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Eine zu wenig im Bett

Eine zu wenig im Bett

Titel: Eine zu wenig im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vickie Thompson
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hören. Sie spitzte die Ohren ganz automatisch. Dem wortlosen Herumgepolter nach zu schließen, war er allein. Und entweder aufgebracht oder betrunken oder beides.
    Nachdem Hunter die Bank verlassen hatte, hatte sie nachgedacht. In all den Monaten, die sie Nachbarn waren, hatte er sie nicht ein einziges Mal darum gebeten, seinen Briefkasten zu leeren. Und sie wusste mit Sicherheit, dass er früher schon beruflich hatte verreisen müssen; er hatte ihr jedes Mal Bescheid gesagt, wenn er nicht zum Waschen kommen würde.
    Aufgrund seiner vielen Reisen hatte er wahrscheinlich schon lange eine Absprache mit der Post getroffen. Es war nur logisch. Und das bedeutete, dass sein Besuch bei der Bank und die Frage wegen seiner Post nur ein weiterer Versuch gewesen waren, Kontakt mit ihr aufzunehmen. Offensichtlich wollte er die Schutzmauern durchbrechen, die sie um sich errichtet hatte.
    Lindsay wusste nicht, ob es nur das sexuelle Verlangen war, das ihn antrieb – oder war es vielleicht mehr? Sie ahnte, was Shauna dazu sagen würde: dass er noch immer nach Trost und Zuspruch suchte. Vielleicht war es so. Vielleicht aber auch nicht. Und Lindsays Bauchgefühl sagte, dass mehr dahintersteckte.
    Shauna würde sie wahrscheinlich dafür umbringen, aber Lindsay erwog ernsthaft, dass Hunter tatsächlich an ihr interessiert sein könnte. Dass er sich nicht nur über eine verlorene Liebe hinwegtrösten musste. Shauna kannte allerdings auch nicht die ganze Geschichte. Und sie hatte allen Grund, skeptisch zu sein – nach allem, was ihrer besten Freundin schon widerfahren war. Lindsay jedoch wollte nicht, dass all die schlechten Erfahrungen der Vergangenheit sie nun dazu brachten, einen Fehler zu machen. Einen ganz anderen Fehler, als Shauna befürchtete. Aber nicht weniger schlimm.
    Hunter war auf sie zugegangen; das war ein mutiger Schritt von ihm gewesen. Nachdem er von seiner Exfreundin verlassen worden war, hatte er bei seinem Besuch in Lindsays Bank riskiert, noch mehr gedemütigt zu werden. Und man konnte nicht gerade sagen, dass sie ihm den Rücken gestärkt hätte. Wenn er in seinem Apartment herumpolterte, weil er wütend war, war sie möglicherweise der Grund dafür.
    Sie hätte natürlich zu ihm gehen, an seine Tür klopfen und herausfinden können, warum er solch einen Lärm machte. Aber wenn er den Abend damit verbracht hatte, seine Sorgen in Alkohol zu ertränken, würde diese Begegnung wahrscheinlich nicht so verlaufen, wie sie es sich erhoffte. Im Übrigen wäre dieses Zusammentreffen wenig fantasievoll – und wenn sie und Hunter eine gemeinsame Zukunft hatten, wollte sie, dass jeder Moment dieser Zukunft mit dem sinnlichen Reiz erfüllt war, den sie beide so sehr liebten.
    Mit einem Blick auf die Seite aus
Sexcapades
, die auf ihrem Schoß lag, atmete sie tief durch. Diese sexuelle Fantasie zu verwirklichen würde eine Menge Mut erfordern – selbst wenn sie sich des fraglichen Mannes vollkommen sicher sein könnte. Doch wenn es um Hunter ging, war nichts sicher. Möglicherweise erniedrigte sie sich selbst und würde eine schmerzliche Niederlage erleiden.
    Aber vielleicht trug sie auch den Sieg davon. Ihr blieben nur noch wenige Stunden, um eine Entscheidung zu treffen. Sie schob Shaunas Warnungen beiseite, die in ihrem Kopf widerhallten, und las noch einmal die Fantasie durch.
    Hunter hangelte sich mithilfe von Kaffee und Aspirin durch den nächsten Morgen. Glücklicherweise brauchte niemand im Büro seine Hilfe – vielleicht ahnte man aber auch, dass er mit Vorsicht zu genießen war. Jedenfalls ließen seine Kollegen ihn in Ruhe. Er arbeitete, so gut es ging. Gegen Mittag hatte er das Gefühl, wieder feste Nahrung zu sich nehmen zu können, und er ging mit ein paar Kollegen ein Sandwich essen.
    Nach dem Essen sah er endlich wieder einen Silberstreif am Horizont, und gegen vier Uhr fühlte er sich sogar, als hätte er den Kater tatsächlich überstanden. Während er sich durch die Bilder auf seinem Computer klickte, dachte er an die bevorstehende Reise. Er würde auf dem Nachtflug ein bisschen Schlaf bekommen und am nächsten Morgen wieder fit sein.
    Man hatte im Tenniscamp ausdrücklich nach ihm verlangt, und Hunter ahnte, warum: Der Profi wollte seinem Programm offensichtlich etwas Glamour verleihen, Hunter war berühmt für seine Fotos, die eine gewisse geheimnisvolle Aura ausstrahlten.
    Weil er diese besondere Fähigkeit schon immer besessen hatte, hatte er sie nie hinterfragt. Aber nachdem er mit Pamela eine

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