Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
bedauere es sehr, aber Ihr müsst in den Kerker geworfen werden, bis das hier aufgeklärt ist.“
    Eine der Wachen trat bei den Worten des Königs vor. Madelyne schaute jetzt nur noch zu Gavin, auch wenn sie an der Seite des Königs stehen blieb. „Gavin“, sagte sie mit klarer, fester Stimme. „Ich werde tun, was immer nötig ist, um die Wahrheit herauszufinden.“
    Er hielt inne und zwang die Soldaten zu warten, während er sprach. „Madelyne, zu Eurem eigenen Schutz – seid wachsam. Ich vertraue darauf, dass dies hier sich bald klären wird.“
    Sie schaute ihnen nach und schob dabei die Verzweiflung weg, die sich in ihr aufstaute. Sie wandte sich Heinrich zu und war erstaunt in seinen Augen echtes Bedauern zu erkennen. „Er ist kein Meuchelmörder“, sagte sie ihm kühn.
    „Das wissen wir“, war die Antwort des Königs. „Und ich hoffe nur allzu sehr, dass Ihr es beweisen könnt, Mylady.“
    * * *
    Madelyne wurde die Erlaubnis erteilt ihren Gemahl aufzusuchen, während er sich im Arrest befand. Sie reichte mit den Händen durch das Eisengitter, um eine seiner beiden Hände zu greifen.
    „Es ist nicht so schmutzig, wie ich befürchtet habe“, sprach sie zu ihm, während sie einen Blick hinter ihn in die dunkle Kerkerzelle warf.
    „Keine Ratten“, erwiderte er ihr, die Augen während der gesamten Zeit auf ihrem Gesicht. „Und ein Schemel, auf dem man sitzen kann ... und auch eine kleine Pritsche, auf der man schlafen kann. Man kann Heinrich nicht vorwerfen seine Gastfreundlichkeit zu vernachlässigen.“
    Trotz seiner heiteren Worte sah sie die Erschöpfung und die Sorge in seinen Augen. Schatten tanzten um diese, welche das Licht einer Fackel warf, die hinter ihr an der Mauer hing. „Gibt man Euch anständiges Essen? Ich werde Tricky mit etwas Essen herschicken lassen und einer zusätzlichen Decke für Eure Pritsche.“
    Gavin verzog das Gesicht. „Madelyne, ich habe unter viel schlimmeren Bedingungen geschlafen. Im Moment bereitet mir Eure Sicherheit viel mehr Sorge. Ich bitte Euch daran zu denken: Geht nirgends alleine hin. Ihr dürft nicht einen Augenblick lang unbewacht bleiben. Ich bin mir sicher, dass sich das hier rasch aufklären wird – Heinrich kann nicht glauben, dass ich das getan habe – und dann werden wir nach Mal Verne gehen, weg von hier.“
    Sie berührte sein Gesicht, das klebrig war von Schweiß und auch schmutzige Striemen aufwies. „Und auch ein Tuch und Wasser werde ich schicken, so dass Ihr Euch etwas erfrischen könnt.“ Sie ließ ihre Hand herabsinken, um seine erneut zu ergreifen. „Gavin, jemand muss das Geschmeide an sich genommen haben – bevor der Goldschmied es Euch brachte. Oder vielleicht nachdem es Euch überbracht worden war.“
    Er entzog ihr die Hand, um die Eisenstäbe zwischen ihnen zu packen. „Ich selbst habe das Geschmeide aus seiner Truhe genommen – wenn man damit Unfug getrieben hätte, bevor es zu mir gelangte, wäre ich selbst gestochen worden.“
    „Dann war jemand in unserem Gemach und hat es an sich genommen, und lässt Euch wie einen Mörder aussehen.“
    Der Kopf hing ihm jetzt herab. „Euer Kopf ist in diesen Tagen viel klarer als meiner – fürwahr, Maddie. Habt Ihr mit Jube oder Rohan gesprochen?“
    Sie nickte. „Das habe ich. Sie haben alle gesagt, dass niemand unser Zimmer hätte betreten können – so wie es auch all Eure Männer sagen: Clem, James, Antoine und Peter. Und sie haben dort niemanden gesehen, der dort nicht hätte sein dürfen.“ Sie holte tief Atem. „Könnte mein Vater das hier getan haben? Er hasst Euch dermaßen.“
    Er drückte seine Stirn gegen die Barren und schaute ihr tief in die Augen. Das Herz kam ihr da jäh aus dem Rhythmus bei dem leisen, verzweifelten Ausdruck in seinem Gesicht. „Es ist die wahrscheinlichste Erklärung. Euer Vater ist wahnsinnig genug etwas Derartiges zu versuchen ... alles im Namen seines Werkes.“
    „Mein Vater. Man sagt, dass er schon lange glaubt, dass Gott zu ihm spricht und ihm sagt, was er zu tun habe – ihm befiehlt, damit er sein Werk vollbringen kann.“ Sie hob die Augen, um in seine zu starren, ihr ganzes Wesen nun voller Trauer. „Ist es nicht ein großer Widerspruch, wie ein Mann seine Liebe zu unserem Heiligen Vater missbraucht, um Böses zu rechtfertigen? Während es Leute gibt, die – wie Mutter Mathilde und andere – nur das Gute in ihrer Liebe zu Gott finden?“
    Eine Hand reichte hindurch und ergriff die ihre. „Madelyne, Ihr müsst nun besondere

Weitere Kostenlose Bücher