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Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Titel: Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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nicht lange warten.
    Sie waren gerade in die Seitenstraße eingebogen, als Steve Morgan aus dem Hintereingang von Quinn und Morgan kam. Er war groß und schlank und hatte dichte, gewellte aschblonde Haare; der Typ Mann, den man sich gut mit einem Tennisschläger in der Hand und einem lässig um die Schultern geschlungenen Pullover vorstellen konnte.
    »Früher Feierabend gemacht?«, fragte Mendez.
    Falls Morgan verärgert war, ließ er es sich nicht anmerken.
    »Detectives. Don hat mir gerade das von Marissa Fordham erzählt. Sie war eine Freundin meiner Frau. Ich wollte es Sara behutsam beibringen, bevor sie es aus dem Fernsehen erfährt.«
    »Sie weiß es schon«, sagte Mendez. »Wie es der Zufall will, hatte sie heute Morgen eine Verabredung mit Miss Fordham. Ich habe bereits mit ihr gesprochen.«
    Morgan stieß einen Seufzer aus. »Mein Gott, sie ist bestimmt außer sich.«
    »Hat sie Sie nicht angerufen?«
    »Ich war heute den ganzen Tag unterwegs. Ich habe gesehen, dass sie mehrere Nachrichten hinterlassen hat, aber ich hatte keine Zeit, sie anzurufen.«
    »Es hat sie schwer getroffen«, sagte Mendez. »Sie haben Miss Fordham auch gekannt.«
    Morgan straffte sich. »Ja, ich habe sie gekannt. Beschuldigen Sie mich jetzt vielleicht, mit ihr geschlafen zu haben?«
    »Haben Sie?«, fragte Hicks.
    »Nein. Ich kannte sie von verschiedenen gesellschaftlichen Veranstaltungen – Wohltätigkeitsfeste, Cocktailpartys, solche Dinge. Und ich habe sie wegen des Urheberrechts für das Plakat beraten, das sie entworfen hat.«
    »Sie ist mit Ihrem Partner ausgegangen«, sagte Hicks.
    »Sie ist mit verschiedenen Männern ausgegangen. Die einzige feste Bindung, an der Marissa interessiert war, war die zu ihrer Tochter. Sie war eine großartige Mutter.«
    »Sie haben einen Treuhandfonds für die Kleine eingerichtet«, sagte Mendez. »Können Sie uns sagen, wer der Treuhänder ist?«
    »Das bin ich. Das ist nicht ungewöhnlich, wenn jemand keine nahen Verwandten hat – und auch nicht, wenn er welche hat. Die Leute wollen einen neutralen Dritten. Es gibt schnell Streit in einer Familie, sobald es um Geld geht.«
    »Reden wir von viel Geld?«
    Morgan runzelte die Stirn. »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Das ist vertraulich.«
    »Ihre Klientin ist tot.«
    »Aber ihre Erbin lebt, und wer weiß, aus was für Löchern jetzt auf einmal irgendwelche Angehörigen gekrochen kommen«, sagte Morgan. »Ohne richterliche Anordnung kann ich Ihnen diese Information nicht geben, andernfalls könnte ich vor der Ethikkommission landen oder verklagt werden – oder beides.«
    »Dann lassen Sie es mich so formulieren«, sagte Mendez. »Ist das kleine Mädchen gut versorgt?«
    »Ja.«
    »Was ist mit einem Testament?«, fragte Hicks.
    »Ich habe Marissa danach gefragt. Sie sagte, sie würde sich darum kümmern. Ich habe keins für sie aufgesetzt.«
    »Hat sie Ihnen gesagt, ob sie irgendwelche Vorkehrungen bezüglich der Betreuung ihrer Tochter getroffen hat, falls ihr etwas zustößt?«
    »Nein. Ich weiß nur von dem Treuhandfonds. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie es nicht getan hat. Sara und ich haben das für Wendy geregelt, noch bevor sie auf der Welt war.«
    »Sie sind Anwalt«, wandte Hicks ein.
    »Ja, aber in erster Linie bin ich Vater«, erwiderte Morgan. »Marissa war in erster Linie Mutter – noch dazu eine alleinerziehende Mutter. Ich bin sicher, wenn Sie ihre persönlichen Unterlagen durchgehen, finden Sie alles, wonach Sie suchen.«
    »Hat sie Ihnen gegenüber jemals den Vater der Kleinen erwähnt?«, fragte Mendez.
    »Nicht namentlich. Und sie hat auch nur gesagt, dass er in Haleys Leben keine Rolle spielt.«
    Morgan sah auf seine Uhr und runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, was ich Ihnen sonst noch erzählen könnte. Weiß Jane Thomas Bescheid?«
    »Ja. Wir waren vorhin bei ihr«, sagte Hicks.
    »Dann würde ich jetzt gerne fahren – wenn Sie keine Fragen mehr haben.«
    »Im Augenblick nicht.«
    »Sie wissen ja, wo Sie mich finden«, sagte Morgan.
    Ja, dachte Mendez und sah ihm hinterher, im unmittelbaren Umkreis eines Mordopfers.

15
    »Anne Marie! Du siehst aus wie ausgekotzt!«
    »Es geht doch nichts über einen guten Freund, der ein paar aufmunternde Worte für einen hat«, sagte Anne und schob sich neben ihm auf die Bank.
    Fran Goodsell war seit jenem Tag vor sechs Jahren, an dem sie die Stelle als Lehrerin an der Grundschule von Oak Knoll angetreten hatte, ihr bester Freund. Er hatte vor nichts und niemandem Respekt,

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