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Eine wie Alaska

Titel: Eine wie Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Green
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Schoß sprach, »färben sie sich die Haare selber. Wir haben ihnen nur eine Hilfestellung gegeben. Gut. Ich weiß, dass es bei dir und Takumi geklappt hat, weil wir hier sind und ihr auch, was bedeutet, dass eure Mission erfolgreich war. Die gute Nachricht ist, dass die drei Arschgeigen, die es gewagt haben, sich mit uns anzulegen, blaue Briefe bekommen, in denen steht, dass sie in drei Kursen durchfallen.«
    »O je. Und was ist die schlechte Nachriecht?«, fragte Lara.
    »Ach, komm schon«, sagte Alaska. »Die andere gute Nachricht ist, dass, während der Colonel die Hosen voll hatte und in den Wald gerannt ist, ich dafür gesorgt hab, dass noch zwanzig andere Tagestäter blaue Briefe bekommen. Ich hab sie ausgedruckt, in frankierte Schulumschläge eingetütet und in den Briefkasten geworfen.« Sie wandte sich an den Colonel. »Du warst ganz schön lange weg. Der kleine Colonel hat solche Angst rauszufliegen.«
    Der Colonel stand auf und überragte uns alle, die wir saßen. »Das ist keine gute Nachricht! Das war nicht der Plan! Es bedeutet, dass der Adler von der Liste der Verdächtigen dreiundzwanzig Leute streichen kann. Dreiundzwanzig Leute, die uns vielleicht auf die Schliche kommen und verpfeifen!«
    »Wenn das passiert«, sagte Alaska todernst, »nehme ich es gerne auf mich.«
    »Ach ja?!«, gab der Colonel zurück. »So gern wie damals, als du Marya und Paul verpfiffen hast? Und was willst du erzählen? Dass du gleichzeitig im Wald warst und Böller angezündet hast, während du dich ins Netzwerk gehackt hast, um die gefälschten blauen Briefe auf offiziellem Papier auszudrucken? Da fällt der Adler ganz bestimmt drauf rein!«
    »Reg dich ab, Mann«, sagte Takumi. »Erstens werden wir nicht erwischt. Zweitens, falls doch, stelle ich mich mit Alaska freiwillig. Du hast mehr zu verlieren als wir.« Der Colonel nickte. Es war eine unleugbare Tatsache: Der Colonel würde von keiner guten Schule ein Stipendium bekommen, wenn er von Culver Creek flog.
    Wohlwissend, dass nichts den Colonel so aufheiterte wie ein Lob seiner Genialität, schaltete ich mich ein: »Wie hast du es eigentlich geschafft, ins Netzwerk reinzukommen?«
    »Ich bin durchs Fenster in Mr. Hydes Büro eingestiegen, hab seinen Computer hochgefahren und sein Passwort eingegeben«, erklärte er grinsend.
    »Du hast es erraten?«
    »Nein. Am Dienstag war ich bei ihm im Büro und hab ihn gebeten, mir die Leseliste noch mal auszudrucken. Und da hab ich gesehen, wie er sein Passwort eingab: J3ckylnhyd3. «
    »Verdammt«, sagte Takumi, »das hätte ich auch gekonnt.«
    »Sicher. Aber dann hättest du deine sexy Kappe nicht tragen können«, erwiderte der Colonel lachend. Takumi nahm das Stirnband ab und steckte es in die Tasche.
    »Kevin ist bestimmt stinksauer«, sagte ich.
    »Gut. Ich war auch stinksauer, als er meine Bibliothek unter Wasser gesetzt hat. Kevin ist wie eine aufgeblasene Gummipuppe«, schimpfte Alaska. »Wenn man ihn anpiekt, platzt er.«
    »Stimmt«, sagte Takumi. »Der Typ ist ein Wichser. Außerdem hat er dich fast umgebracht.«
    »Mehr oder weniger«, gab ich zu.
    »Und es gibt noch eine Menge Leute, die genauso sind.« Alaska schäumte immer noch. »Versteht ihr? Beschissene aufgeblasene reiche Gummipuppen.«
    Doch obwohl Kevin mich angeblich fast umgebracht hatte, fand ich nicht, dass er es wert war, ihn zu hassen. Es kostete so viel Energie, die Schickimickis an der Schule zu hassen, dass ich schon vor langer Zeit damit aufgehört hatte. Für mich war ein Streich nur die Antwort auf den letzten Streich, eine willkommene Gelegenheit, wie der Colonel es ausdrückte, uns ein bisschen Spaß zu gönnen. Für Alaska dagegen schien es um mehr zu gehen.
    Ich wollte sie danach fragen, doch sie legte sich zurück und war wieder zwischen den Heuballen verschwunden. Alaska hatte genug gesagt, und wenn Alaska genug gesagt hatte, schwieg sie. Wir ließen sie zwei Stunden in Ruhe, bis der Colonel eine Flasche Wein aufschraubte. Wir reichten die Weinflasche herum, und bald spürte ich den Alkohol im Bauch, prickelnd und warm.
    Alkohol schmeckte mir nicht so gut, wie ich es gern gehabt hätte (das Gegenteil meiner Gefühle für Alaska), aber in jener Nacht fühlte es sich großartig an. Vom Bauch aus breitete sich die Wärme in meinem ganzen Körper aus. Ich mochte es nicht, wenn ich albern und tapsig wurde, aber die Leichtigkeit, die damit einherging (lachen, weinen, vor deinen Freunden pinkeln), gefiel mir gut. Warum wir tranken? Für mich war

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