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Eine zu wenig im Bett

Eine zu wenig im Bett

Titel: Eine zu wenig im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vickie Thompson
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war. Der Einband aus Leder war aus Gründen der Schicklichkeit gewählt worden – so wurde der gewagte Titel vor den Blicken zufälliger Gäste verborgen. Lindsay schlug den Buchdeckel auf.
    Sexcapades
Geheime Spiele und wilde Abenteuer für hemmungslose Liebende
    Hunter würde das gefallen. Wenn sie den Mut hätte, einen der Vorschläge in diesem Buch auszuleben, würde er … was? Ihr für immer verfallen? Wahrscheinlich nicht. Das wäre zu viel verlangt. Doch nachdem sie von seiner Waschkeller-Fantasie gehört hatte, wusste sie, dass Sexspielchen ihn definitiv interessierten. Wollte sie das?
    Ein Geräusch im oberen Stockwerk ließ sie zusammenzucken. Eilig klappte sie das Buch auf und riss eine Seite heraus. Das Geräusch hallte im Empfangsbereich wider. Hastig stopfte sie das Blatt in ihre Tasche und wollte zur Tür gehen. Obwohl sie die Seite herausgetrennt hatte, bedeutete das noch lange nicht, dass sie diese Fantasie auch ausleben musste. Sie konnte das Papier genauso gut in den Müll werfen, wenn sie nach Hause kam.
    “Lindsay? Kann ich noch etwas für Sie tun?”, rief Livia ihr aus der oberen Etage zu.
    Lindsay wandte sich um und blickte hinauf. Sie fühlte sich ertappt, wie ein Bankräuber auf frischer Tat, und war sich sicher, dass sie ebenso rot wurde wie der Einband des Buches auf dem Tisch. “Ich … äh … ich habe etwas vergessen.”
    Livia lächelte. “Das kommt hier öfter vor.”
    “Ich habe eine Seite aus dem Buch gerissen”, gestand Lindsay im selben Atemzug. Sie würde niemals eine gute Diebin abgeben.
    “Das dürfen Sie gern tun. Wir lassen das Buch auf dem Tisch liegen, damit die Kundinnen sich selbst bedienen können. Wenn es zu dünn wird, legen wir ein neues Exemplar aus.”
    “Trotzdem … Es ist eigentlich für die Kundinnen von Divine Events bestimmt – und technisch gesehen gehöre ich nicht dazu.”
    Livias Lächeln wurde breiter. “Dann sollte ich Sie besser warnen.”
    “Wovor?”
    “Dieses Buch hat die Macht, aus Ihnen schon bald eine unserer Klientinnen zu machen.”

6. KAPITEL
    W ährend sie bei der Arbeit war, wagte Lindsay es nicht, einen Blick auf die Seite aus dem Buch zu werfen, die sie herausgerissen hatte. Der Nachmittag, den sie hinter ihrem Schalter verbrachte und geduldig lächelnd Bankkunden bediente, zog sich scheinbar endlos hin. Vielleicht hätte sie gleich mehrere Seiten heraustrennen sollen, damit sie die Wahl hatte. Diese Fantasie war möglicherweise jenseits des Bereichs, in dem sie sich wohlfühlte.
    Einen Augenblick mal … Hatte sie sich wirklich
entschlossen
, Hunter mit einer sexuellen Fantasie zu verführen? Zog sie es nicht mehr nur als weit hergeholte Möglichkeit in Betracht, sondern hatte sie angefangen, die Verführung zu planen? Sollte sie nicht langsam herausfinden, was für ein Abenteuer sie gewählt hatte? Und zwar
ehe
sie diese Entscheidung traf? Shauna hatte ihr erzählt, dass einige der Ideen in dem Buch ziemlich schlüpfrig waren.
    Sie war so damit beschäftigt, über ihre Seite aus
Sexcapades
nachzudenken, dass ihr beinahe entgangen wäre, dass Hunter da war. Er stand in der Warteschlange vor den Schaltern. Eigentlich war er Kunde einer anderen Bank, also konnte es nur einen Grund geben, warum er hier war: Er wollte sie sehen. Diese Vermutung bestätigte sich, als er als Erster in der Schlange stand und jemanden vorließ, weil Lindsay noch immer mit Mrs. Detweiler beschäftigt war.
    Er sah umwerfend aus – cool und frisch in seinem weißen Polohemd und der Kakihose. Diesen schönen Mann hatte sie tatsächlich in den Armen gehalten. Und dann hatte sie die Chance verschenkt, es wieder zu tun. Sie war genauso verrückt wie seine Exfreundin.
    Oder vielleicht auch nicht. Hunter zu sehen, entfachte in ihr ein Feuer – doch das war nicht alles, was vor sich ging. Ihr Herz war von einer Sehnsucht erfüllt, die ihr zeigte, dass sie mehr als nur Lust verspürte, wenn sie Hunter sah. Vielleicht verspürte sie schon seit Wochen mehr als nur Lust. Shauna hatte bereits vermutet, dass Lindsay sich in Hunter verliebte, und deshalb ihre schützende Hand über die Freundin gehalten.
    Hunter stellte eine Gefahr dar, daran bestand kein Zweifel. Dabei sah er gar nicht so gefährlich aus, als er da in der Warteschlange stand. Er sah nett aus, richtig süß sogar, und sehr viel anziehender, als erlaubt sein sollte. Und was am wichtigsten war: Er war in ihre Bank gekommen, um sie zu sehen.
    Die arme Mrs. Detweiler! Aus der simplen Einzahlung ihres

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