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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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nur hinterherstarren konnte, wobei sich ihm im Magen etwas wütend zusammenbraute.
    D’Orrais. Der Mann mochte seine Werbung um ihre Hand in den Ring geworfen haben, aber es war ihm noch nichts gewährt worden und er ging von viel zu vielem als erwiesen aus. Gavin ballte die Faust und drehte sich zornig wieder zum Garten hin, die Zähne jetzt so fest zusammen gebissen, dass es wehtat.
    Er würde Madelyne daran erinnern, dass sie noch nicht verlobt war und dass, ohne Anstandsdame im Garten zu sitzen, nur zu weiteren Gerüchten führte, die ihr schadeten. Sie war das Leben bei Hofe nicht gewohnt und begriff schlicht noch nicht, dass schon solch kleine Dinge oftmals die Ursache für einen weit größeren Schaden waren.
    In dieser Art und Weise fachte Gavin seine Wut weiter an, während er auf die Ecke des Gartens zuschritt, wo der Birnbaum wuchs.
    Er kam um den Busch herum und erblickte da Madelyne und Reginald D’Orrais in voller Größe. Und mitten in einer Umarmung.

Zwanzig
     
    Als Reginalds Lippen ihre bedeckten, blieb Madelyne ganz ruhig stehen. Weder ging sie näher zu ihm noch wich sie vor dem Mann zurück, dessen Arme um ihre Schultern geglitten waren und dessen Mund sich auf den ihren presste.
    Es war ein sanfter Kuss – in nichts glich er dem, den sie im Wald mit Gavin geteilt hatte – und Madelyne hatte das Gefühl, sie erwartete irgendwie, dass noch etwas geschehe. Das tat es auch. Reginald zog sie näher an sich und passte seinen Mund noch fester dem ihrigen an, legte den Kopf zur Seite und zog ihr Gesicht zu sich.
    Wärme tröpfelte langsam durch sie hindurch und sie gestattete ihrer Hand ihn zaghaft an der Schulter zu berühren. Es war angenehm, sagte sie zu sich selbst. Weder jagte es ihr Angst ein noch verstörte es sie, stellte sie erleichtert fest. Er würde ihr Gemahl sein und es ängstigte sie nicht, wenn er sie küsste. Noch machte es, dass ihr sämtliche Venen hochsprangen und dass ihr Körper zu einem warmen Klumpen einschmolz, wie Gavins Kuss es bei ihr bewirkt hatte.
    Ihre Hochzeitsnacht würde anders sein, das wusste sie, wo es zu weit mehr als einem zärtlichen Kuss kommen würde. Würde sie das Gleiche empfinden ... nichts, oder würden Berührungen von Reginald ihr die Glieder schwerelos werden lassen und ihre Haut zum Glühen bringen?
    Weit entfernt bemerkte sie, dass Reginalds Finger ihr an der Seite des Gesichts entlang fuhren, als er sich sachte löste. „Madelyne“, flüsterte er, „ich wünschte, Ihr wärt bereits die Meine.“
    Dann zog er sie an sich, dieses Mal mit mehr Kraft, sein Mund drückte mit solcher Wucht gegen den ihren, dass ihr der Atem wegblieb. Jetzt raste ihr das Herz, als sie versuchte diese neue Erfahrung zu begreifen und zu entscheiden, wie sie sich dabei fühlte.
    Dann löste Reginald sich abrupt und ließ zu, dass sie sich wieder auf ihren Platz auf der Bank niedersetzte.
    „Ich bitte um Verzeihung, dass ich Euch unterbreche, D’Orrais“, erklang da eine Stimme, die ihr nur zu vertraut war – eine ruhige, tiefe und eisige Stimme.
    Madelynes Magen machte einen Salto, als sie sich umdrehte, um eine große Gestalt zu erblicken – Gavin –, die mit dem Rücken zur Sonne stand und auf sie herunter blickte. Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, da die Sonne hell schien und seine Züge verdunkelte, aber wie er seinen Körper hielt, verriet, dass er sich nur mit Mühe beherrschen konnte.
    „Seine Majestät ist soeben von der Jagd zurückgekehrt und so wie ich es verstanden habe, wünscht er mit Euch zu sprechen“, fuhr er in dem kühlen Ton fort.
    Reginald, der den Blick von Gavin nicht abgewandt hatte, erhob sich sofort. „Meinen Dank, Mal Verne.“ Er wandte sich an Madelyne, ergriff ihre Hand und brachte sie rasch an seine Lippen. Während er sie sanft drückte, sprach er mit dem Mund noch an ihrer Haut, „vielleicht ist das die Nachricht, auf die ich gewartet habe. Ich werde Euch heute Abend bei Tisch wiedersehen, Mylady.“
    „Selbstverständlich“, sprach Madelyne, als sie ihre Stimme wiederfand. Hatte sie erwartet, dass Gavin wütend sein würde, weil Reginald sie küsste? Warum sollte sie denn annehmen, dass er sich ebenso enttäuscht fühlen würde wie sie, als sie ihn und Therese zusammen beobachtet hatte?
    Aber er war gar nicht wütend – stattdessen kam er mit freudiger Nachricht für ihren Bewerber.
    Der Gedanke ließ sie mit einem Gefühl der Leere und der Verlassenheit zurück und als sie sich erhob, machte Reginald sich auf den

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