Eine verboten schoene Frau
konnte.
„Es läuft gut.“ Sie konnte ein breites Lächeln nicht zurückhalten. „Er hilft mir bei der Suche nach der Statue, ganz wie Sie vorgeschlagen hatten. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob er damit mehr Erfolg hat als ich, aber er versucht es. Wahrscheinlich ist es nur seine Verbissenheit, was den Verkauf der Lovely Woman angeht, die mich beunruhigt.“
„Nun, ein Mann wie Marcus Price wäre nicht dort, wo er heute ist, wenn er keinen Ehrgeiz hätte.“
„Ich weiß. Und wenn er nicht über die Arbeit redet, ist es toll, mit ihm zusammen zu sein.“
„Sie scheinen ihn sehr zu mögen.“
„Ja, und ich glaube, ich habe mich wirklich verliebt. Kann das einfach so passieren, Ted? Haben Sie sich jemals so schnell in jemanden verliebt, dass Ihnen davon ganz schwindelig geworden ist?“
Ted lächelte. „Ja, das kenne ich. Und ich war schon immer der Meinung, dass man seinem Herzen folgen sollte.“
Der Rest der Woche verging ereignislos, wenn man von den Nächten in Marcus’ Armen absah. Avery lächelte still vor sich hin.
Heute verbrachte Marcus den ganzen Tag am Telefon und organisierte, dass ein Fotograf die Sammlung in Los Angeles für den offiziellen Katalog von Waverlys aufnehmen sollte. Ihr Assistent David Hurley hatte alle notwendigen Unterlagen für jedes einzelne Gemälde geschickt, und die beiden hatten sich auf das Unternehmen geeinigt, das die Verschickung der Gemälde nach New York übernehmen würde.
Auch Avery war nicht untätig gewesen. Sie hatte Gespräche mit der Kinder-Kunst-Stiftung geführt und alles für den Fonds vorbereitet, der, finanziert über den Verkauf der Sammlung, die Kosten für die zusätzlichen Gebäude für die Stiftung tragen sollte. Bei all den juristischen Auflagen, die damit verbunden waren, würden die Anwälte sich zweifellos eine goldene Nase verdienen, aber sie wusste, dass sie das Richtige für die Kinder tat.
Sie hatte Marcus gefragt, ob er sie zur Galerieeröffnung heute Abend begleiten wollte, doch er hatte abgelehnt. Er wollte den Zeitunterschied zwischen London und L. A. nutzen, um alles Nötige mit David zu besprechen.
„Wow, vielleicht sollte ich doch mitkommen“, sagte Marcus, als sie im Arbeitszimmer vorbeischaute, um sich zu verabschieden.
Die vertraute Wärme stieg in ihr auf, als er um den Schreibtisch herumkam und sie ansah. Sie drehte sich einmal um sich selbst, um ihm einen Blick auf ihre Beine zu gewähren, die das seidene rosafarbene Partykleid vorteilhaft zur Geltung brachte.
„Angst, dass jemand mich wegfangen könnte?“, neckte sie ihn.
„Wer das versucht, bekommt es mit mir zu tun“, erwiderte er.
Kurz stockte ihr der Atem. Deutlicher hatte er noch nie zuvor erkennen lassen, dass sie zu ihm gehörte. Für sie zählte sowieso kein anderer Mann. Ihr Herz gehörte ganz hierher zu Marcus. Aber durfte sie sich wirklich Hoffnung machen, dass er ähnlich für sie empfand?
„Ich werde jedem, der es versucht, deine Nummer geben.“ Avery bemühte sich um denselben leichten Tonfall, in dem sie ihn kurz zuvor noch geneckt hatte.
Marcus zog sie an sich. „Ja, mach das, dann kann ich sie alle verscheuchen.“
Die Türklingel ertönte und kündigte die Ankunft ihres Fahrers an, den die Galerie ihr samt Limousine für den Abend stellte.
„Ich gehe jetzt besser.“
„Du wirst deinen Lippenstift nachziehen müssen“, riet Marcus ihr.
„Der ist – oh …“
Marcus hielt sie in einem langen Kuss gefangen, der keinen Zweifel daran ließ, dass er sich auf ihre Rückkehr freute.
„Ich kann auch hierbleiben.“ Hitze stieg in ihr auf, und sie spürte, wie ihr Körper sich nach seinem sehnte. „Ich schicke einfach den Fahrer wieder weg.“
„So verführerisch das auch klingt, ich muss leider wirklich arbeiten.“ Er drehte sie sanft um und gab ihr einen zärtlichen Schubs Richtung Tür. „Geh und amüsier dich. Aber nicht zu sehr, okay?“
Avery zog ihren Lippenstift im Auto nach und lächelte immer noch, als sie in der Galerie eintraf. Es waren schon viele Gäste anwesend. Sie nahm ein Glas Champagner von einem Kellner entgegen, bevor sie durch die Galerie schlenderte, Bekannte grüßte und die Bilder betrachtete. Sie entsprachen nicht gerade ihrem Geschmack, waren zu düster und gewalttätig. Beim Anblick des ein oder anderen wurde ihr sogar leicht übel. Sie beschloss, nur so lange zu bleiben, dass es nicht unhöflich erschien. Sie stellte den noch unberührten Champagner ab und griff stattdessen nach einem Glas mit
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