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Eine zu wenig im Bett

Eine zu wenig im Bett

Titel: Eine zu wenig im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vickie Thompson
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wildere Gangart beim Sex kennengelernt hatte, wurde ihm langsam klar, dass er wohl einfach ein besonders sinnlicher Mensch war. Und dass dieser Wesenszug sich in seiner künstlerischen Arbeit ebenfalls niederschlug. Pamela hatte ihm diese Ader bewusst gemacht – eine Ader, die schon immer da gewesen war und beeinflusst hatte, wie er fotografierte.
    Hunter hatte einen Großteil des Tages damit verbracht, ältere Arbeiten aufzubereiten. Er benutzte Licht und Schatten, um zum Beispiel die Kurven einer Brust hervorzuheben, die Wölbung einer vollen Unterlippe oder die Neigung einer Hüfte. Er liebte die weibliche Anatomie. Und auf dieser Leidenschaft, auf dieser Hingabe fußte seine Karriere.
    Es war auch ein Grund, warum er sich so zu Lindsay hingezogen fühlte. Sie hatte einen klassischen Körper, und ihm gefiel das sehr. Er wünschte sich, sie würden einander so nahestehen, dass er die Erlaubnis bekam, sie nackt zu fotografieren. Dank digitaler Fototechnik wäre es ein sehr persönliches Projekt, das nur der Befriedigung seiner Kreativität dienen würde.
    Ja, Lindsay reizte ihn als Künstler, aber darüber hinaus gab es noch eine andere Verbindung. Pamela hatte erkannt, dass er lustvollen Genuss suchte. Und Hunter hatte dieselbe Sehnsucht in Lindsay entdeckt. Als er ihr von seiner Sexfantasie erzählt und den Vorschlag mit dem Waschkeller gemacht hatte, war sie nicht erschrocken zurückgewichen. Sie war durchaus bereit, sexuell etwas zu wagen, das hatte er instinktiv gespürt.
    Aber sie war so viel mehr als das: Sie war seine fröhliche Begleitung bei den samstagmorgendlichen Waschpartys. Seine tollkühne Nachbarin, die ein TV-Regal mit einem Taschenmesser zusammenschrauben wollte. Und gleichzeitig die sensible Frau, die ihn nicht allein lassen wollte, nachdem seine Fähigkeiten im Bett mit einer Fünf minus eingestuft worden waren.
    Kein Zweifel: Er war süchtig nach Lindsay Scott. Doch ihm waren verdammt noch mal die Hände gebunden. Er konnte nichts tun. Eine Freundschaft kam nicht mehr infrage, und eine Beziehung hatte er innerhalb einer unüberlegten, spontanen Nacht unmöglich gemacht.
    Vielleicht würde ihm auf seiner Geschäftsreise etwas einfallen, um diese Probleme zu lösen. Vielleicht würde sie ihn nach zehn Tagen so sehr vermissen, dass doch noch die Hoffnung auf eine Aussöhnung bestand. Vielleicht …
    “Hunter?”
    Er blickte vom Bildschirm auf und blinzelte verdutzt. Lindsay stand in seinem Büro. Sie trug einen Trenchcoat. Im Juli. Im heißesten Sommer seit Langem. Sie sah aus wie die Gangsterbraut in einem Thriller.
    Unwillkürlich musste er schlucken. “Hi. Solltest du nicht … in der Bank sein?”
Und ganz normale Sommerkleidung tragen?
    “Ich habe etwas früher Feierabend gemacht.” Ihre Wangen glühten – vermutlich, weil sie draußen im Mantel herumgelaufen war. Selbst in einem Gebäude, in dem die Klimaanlage lief, musste der Mantel viel zu warm sein.
    Eine mögliche Erklärung schoss ihm durch den Kopf, doch er schob sie augenblicklich beiseite. Solche Dinge passierten im wahren Leben nicht. “Also, was führt dich in die Michigan Avenue?”
    Sie räusperte sich. “Ich … äh … ich dachte, nachdem du mir geholfen hast, das Regal aufzubauen, hättest du vielleicht Lust, dir einen Film mit mir anzusehen?”
    Er vergaß zu atmen. Sie hatte eine Einladung ausgesprochen – aber er war sich nicht sicher, wofür. Und außerdem verließ er um Mitternacht die Stadt. “Du meinst, wenn ich wieder da bin?”
    “Ich meine, bevor du fliegst.”
    Oh nein. Sie will einfach freundlich sein und sich mit mir versöhnen.
Den Trenchcoat konnte er sich allerdings noch immer nicht erklären.
Es sei denn
… Nein, sicherlich trug sie kein knappes Outfit unter dem Mantel. Pamela hätte so etwas vielleicht versucht, aber ganz bestimmt nicht Lindsay. Jedenfalls nicht schon jetzt – immerhin kannten sie sich noch nicht besonders lange.
    Doch er konnte sich nicht erklären, warum sie den Mantel sonst trug. Während sich Hitze in seinem Körper ausbreitete, verfluchte er das Magazin. Warum musste er ausgerechnet jetzt fort? Was es ihn wohl kosten würde, seinen Flug auf den nächsten Morgen umzubuchen? “Ich habe nicht viel Zeit.”
    Unsicherheit blitzte in ihren Augen auf. “Dann ist es vielleicht doch keine so gute Idee. Du musst packen, und …”
    “Ich packe schnell.” Er würde sogar ganz ohne Gepäck in den Flieger steigen und vor Ort improvisieren, wenn es bedeutete, noch ein paar schöne

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