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Eine von Zweien (German Edition)

Eine von Zweien (German Edition)

Titel: Eine von Zweien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Albrecht
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einfach fallen zu lassen. Im gleichen
Augenblick bekam ich Panik. War also doch mein ganzes Glück von Lukas abhängig?
Das konnte doch nicht sein! Ich wusste doch gar nichts, vielleicht war er ja
auch verheiratet, hatte zehn Kinder und wir würden für immer nur
Geschäftspartner bleiben. Ich musste die Kontrolle behalten! Aber würde ich mir
dann nicht auch wieder den Spaß an diesem Abend verderben?! Ich musste mich
wieder beruhigen.
    Ich sagte mir: “Lissi, du bist jetzt still! Du hast jedes
Recht, jetzt genau diesen Moment in vollen Zügen zu genießen und jetzt wird
nicht über später oder morgen nachgedacht. Hast du das verstanden?! Entspann
dich!“ Ja, ich hatte es verstanden und fand meine Argumentation auch
nachvollziehbar. Ich atmete in meinen Bauch hinein, Elene wäre begeistert von
mir gewesen. Ich hatte das mal im Fernsehen gesehen, und tat dem einfach mal
wieder nach. Heute war der Tag des Atems. Ich widmete mich wieder Lukas, der
auch gerade mit dem Kellner fertig war.
    „So, und was hat das Leben sonst noch so mit dir gemacht,
außer aus dir einen erfolgreichen Businessmann zu machen?“
    Fragte ich lustig, mit der Angst vor der Antwort. Ich wusste
was ich hören wollte, wusste aber nicht, was ich als Antwort bekommen würde.
    „Sonst? Nicht viel, wenn du ein Workaholic bist und zwischen
Berlin und München hin- und herkommunizierst, -organisierst, dann ist für mehr
nicht wirklich viel Zeit. Vor allem wenn es nichts gibt, für das man sich Zeit
nehmen möchte.“
    Ich war erleichtert. Keine Frau und keine zehn Kinder, wie es
schien. Ich konnte das Thema auf andere Dinge lenken.
    „Wie, was ist mit deiner Leidenschaft, dem Reisen passiert?
Das machst du aber sicherlich noch, oder?“
    „Naja, nicht mehr viel, nicht so, wie du es kennst. Ich muss
ja auch mal Urlaub machen, da fahre ich schon mal weg, aber vieles ist anders
als...“
    „Als damals, ja, ich weiß“, stimmte ich ihm nickend zu.
    „Du hast heute gesagt, du hättest vor ca. zwei Wochen erst
wieder angefangen zu malen? Was war denn da los? Du ohne Malen, das ich kann
mir gar nicht vorstellen, so gar nicht.“
    Das war etwas was ihn wirklich interessierte, ich konnte es
seinem Gesicht ablesen.
    „Wie hast du das ausgehalten? Hast du nie die Lust gehabt,
immer und immer wieder zu malen? Wie kam es dazu?“ Er schüttelte ungläubig den
Kopf, er konnte es sich nicht vorstellen.
    „Willst du das ehrlich wissen?“ Ich wollte ihm die Chance
geben, dass ich ihm nicht von dem Grund erzählen musste. Aber er bestand
darauf.
    „Ja, Beth, ich will es ehrlich wissen!“
    „Ich hatte das ja heute früh kurz angerissen. Nachdem du dich
gegen unsere Pläne entschieden hattest, habe ich alles hinter mir gelassen, was
ich vorher machte. Ich habe alles abgestoßen was mich an dich erinnerte. Ich
habe selbst den Kontakt zu den Mädels beendet. Malen, Nürnberg, alles was mich
an dich und mein altes Leben erinnerte, musste verschwinden und wurde verbannt.
Habe ich es vermisst? Ich hatte es mir schnell abtrainiert. Da gab es kein
Vermissen mehr, es gab quasi keine Gefühle mehr. Erst als ich den Pinsel wieder
in die Hand nehmen musste, habe ich gemerkt, was ich aufgegeben hatte. Gemerkt,
wie ein Teil von mir wieder zu leben begann. Erst dann, vorher nicht.“
    Sein Gesicht hatte sich während meiner kurzen Ausführung
verzogen. Er hatte wohl das Gefühl, er müsste sich rechtfertigen.
    „Beth, ich habe mich nicht gegen unsere Pläne entschieden,
ich hatte mich nur nicht genug gegen meine Eltern gestellt. Ich hätte es tun
sollen, aber ich wusste damals noch nicht, wie. Erst als ich aus Australien
wiederkam, hatte ich die Kraft. Aber da warst du schon verloren. Es tut mir
wirklich von Herzen leid. Ich habe es aber trotzdem getan, weißt du! Ich habe
mich an unser Versprechen erinnert, weißt du noch? Wir wollten niemals so
werden wie die grauen Männer in Momo.“
    „Ja, ich weiß, ich habe es nicht geschafft und jetzt kann ich
auch nichts mehr dagegen tun. Ich bin eine graue Frau geworden, das musst du
mir nicht sagen.“
    Seine Augen weiteten sich.
    „Nein, hör auf, das wollte ich damit nicht sagen, und das
weißt du! Du spinnst doch! Ich wollte dir nur sagen, dass ich deinetwegen hier
bin. Du hast mich angetrieben. Nicht, dass du denkst, dass ich ein Freak war,
der nur noch für ein Phantom gelebt hat, aber du im Hinterkopf hast mich immer
angestachelt. Du hast mich zu einem guten Mensch werden lassen. Ich gemerkte,
was passiert, wenn man

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