Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Titel: Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
Gedanken von Ammen zu beeinflussen, es findet immer in der Abgeschlossenheit und Vertrautheit der eigenen vier Wände statt. In der freien Wildbahn hingegen muss man gleichzeitig den Willen des Spenders beherrschen und die Umgebung im Auge behalten, für den Fall, dass zufällig jemand vorbeikommt. Man muss auch darauf achten, dass man nicht zu viel Blut zu sich nimmt.” Sie hielt einen Augenblick inne, dann fügte sie hinzu: „Wenn man sich an Ammen nährt, spielt es keine große Rolle, wenn man mal etwas zu viel Blut von ihnen zu sich nimmt, denn wenn sie ein wenig schwach sind oder sogar ohnmächtig werden, können sie sich hinterher ausruhen. Aber bei einer Jagd muss man aufpassen, dass man nicht aus Versehen übertreibt.”
    Lissianna sah ihn an und schien entspannter zu sein, als sie geglaubt hatte: „Wir haben uns für gewöhnlich von mehr als einem Spender pro Nacht genährt und die Nahrung zwischen mehreren von uns aufgeteilt, sodass keiner von ihnen einen körperlichen Schaden davontrug. Spender dürfen auf keinen Fall geschwächt zurückgelassen werden. Sie müssen sofort anschließend in der Lage sein, so weiterzuleben wie vorher, und sich ganz normal fühlen. Also müssen die Unsrigen, wenn sie zum ersten Mal jagen, lernen, wie lange sie sich nähren dürfen, ohne jemanden zu gefährden. Deshalb gibt es Begleitpersonen, die dafür sorgen, dass sie den Überblick nicht verlieren.” Sie verzog das Gesicht. „Es gibt so viel, worauf man achten muss. Alle drei Aspekte gleichzeitig im Auge zu behalten, überfordert viele zu Anfang.”
    „Ich verstehe.” Greg nickte. „Ich stelle mir vor, dass Sie die ersten ein oder zwei Male nervös waren, was alles nur noch komplizierter machte.”
    „Ja.” Lissianna nickte.
    „Hat Ihr Vater Sie begleitet?”
    Sie sah ihn überrascht an. „Woher haben Sie das gewusst?”
    „Weil ich überzeugt davon bin, dass Ihre Mutter nicht zugelassen hätte, dass etwas schiefgehen würde”, sagte Greg schlicht. Marguerite hätte alles getan, was sie konnte, um Lissianna beizustehen. Was immer er sonst von ihr halten mochte, ihre Tochter liebte sie von ganzem Herzen.
    „Nein.” Lissianna seufzte tief. „Wenn es irgendwie hätte vermieden werden können, hätte Mutter niemals zugelassen, dass mir etwas zugestoßen wäre.”
    Greg nickte. „Ihr Vater hat Sie also begleitet?”
    „Ja”, antwortete sie verbittert. „Mutter war nicht damit einverstanden, aber er war betrunken und streitsüchtig und widersetzte sich ihr. Leider unterstützte ich sie auch nicht sonderlich. Ich war einfach nur frech und überzeugt, dass ich überhaupt niemanden brauchte.” Lissianna verzog das Gesicht, wütend auf sich selbst.
    „Erzählen Sie es mir”, bat Greg sie leise.
    Lissianna zuckte die Achseln. „Anfangs war alles in Ordnung. Jedenfalls schien es so. Ich war nervös, aber auch neugierig. Wir gingen in den Hyde Park, und ich wählte einen jungen Mann aus, der etwa ein Jahr älter war als ich.... ”, berichtete sie, dann zog sie die Brauen zusammen.
    „Was ist dann schiefgelaufen?”, fragte Greg nach.
    „Na ja, wie Sie schon sagten, es war ein bisschen viel. Ich konzentrierte mich darauf, seine Gedanken zu beeinflussen und die Umgebung im Auge zu behalten, damit sich niemand nähern konnte, ohne dass ich es merkte.... doch ich verlor die Zeit aus den Augen. Normalerweise hätte ein Begleiter einem gesagt, dass es Zeit sei aufzuhören, aber.... ”
    „Aber Ihr Vater war betrunken.”
    Lissianna nickte. „Er sagte kein Wort, sondern packte mich nur plötzlich an der Schulter und versuchte, mich mit aller Kraft von ihm wegzuzerren.” Sie hob den Kopf, und er konnte sehen, wie blass sie war, als sie hinzufügte: „Meine Zähne steckten noch im Hals des Jungen.” Greg verzog das Gesicht. Bevor er auch nur Zeit hatte, sich die schreckliche Szene auszumalen, fuhr Lissianna schnell fort: „Zum Glück war Mutter uns gefolgt. Sie hatte Vater nicht getraut. Es gelang ihr, den Jungen zu retten, aber.... es war höchste Zeit gewesen. Er hatte so viel Blut verloren, dass er beinahe gestorben wäre!” Sie rieb sich müde das Gesicht. „Seitdem war ich nie wieder imstande, den Anblick von Blut zu ertragen.”
    Sie starrte ihre nun wie leblos daliegenden Hände an, dann hob sie den Kopf, ließ ihn ihr erschüttertes Gesicht sehen und sagte: „Ich hätte diesen Jungen beinahe umgebracht.”
    „Aber Sie haben es nicht getan, Lissianna! Sie haben ihn nicht umgebracht.” Er rückte ein

Weitere Kostenlose Bücher