Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition)
seine Arme gezogen und meine Wut mit einem leidenschaftlichen Kuss besänftigt. Dennoch schiebe ich ihn von mir und drehe mich auf dem Absatz herum, um endlich meine Haare fertig hochzustecken.
„What do you think where you go?“ Er läuft mir wie selbstverständlich ins Bad hinterher.
„Meine Haare machen. Was sonst? Du bist viel zu früh dran.“
Eric tritt hinter mich und ich kann uns im Spiegel sehen. Er legt sein Kinn auf meine Schulter und umfasst meine Taille, während ich versuche, mich weiter zu frisieren. Wir beide zusammen, das sieht irgendwie gut aus.
„I‘ve brought you flowers.“ Er sieht mich mit Hundeblick an. Erst jetzt wird mir bewusst, wie zickig ich mich gerade verhalten habe. Ich lasse meine Arme sinken und drehe mich zu ihm um.
„Ich bin eine dumme Pute, oder?“, frage ich mit entschuldigendem Unterton. Eric macht eine Kopfbewegung zwischen schütteln und nicken.
„Sei nicht sauer auf mich. Ich konnte es nur nicht erwarten, dich zu sehen. And I like it when you wear your hair down. May I?”, fragt er, bevor er mir behutsam die Haarnadeln wieder rauszieht und meine Locken ausschüttelt. Er sieht mich zufrieden an und meint: „Viel besser.“
Eric nimmt zwei Decken von der Rückbank seines uralten Volvo 850 und führt mich auf die Wiese des Open Air Kinos. Auf der Fahrt hierher habe ich mich über seine Familienkutsche lustig gemacht. Er fand das weniger lustig und hat mich dann auch schnell zum Schweigen gebracht, als er mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass sein Kofferraum die Größe eines Doppelbettes hat. Das könnte praktisch sein. Für später. Oder so.
„Sollen wir uns hierhin setzen?“, fragt Eric und bleibt vor mir stehen. Wir sind in einer ziemlich abgeschiedenen Ecke der Wiese und die Leinwand ist bestimmt gute zwanzig Meter von uns entfernt.
„Ja, hier ist gut. Was sehen wir?“, frage ich, als wir gemeinsam die Decke ausbreiten. Ich persönlich habe den Verdacht, dass wir heute nicht viel mitbekommen werden.
„The Hangover. Ich hoffe das ist in Ordnung. Aber wenn nicht, ich weiß ein paar Dinge, mit denen ich dich unterhalten kann.“
Sag ich doch. Ich streife mir die Schuhe ab.
„Zum Beispiel mir ausgiebig deinen Kofferraum zeigen?“, frage ich unschuldig.
„Wenn du leise sein kannst, dann müssen wir dafür gar nicht erst zum Auto zurück.“ Eric ist unbemerkt ganz nah hinter mich getreten. Er presst sich an meinen Rücken und streicht meine Haare zurück. Seine vollen Lippen streifen federleicht meinen Hals. Ich stehe fast bewegungslos da, aus Angst die Beherrschung zu verlieren und ihn schon vor dem Film mitten auf der Wiese anzuspringen.
„Es ist beinahe unmöglich, bei dir still zu sein“, flüstere ich.
„I have some ideas to keep your mouth busy”, raunt er in mein Ohr und entfernt sich dann von mir, als wäre nie etwas gewesen.
„Möchtest du ein Eis, oder etwas anderes?“, fragt er dann mit Unschuldsmiene. Doch die Wölbung in seiner Hose spricht eine andere Sprache.
„Ein paar Gummibärchen wären gut.“
Eric geht zu dem kleinen Kiosk am Eingang und wird von einigen gierigen Blicken verfolgt. Die meisten sind weiblicher Natur, doch auch ein paar männliche sind dazwischen. Ihm scheint das gar nicht aufzufallen. Auch ich setze mich mit ausgestreckten Beinen auf die Decke und genieße den Ausblick auf seine Hinterseite.
„Are you cold?“, wispert Eric in mein Ohr. Die Sonne ist vor ein paar Minuten untergegangen und der Film beginnt gerade. Er sitzt hinter mir und ich habe mich an seinem Brustkorb angelehnt. Ich schüttele verneinend den Kopf und versuche, mich auf die Leinwand zu konzentrieren. Ein schwieriges Unterfangen, mit diesem Kerl hinter mir. Wir sitzen immer noch ziemlich abgeschieden. Niemand scheint sich in unsere Nähe zu trauen. Die nächsten Kinobesucher sind mindestens 10 Meter von uns entfernt und völlig auf den Film fixiert.
„Too bad.“ Eric scheint enttäuscht, dass er mich nicht wärmen kann.
„Wenn du einen Grund suchst, mich anzufassen, dann können wir uns gerne die zweite Decke teilen. Als Sichtschutz sozusagen.“ Eric legt die Decke über uns und zieht mich ein Stück zu sich, sodass ich jetzt fast aufrecht vor ihm sitze.
„Do you trust me?“ Ich nicke, weil ein Wort aus meinem Mund, meine Lüge enttarnen würde.
Eric überschüttet meinen Nacken mit Küssen und arbeitet sich langsam zu meinem Ohrläppchen vor. Er weiß schon ziemlich genau, wo meine Schwachstellen liegen. Seine
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