sie amüsiert betrachteten. Das Hörvermögen der anderen war so gut wie das ihre, und sie hatten die freche Bemerkung selbstverständlich gehört.
„Bist du sicher, dass wir das Richtige tun? Ich glaube nicht, dass Mutter und Tante Marguerite froh sein werden, dass wir ihn losgebunden haben und ausführen”, bemerkte Elspeth.
„Dann hätten sie eben daran denken soll en, ihm etwas zu essen zu geben”, sagte Lissianna finster. „Außerdem werden sie nie erfahren, dass wir gegangen sind. Wir werden längst wieder hier sein, bevor sie wach geworden sind.”
11
„Sie ist schon wach!” Sie zuckten gehörig zusammen, als Vicki diesen Aufschrei von sich gab auch Thomas, der erschrocken eine Vollbremsung mit dem Van machte, die sie alle nach vorn in die Gurte fliegen ließ. „Himmel!”, murmelte Lissianna, dankbar, dass sie sich angeschnallt hatte.
„Vicki, mein Liebes”, flötete Thomas mit gekünstelter Freundlichkeit, nachdem er eingeparkt hatte. „Wenn du das je wieder tust, wenn ich fahre, werde ich dir deinen dünnen kleinen Hals umdrehen.”
„Tut mir leid, Thomas.” Das Mädchen klang allerdings nicht sonderlich reuevoll. „Ich war einfach so erschrocken zu sehen, dass Tante Marguerite auf uns wartet. Ich meine, Lissianna dachte doch, wir würden zurück sein, bevor alle anderen wach sind, aber Tante Marguerite ist bereits wach.”
„Und sie sieht ziemlich verärgert aus!”, stellte Juli fest.
Lissianna musste ihnen recht geben. Ihre Mutter sah tatsächlich verärgert aus, wie sie da in der offenen Tür zwischen Haus und Garage stand. Tatsächlich genauso sehr wie gestern, obwohl sie inzwischen ja wohl gesehen hatte, dass sie Greg wieder mit zurückgebracht hatten.
Er saß wieder auf dem Beifahrersitz neben Thomas. Die Jungs, hatte Thomas gesagt, sollten vorn sitzen. Eine vollkommen sexistische Entscheidung, hatte Juli sich beschwert, aber Lissianna hatte sich nicht daran gestört, denn es bedeutete, dass Thomas Greg mochte. Aus irgendeinem Grund freute sie das.
„Also gut.” Thomas schaltete den Motor aus und schnallte den Sicherheitsgurt ab. „Gebt euch lässig. Es gibt keinen Grund, wieso Tante Marguerite wütend sein sollte. Winkt ihr einfach nur zu und lächelt, und dann laden wir die Lebensmittel aus und gehen zusammen rein. Einverstanden?”
„Einverstanden”, antworteten sie einstimmig und machten sich fertig zum Aussteigen. Im Nu war der Wagen wieder erfüllt von lautem Geschnatter und dem Öffnen und Schließen von Türen.
„Danke”, murmelte Lissianna, als Greg ihr die Hand reichte, um ihr beim Aussteigen zu helfen. Er drückte ihre Finger ein wenig, dann drehte er sich um, um der nächsten behilflich zu sein, während Lissianna Mirabeau zur Rückseite des Vans folgte. Sie warf einen hoffnungsvollen Seitenblick auf die Tür zwischen Garage und Haus, musste aber feststellen, dass ihre Mutter immer noch dort stand. Lissianna seufzte, und es tat ihr leid, dass sie wieder da waren. Die letzten Stunden waren so entspannt gewesen und hatten einfach Spaß gemacht, sie hatten so viel miteinander gescherzt und gelacht. Greg hatte sich, sobald er nicht mehr ans Bett gefesselt war, als Gentleman erwiesen. In dem Restaurant, in das Thomas sie zum Essen geführt hatte, hatte Greg die Tür aufgehalten und Stühle mit einem Alte-Welt-Charme zurechtgerückt, den Lissianna bei den meisten modernen Männern stets vermisst hatte.
Juli, Vicki und Greg waren die Einzigen, die etwas gegessen hatten. Die anderen hatten einfach nur Kaffee oder Saft getrunken und amüsiert zugesehen, wie die drei ihr Frühstück verschlungen hatten, als hätten sie tagelang gefastet.
Danach waren sie in einem Lebensmittelladen gewesen. Sobald sie drin waren, hatten sich die Zwillinge gestritten, wer den Einkaufswagen schieben durfte. Greg hatte die Auseinandersetzung entschieden, indem er
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