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Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Titel: Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Genau das hatten sie jetzt vor, mit Lissiannas Furcht fertig zu werden und hoffentlich ihre Phobie zu heilen. Es gab andere Dinge, die Greg lieber mit Lissianna getan hätte, als ihre Krankheit zu behandeln, doch Marguerite war sehr verärgert gewesen, als sie aufgestanden war und gehört hatte, dass sie noch gar nicht mit der Therapie begonnen hatten.
    Schließlich hatte er ihr versprochen, sofort, nachdem er und die Zwillinge das von ihm zubereitete Chili gegessen hatten, damit anzufangen. Und deshalb waren sie jetzt hier in der Bibliothek, wo stattfinden sollte, was Lissianna ihre erste Folterrunde nannte.
    „Wird diese systematische Desensibilisierung auch bei mir funktionieren?”
    „Ganz sicher. Diese. Methode ist gerade bei Phobien sehr wirkungsvoll“, versicherte er ihr.
    „Na gut.” Sie seufzte, straffte die Schultern und fragte: „Und was soll ich tun?”
    „Sie sollten an Situationen denken, die so etwas wie Beklemmung bei Ihnen hervorrufen, und.... ”
    „Ich empfinde beim Anblick von Blut keine Beklemmung”, unterbrach Lissianna ihn. „Ich werde einfach nur ohnmächtig.”
    „Ja, aber.... ” Greg unterbrach sich, sah sie prüfend an und fragte: „Wissen Sie, seit wann Sie so auf Blut reagieren? Ich nehme nicht an, dass es bei Leuten Ihrer Art oft vorkommt. Wann hat es denn angefangen?”
    Lissianna senkte verzagt ihren Blick, und als Greg ihm folgte, bemerkte er, dass sie die Hände im Schoß rang. Vielleicht wurde sie tatsächlich beim Anblick von Blut nur ohnmächtig, aber sie schien außerdem noch eine gewisse Unruhe bei dem Gedanken zu verspüren, über den auslösenden Moment ihrer Krankheit zu sprechen. Nach langem Schweigen blickte sie hoch und sagte widerstrebend: „Es fing nach meiner ersten Jagd an.”
    Ihre gequälte Miene zerriss ihm fast das Herz. Er hatte zwar schon oft große Qualen auf den Gesichtern seiner Klienten gesehen, aber das hier war noch schlimmer. Greg hätte Lissianna am liebsten in die Arme genommen und ihr gesagt, dass sie nie wieder daran zu denken brauche, dass er sich ihrer annehmen würde. Selbstverständlich tat er es nicht. Lissianna wollte von ihm die Mittel und das Wissen, um sich selbst von ihrer Phobie zu befreien. Sie war nicht Meredith. Das gehörte zu den Dingen, die er am meisten an ihr mochte.
    Er holte tief Luft und sagte dann: „Erzählen Sie mir von Ihrer ersten Jagd.”
    „Ich.... na ja, ich war dreizehn”, begann sie, und Greg gelang es nur unter Schwierigkeiten, sein Entsetzen nicht zu zeigen. Erst dreizehn! Lieber Gott! Ein Kind, aber dann erinnerte er sich daran, dass die Jagd eine Notwendigkeit für Lissianna war, eine, die sie auch dann am Leben erhalten hätte, wenn ihren Eltern etwas zugestoßen wäre und sie für sich selbst hätte sorgen müssen. Es fiel Greg zwar schwer, sich das ruhig anzuhören, aber er wusste auch, dass es für sie noch viel schlimmer war. Er beschloss, Lissiana Gelegenheit zu geben, sich an den Gedanken zu gewöhnen, darüber zu sprechen, und dabei gleichzeitig auch seine Neugier zu befriedigen.
    „Wie hatten Sie sich denn bis zu diesem Zeitpunkt ernährt?”, fragte er und spürte, dass die Spannung in ihm ein wenig nachließ, als sie etwas ruhiger wurde.
    „Vor den Blutbanken wurde ich von.... na ja, einer Vampirversion von Ammen ernährt, könnte man sagen. Nur, dass ich nicht an ihrer Brust gesaugt habe, sondern in ihre Handgelenke oder Hälse biss.”
    Als Greg ungläubig das Gesicht verzog, fügte sie hinzu: „Seit es Blutbanken gibt, werden Ammen nicht mehr gebraucht.”
    Er nickte und war sehr erleichtert, das zu hören, dann fragte er: „Konnten Sie schon als Kind die Gedanken anderer manipulieren?”
    „Nicht vor meinem achten oder neunten Lebensjahr”, gestand ihm Lissianna. „Davor haben meine Eltern oder eine Betreuerin die Spender so beeinflusst, dass sie keine Schmerzen spürten.”
    „Aha.” Greg betrachtete ihren Gesichtsausdruck. Sie wirkte jetzt nicht mehr so verkrampft, aber er wusste, dass das nicht lange anhalten würde, und hakte nach: „Ich nehme an, Sie waren beim ersten Mal nicht allein?”
    „Nein. Die ersten Male geht immer jemand mit. Das ist üblich und auch notwendig. Es ist so viel dabei zu beachten”, erklärte sie, und man konnte deutlich merken, dass sie noch nicht so recht bereit war, über ihr eigenes erstes Mal zu sprechen, deshalb berichtete sie von den Schwierigkeiten der Jagd im Allgemeinen:
    „Ganz gleich, wie oft man sich schon darin versucht hat, die

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