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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Haus. Mit Gottes Glück auf unserer Seite, werden wir es davon abhalten können, sich weiter auszubreiten.“
    Er war drauf und dran, sich wieder auf seine Position in der Kette zu begeben, als ein Schreckensschrei seine Ohren erreichte.
    Er wandte sich um, nur um eine Frau zu erblicken, die auf das vierte der brennenden Häuser zurannte. „Mein Sohn! Barden! Mein Sohn!“ Sie wäre in die Feuersbrunst gerannt, hätte Gavin nicht jäh seinen Arm ausgestreckt und sie an der Taille erwischt.
    Nicht mal als sie hochschaute und ihn erkannte, hielt sie das davon ab, sich zu wehren, um freizukommen. „Herr! Das Haus meines Sohnes! Mein Sohn und seine Frau!“, schrie sie verzweifelt – ein klagender, durchdringender Schrei, der an Gavins Herz riss. „Ich kann sie nicht finden! Sie verbrennen!“
    „Sind sie da drin?“, fragte er und schaute auf das Gebäude, schätzte ab, wie schlimm das Feuer darin schon war. Sein Blick wanderte rasch über die Menschenmenge, die wie ein Leib arbeitete: Eimer weiterreichte, Wasser auf das Feuer warf. Es war unwahrscheinlich, dass Barden und seine Frau von all dem hier nicht aufgeweckt worden waren. Daher waren sie – wenn sie sich noch im Haus befanden – wahrscheinlich bereits tot. „Bleib du hier.“ Er fing an auf das Haus zuzugehen.
    „Herr–“, ihr Kreischen, das eine Mischung aus Dankbarkeit und Entsetzen war, folgte ihm, während er auf das kleine Heim zuging.
    Gavin war nahe genug, um die glühenden Hitzewellen aus dem Gebäude daneben zu spüren, als eine Hand sich auf seinen Arm legte. Er schüttelte den Arm, um sich dieses Griffs zu entledigen, und drehte sich verärgert um, wo er ein vertrautes, von Ruß bedecktes Gesicht erblickte. „Lady Madelyne!“, rief er aus und hielt an. „Was tut Ihr hier?“
    „Nein, Mylord, dort könnt Ihr nicht reingehen!“, sie packte seinen nackten Arm noch fester und achtete anscheinend gar nicht auf den Schweiß, der ihre Hand abrutschen ließ. Sie war gekleidet in ein langes, fleckiges Gewand, die Masse ihres Haares nach hinten zu einem dicken Zopf geflochten. Schweiß tropfte ihr das Gesicht runter, das gerötet war vor Anstrengung und voller rußiger Sommersprossen.
    „Ich muss nach ihrem Sohn sehen“, sagte er nur. „Es ist meine Pflicht. Ich bin der Lehensherr und habe einen Schwur geleistet meine Untertanen zu schützen.“ Er ging weiter.
    „Nein! Mylord!“ Wenige Augenblicke später war sie wieder hinten an ihm dran und trug einen Eimer Wasser. „Wartet.“
    Er wandte sich um, noch verärgerter. „Es ist nicht an Euch, mir Dinge zu untersagen, Madelyne. Ich muss–“
    „Das war nicht meine Absicht. Aber hier, nehmt das hier, um Euren Mund und Kopf zu bedecken.“ Sie reichte ihm eine Bahn von Stoff und er sah, dass sie ihr Gewand an den Knien abgerissen hatte. Es war nass und kühl, und sie half ihm, es um seinen Kopf und die Schultern zu wickeln, wobei sie einen Lappen lose ließ, den er sich über Mund und Nase ziehen konnte. „Habt Acht!“
    Ihre Worte folgten ihm, selbst noch in dem lauten Prasseln und dem Fauchen der Flammen und den Schreien der Eimerketten, und dieses eine Mal fragte er sich nicht, warum er auf seine Sicherheit achten sollte. Stattdessen hielt er inne. Dort, wo er die Tür des Hauses vermutete, wickelte er sich das nasse Tuch noch enger um den Kopf und zog ein Stück davon hoch, um sein Gesicht zu bedecken.
    Er trat nach der schon arg mitgenommenen Tür des Hauses und schob sie in das trübe Innere hinein. Es kam keine Wolke von Rauch heraus, was ein Anzeichen dafür war, dass das Feuer sich vielleicht noch nicht so weit ausgebreitet hatte, wie er befürchtet hatte. Vorsichtig trat Gavin ein, wobei er auf einstürzende Balken und andere Gefahren achtete.
    Das Haus war wenig mehr als eine Hütte und es dauerte nicht lange, um den Raum mit Blicken abzusuchen, selbst in diesem trüben Licht hier drinnen. Zuerst erkannte er nichts, außer den Flammen, die an der Decke züngelten, die Wände küssten und ab und zu ein Büschel Feuer zu Boden fallen ließen. Dann erblickte er da hinten in einer Ecke eine große, ihm unbekannte Gestalt.
    Er stieg über einen heruntergefallenen Dachbalken und ging seitlich an den Wänden des Hauses entlang, um das Feuer in der Mitte des Zimmers zu meiden, und näherte sich dem Häuflein dort. Es war Teil einer Wand, die nach innen eingestürzt war; auf eine Schlafstatt gestürzt war, und eine Öffnung geschaffen hatte, genau neben der Feuersbrunst von

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