Eine Zuflucht aus Rosen
weiß, wo Ihr seid.“
Madelyne fiel da plötzlich wieder ein, dass Gavin nicht die Freiheit hatte, um aufzubrechen ... und Verzweiflung packte sie da. Aber sie schob das beiseite. Seton war hier, um ihr zu helfen ... er hatte zuvor bereits ihrer Mutter geholfen und jetzt würde er ihr beistehen. Sie machte, dass ihr Mund ein wenig lächelte, und glitt dann wieder in die Dunkelheit hinüber.
* * *
Knapp außer Sichtweite von Tricourten berieten sich Gavin, seine Männer und Tricky in ihrem Lager im Wald. Sie brauchten bei Tage kein Feuer und in der Nacht hielten sie es sehr klein, damit die Burgbewohner nicht herausfanden, dass sie hier wären.
„Fantin wird uns bereits erwarten“, merkte Gavin an. „Es wird uns nur heimlich möglich sein, uns Zugang zur Burg zu verschaffen. Es muss einen geheimen Eingang geben ... aber es gibt keinen Weg, das herauszufinden.“
Sein Gesicht fühlt sich hager an und seine Augen brannten, ganz trocken vom Mangel an Schlaf. Seit dem Aufbruch von Whitehall hatte er nur wenig gegessen – noch einmal Dank an Madelyne für die guten Mahlzeiten, mit denen sie ihn während der Kerkerzeit versorgt hatte, oder er wäre jetzt noch schwächer. „Er wird seine Wachen angewiesen haben auf eine Gruppe von Männern Acht zu geben, die versuchen in die Burg zu gelangen ... oder die sich im Dorf aufhalten. Wahrscheinlich hat er hier in die Wälder ebenfalls Späher ausgesandt, also müssen wir handeln, bevor diese uns entdecken. Es wird keine leichte Aufgabe sein in die Burg hinein zu gelangen und ich wage es nicht, die Burg zu belagern, aus Furcht, dass er mit Madelyne fliehen könnte ... oder Schlimmeres.“
Schweigen senkte sich über die Männer, als sie diese Information verdauten. Sie hatten hier nicht gerade viel Auswahl.
„Ich werde gehen. Ich werde hineingehen und einen sicheren Eingang finden für Euch alle. Sie rechnen nicht mit einer Frau ... und es wäre ein Leichtes für mich, als eine Leibeigene oder eine Dorfbewohnerin durchzugehen.“
Gavin starrte die mollige, kleine Zofe an. Seine erste Reaktion war ihr Angebot abzulehnen, aber der bittere Ernst in ihren Augen ließ ihn nachdenken.
„Nein, das werdet Ihr nicht“, sagte Clem da ärgerlich, als sein Herr nichts erwiderte. „Es ist zu gefährlich. Wir werden einen anderen Weg finden, um hinein zu gelangen.“
Gavin schaute von ihm zu Tricky, eine sachte Regung zuunterst in seinem Gedanken ... aber er verwarf es wieder. „Es ist eine ausgezeichnete Idee. Ich werde mit ihr gehen“, sagte er und nickte. „Niemand wird Unfug von einem Ehemann auf Reisen mit seiner Frau erwarten–“
„Nein, Mylord“, unterbrach ihn Clem. „Ich werde mit ihr gehen. Euch würde man allzu leicht wiedererkennen und ich werde dieses Weibsstück davon abhalten, in Schwierigkeiten zu geraten.“ Er verschränkte die Arme. „Wenn das Weib gehen muss, dann werde ich derjenige sein, der sie begleitet.“ Er warf Jube einen herausfordernden Blick zu, der die ganze Zeit geschwiegen hatte, und wandte dann Gavin wieder einen entschlossenen Blick zu.
„Nun gut, also dann. Clem und Patricka. Lasst uns nicht länger darüber diskutieren, da die Zeit hier drängt. Ihr werdet in die Burg gehen und einen Weg finden, wie Ihr uns hereinlasst, bevor die Sonne am morgigen Tage aufgeht. Wenn Ihr Euch Eures Planes sicher seid, müsst Ihr uns einen Boten schicken, dass alles gut ist und uns die Anweisungen zukommen lassen. Wie gedenkt Ihr das zu tun?“
„Wir werden Euch bei jener Eiche dort treffen“, Clem zeigte auf einen mächtigen Baum, den ein kleiner Hügel sowie vereinzeltes Gestrüpp vor der Burg verbargen. „Bei Sonnenuntergang.“
Gavin nickte kurz, das Gesicht wurde noch angespannter. Er packte seinen Getreuen am Arm, drückte ihn fest und sagte, „Geht mit Gott. Fantin mag verrückt sein, aber er ist kein Narr – und er glaubt, dass er im Recht ist. Er und sein Diener Tavis werden stets wachsam sein.“ Er wandte sich der Zofe zu und betrachtete wie überaus ernst ihr ganzes, rundes, sommersprossiges Gesicht war. „Ihr seid ein mutiges Mädchen, dass Ihr das hier für Eure Herrin tut. Ich bin sicher, Gottes Segen ist mit Euch.“ Er packte sie bei den Schultern, drückte diese und ließ sie dann los. „Geht jetzt.“
Er drehte sich um und verließ das Lager zu Fuß ... er musste alleine sein, während er wartete ... hilflos.
* * *
Tricky und Clem langten zu Fuß in Tricourten an. Es würde zu viel Verdacht erregen, wenn sie auf
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