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Eine von Zweien (German Edition)

Eine von Zweien (German Edition)

Titel: Eine von Zweien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Albrecht
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Frauenheld.
    „Beth, ich würde mich sehr freuen, wenn du heute Abend mit
mir essen gehen würdest. Ich würde sehr gerne noch mehr mit dir reden, mehr
erfahren über deine Bilder, über deine Arbeit bei Dunken&Copper und über
deine Familie, Alice, über alles und wenn du Fragen hast, beantworte ich dir
auch gerne jedes Detail. Was sagst du? Bitte sag ja, ja?!“
    Mir war klar, dass er mich wohl nie Lissi nennen würde und es
hätte sich auch komisch angehört. Er wollte mich sehen. Freiwillig! Und er wollte
alles über mich erfahren. Obwohl wir jetzt wussten, wer wirklich am Ausgang
unserer Geschichte verantwortlich war. Ich hatte gar keine andere Wahl, als ja
zu sagen. Wir verabredeten uns für acht Uhr bei einem Italiener um die Ecke. Ich
verließ sein Büro und war froh, erst mal wieder an die Arbeit gehen zu können. Wie
die ganze Situation begonnen hatte, war durch das darauffolgende Gespräch so in
Vergessenheit geraten, so dass ich ohne an die Reaktion   der anderen zu denken, zurück auf meinen
Arbeitsplatz ging. Das sollte aber nicht lange so bleiben. Als mich alle
fragten, woher wir uns kannten und was es mit den Zeichnungen auf sich hatte, wurde
schnell wieder an unsere erste Begegnung in Jahren erinnert. Ich winkte nur ab
und sagte, wir wären Schulfreunde und hätten uns ewig nicht gesehen, mehr
brauchte niemand wissen, mehr hätte ich auch sagen können. Zum Glück begnügten
sie sich mit dieser Ausführung und ich machte mich wieder an die Arbeit. Naja
ich versuchte es zumindest. Der Rest des Tages schien wie im Fluge zu vergehen.
Die Mittagspause kam, ich ignorierte sie, besser gesagt ich bemerkte sie nicht
einmal. Ich war zu sehr in meinen Gedanken und nebenher in meine Arbeit
vertieft und plötzlich war es schon acht Uhr. Als ich auf die Uhr schaute und
realisierte, wo die Zeiger standen, rutschte mir des Herz eine Etage tiefer.
Ich brauchte ein paar Minuten für mich. Nach dem Aufstand am Morgen hatte ich
mit all meiner Kraft alle Gedanken über Lukas, die Zukunft und unseren Pläne
für heute Abend, weggeschoben. Es war nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Ich
hatte genug mit dem Wissen zu tun, das ich über die Vergangenheit erfahren
hatte. Jetzt kurz vor unserem geplanten Treffen, ging mir jeglicher Mut
verloren. Was sollte ich denn fragen? Warum hatte ich überhaupt zugesagt? Warum
sollten wir in der Vergangenheit herumstochern? Aber ich merkte auch, wie ich
alles tun würde, um mit ihm Zeit verbringen zu können. Das mussten noch die
einst tief verschlossenen Gefühle der Vergangenheit sein. Anders konnte ich es
mir nicht erklären. Ich musste mich einfach beruhigen und tief durchatmen. Ich
wünschte in dem Moment, dass Beth hier wäre. Sie würde mich beruhigen oder
vielleicht mit mir zusammen durchdrehen. Vielleicht wusste sie auch, was
passieren würde und ist deshalb nicht mitgekommen. Er hätte uns ja beide
erkannt oder eher, sie erkannt und mich dann nicht oder hätte uns entlarvt. Ihn
hätte sie sicher nicht verzaubern können, so wie sie es mit meiner Familie
getan hatte. Niemand hatte mich je so gut gekannt wie Lukas. Er hätte sie
sicher erkannt. War das der Grund, warum sie mich in diesen Stunden alleine
ließ? Aber jetzt wusste er ja trotzdem von ihr. Ich hatte ihm ja alles
gebeichtet. Vielleicht wollte er sich auch gar nicht mehr mit mir treffen,
vielleicht fand er meine Ausführungen zu durchgeknallt. Aber dann hätte er mich
doch gar nicht erst gefragt! Mein Herz pochte heftig. Ich sollte mich
zusammenreißen, ich bin alt genug, um das hier durchzustehen, und zwar alleine,
sagte ich mir immer wieder. Ha, mir blieb sowieso nichts anderes übrig. Beth
würde nicht plötzlich auftauchen. Sie war ja in Berlin. Sie wusste sicher, was
auf mich hier zukommen würde. Da war ich mir sicher. Es war eine weitere
Herausforderung und auch diese würde ich durchstehen. Ich spritzte mir Wasser
ins Gesicht, tupfte mich trocken und frischte mein Make up auf. Ein bisschen
Farbe im Gesicht hatte noch niemandem geschadet. Oh, und noch ein bisschen Deo,
zur Sicherheit. Dann stellte ich mich gerade hin, Schultern nach hinten, Kopf
hoch! Es konnte losgehen. Ich befahl mir, das Badezimmer zu verlassen und ging ins
pinke Zimmer, wo meine Sachen auf mich warteten und hoffentlich auch Lukas. Ja,
Lukas stand vor dem Zimmer und unterhielt sich mit Markus Berger, der mit
strahlenden Augen alles, was er über den großartigen Chef gelesen hatte, bestätigt
sah. Ja, er himmelte ihn wirklich an. Ich

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