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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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gerichtet. Was, wenn alle darin nun verloren wären?
    Nach einer Zeit, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam, stolperte eine Gestalt durch den Eingang heraus, die eine schwere Last mit sich schleppte, ihr folgten zwei weitere, rußgeschwärzte Männer, die einen Körper auf den Armen trugen. Madelynes Herz steckte ihr schon ganz oben Hals hoch, als sie vorwärts rannte, hinein in den glühenden Kreis aus Hitze um das Haus. Der erste Mann war Arden. Er schleppte seine Last weit weg von dem Haus und ließ sie dann auf den Boden fallen, wonach er selbst erschöpft gegen einen Baum sackte. Ein rascher Blick verriet, dass das Häuflein dort eine Frau war, die Röcke schmutzig und zerrissen, Gesicht und Haar verkratzt und blutig.
    Madelyne sah zu, dass man sich um sie kümmerte, bevor sie weiterrannte, Clem und Jube entgegen, die zwischen sich trugen, was sie in ihrer Angst für Gavin hielt. Sie stolperten, rangen nach Luft und husteten unter ihrer schweren Bürde, bis hin zu dem Halbkreis der Menschenmenge, bevor sie sich erlaubten, ihre Bürde auf die Erde gleiten zu lassen.
    Augenblicklich war Madelyne auf den Knien, sank auf den mit Steinen übersäten Boden nieder, neben den schlaffen, geschwärzten Körper von Lord Mal Verne. Sie fühlte nach einem Puls, indem sie ihm die Hand seitlich an den Hals legte, und keuchte auf vor Erleichterung, als sie diesen fand. Dann legte sie ihre Hand flach auf seine nackte, mit Narben übersäte Brust und beugte sich mit dem Ohr hin zu seinem Mund und seiner Nase, um sicher zu gehen, dass er auch atmete. Als sie das Anheben und Senken seiner Brust fühlte und den rasselnden Atem, der ihm aus der Nase kam, setzte sie sich auf und erhob sich wieder eilig.
    „Wir müssen ihn und die anderen Verwundeten augenblicklich zum Wohnturm schaffen“, befahl sie unnötigerweise und machte einem ihr unbekannten Soldaten Handzeichen. Der Alarm für den Lord von Mal Verne läutete nämlich bereits und zwei Soldaten bauten gerade eine Trage für ihn zusammen.
    Ein plötzlicher Windstoß ließ Madelynes gekürztes Gewand auffliegen und machte, dass die Flammen noch wütender hochschlugen. Sie blickte zu dem Haus, das auf dem Weg des Feuers am nächsten stand, und erkannte, dass auch dieses bald in Rauch aufgehen würde. Während ihr Blick die Häuserreihe absuchte, die als die nächsten Opfer des Feuers aufgereiht waren, erkannte sie, dass sie so nahe beieinander gebaut worden waren, dass die Kette sich fortsetzen und den Großteil des Dorfes vernichten würde, wenn man nicht Herr der Flammen wurde.
    Madelyne blickte hinüber zu den ersten Häusern, die Feuer gefangen hatten, und sah, dass die Kette der Eimer-Hände ihre Anstrengungen von dem dort zu den anderen verlagert hatte, da das erste Haus schon längst verloren war. Sie schienen wenig gegen die Feuersbrunst ausrichten zu können. Mal Verne würde – so es Gottes Wille war – erwachen, um herauszufinden, dass sein gesamtes Dorf abgebrannt war.
    Gerade als sie sich schon abwenden wollte, um der Gruppe von Männern zu folgen, welche die Verwundeten zum Turm trugen, hatte Madelyne auf einmal eine Idee. Sie packte Clem am Arm und redete rasch auf ihn ein, wobei sie froh war an seinem Gesicht ablesen zu können, dass er sich von seiner Rettungsmission in das eingestürzte Haus erholt hatte.
    „Wenn man dem Feuer nicht Einhalt gebietet, wird das gesamte Dorf abbrennen“, sprach sie zu ihm. „Es springt von Haus zu Haus und wir können es nicht aufhalten. Warum zerstört Ihr nicht die nächsten zwei Häuser, damit die Flammen nirgends mehr haben, wohin sie springen können, und grenzt so das Feuer ein.“
    Er schaute sie an, als wäre sie von Sinnen, aber dann dämmerte es auf seinem Gesicht. „Jawohl, Mylady, das ist ein guter Gedanke! Es ist jammerschade für diejenigen, die in den beiden Häusern leben, aber es ist eine bessere Wahl, als sie abbrennen zu sehen.“ Obwohl sie vom Rauch rau und kratzig klang, verriet seine Stimme die Begeisterung für ihre Idee.
    Sie setzte gerade ihren Marsch entlang dem Weg zu den Burgmauern hoch fort, als er sie kurz mit einer sanften Hand auf ihrem Arm anhielt. „Ich danke Euch Mylady, und sorgt gut für Lord Gavin, wenn Ihr es könnt. Er mag den Willen zum Weiterleben nicht haben, aber Ihr müsst ihm den wiedergeben, denn er hat einen langen und schweren Weg hinter sich.“ Mit diesen Worten verlor er dann den Rest seiner heiseren Stimme und erlag einem schweren Hustenanfall.
    Madelyne berührte ihn zur

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