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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Händen gepackt, aber ihre Aufmerksamkeit richtete sich nur auf den Boden aus großen, grauen Steinen zu ihren Füßen, während sie blindlings weg von den Leuten stolperte. Sie achtete nicht darauf, wohin sie ging, und wusste, dass sie sich sehr wahrscheinlich verirren würde, in diesem Irrgarten aus Korridoren und Durchgängen ... aber jetzt in diesem Moment war ihr einziger Wunsch: wegzukommen .
    Ihre Unachtsamkeit führte dazu, dass sie gegen jemanden stolperte, und sie trat zur Seite, schaute dabei kurz hoch, um eine Entschuldigung vorzubringen. Als sie die Augen zu dem großen Mann erhob, der vor ihr stand, erstarrte sie. Jegliches Gefühl entwich aus ihrem Körper und ließ sie zurück mit schwindelndem Kopf und einer Taubheit überall.
    „Madelyne. Wie gut es tut, dich wiederzusehen.“ Er lächelte strahlend, aber sie sah das seltsame Glühen in seinen wilden, blauen Augen.
    Zuerst konnte sie nicht sprechen, sie schnappte nur nach Luft, während Angst und Abscheu ihr durch die gelähmten Glieder schossen. Wo kam er nur her? „Was wollt Ihr?“, schaffte sie noch mit erstaunlicher Gelassenheit zu sagen. „Seid Ihr mir gefolgt?“
    Sein Lächeln wurde kühl. „Ist das denn die Art, wie man seinen Vater begrüßt?“
    Alarmiert stellte Madelyne fest, dass sie sich anscheinend in einem ungewöhnlich verlassenen Korridor befanden, und das Herz sackte ihr beklommen runter. Sie hob das Kinn an und achtete darauf, ihre Stimme leise zu halten. „Ihr seid nur durch einen Irrtum der Geburt mein Vater. Ich wünsche nichts mit Euch zu schaffen zu haben, Mylord, tretet also bitte beiseite.“ Wie konnten andere nur den Wahnsinn, dieses irrsinnige Leuchten in seinen Augen, nicht sehen?
    Fantins Hand schnellte hervor, um sie am Arm zu packen, bevor sie an ihm vorbeigehen konnte, und wurde dort sofort zu einem Schraubstock. „Ich werde solche Worte von dir nicht dulden, Madelyne.“ Er riss einmal an ihrem Arm, nur kurz, aber es reichte, dass ihr der Kopf ruckartig nach hinten fiel. „Du wirst jetzt mit mir kommen, Tochter. Nach zehn Jahren ist es mehr als mein Recht, dich wieder unter meine Obhut zu nehmen.“
    Sie unterdrückte die Übelkeit der Angst, rammte ihren Absatz runter auf den eleganten Fuß ihres Vaters und riss ihren Arm zurück. Auch wenn er vor Schmerz da grunzen musste, war sein Griff zu fest und er schraubte die Finger noch fester um ihren Arm, was sie dazu brachte vor Schmerz aufzuschreien. „Lasst mich los!“, schrie sie, in der Hoffnung, dass jetzt jemand ihre Auseinandersetzung hier hören würde. Sicherlich gab es in ganz Whitehall keinen Ort, der ständig leer blieb.
    „Sei still“, knurrte er, während er sie durch die leere Halle bugsierte, weg von dem leisen Gemurmel von Menschen. Ihr Kleid verfing sich zwischen ihren Beinen und sie stolperte, fiel gegen die raue Steinmauer, selbst in dem Moment noch, als Fantin ihr den Arm verdrehte, um sie wieder hochzureißen. „Ich werde derlei Finten von dir nicht dulden!“, fauchte er sie an, als sie hochkommend wieder gegen die Wand prallte, weil er so heftig an ihr gezerrt hatte. Schmerz explodierte ihr in der Schulter und an ihrem Arm.
    „Lasst das Mädchen los, de Belgrume.“ Eine Stimme aus Stahl zerschnitt die Luft wie ein Schwert und Madelynes Knie wurden vor Erleichterung ganz schwach.
    „Tretet beiseite, Mal Verne!“ Fantin wirbelte auf Gavin zu, eine Hand schon am Gürtel, die gleich darauf einen glitzernden Dolch hielt. „Ich werde nicht zulassen, dass Ihr mir hierbei im Wege steht.“
    Während Fantin sie mit sich schleifte, nahm Madelyne Gavin durch den Nebel aus Schmerz, der sie umgab, noch wahr. Selbst in ihrem halb vernebelten Zustand erkannte sie die Wut, die in seinen Augen brannte.
    „Ich sagte, lasst sie los.“ Gavins Stimme war ruhig, aber die Brutalität dahinter ließ Madelyne einen Schauder der Angst den Rücken hinab wandern.
    Fantin hielt den Dolch ruhig in der ausgestreckten Hand. Sein Griff an Madelynes Arm lockerte sich, als er seine Aufmerksamkeit auf den anderen Mann lenkte. „Ich nehme an, Ihr seid der Ansicht, ich sollte Euch danken, dass Ihr sie für mich gefunden habt, Mal Verne“, sprach er höhnisch, „aber in Wahrheit war es Gottes Werk und nicht irgendeine Tat von Euch.“
    Sie standen stocksteif. Wie zwei Hunde, die sich belauerten, bis Gavin sich plötzlich bewegte. Fantin keuchte schmerzvoll auf, als der Fuß des Jüngeren plötzlich seine Hand fand und der Dolch durch die Luft flog. Mit einer

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