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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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gefunden haben, nie wieder verlieren."
    Ich lächelte bloß, und langsam begann ich viele Dinge zu verstehen. Seine Stimme war die Stimme des Hauses. In Wirklichkeit war cs nie mein Haus gewesen, es hatte immer ihm gehört. Als ich dem Haus von meiner Liebe erzählte, hatte ich in Wirklichkeit zu ihm gesprochen, und als das Haus zu mir sprach, war es in Wirklichkeit seine Stimme gewesen. Es würde nie mein Haus sein, einerlei, wieviel ich dafür bezahlt habe, außer er schenkte es mir.
    Ich sah mich in dem Zimmer um. Etwas hatte immer gefehlt, aber jetzt, da er gekommen war, war das Haus wieder warm und lebendig. Ich war glücklich, daß er hier war. Ich brauchte es ihm nicht zu sagen, er schien genau zu wissen, was ich fühlte.
    "Papa, es war das schönste Geburtstagsgeschenk, das ich je bekommen habe", sagte ich.
    Zum erstenmal bemerkte er jetzt, wie übel ich zugerichtet war. "Mein Gott!" rief er. "Danny, was ist denn geschehen?"
    Seine Worte riefen mich in die Gegenwart zurück. "Ich hatte einen Unfall, Papa", erwiderte ich mit rauher Stimme. "Aber wo ist Nellie?"
    Er starrte mich noch immer an. "Mamma hat sie dazu überredet, sich oben hinzulegen. Sie ist vor Angst um dich beinahe hysterisch geworden."
    Vom oberen Treppenabsatz hörte ich jetzt ein Geräusch. Nellie stand dort und starrte mich mit kreidebleichem Gesicht entsetzt an. In dem harten weißen Licht der noch unverkleideten Glühbirnen mußte ich tatsächlich einen grauenerregenden Anblick geboten haben. Ihre Lippen öffneten sich zu einem Schrei: "Danny!" Ihre Stimme hallte noch von den Wänden zurück, als ich bereits die Treppe zu ihr hinauflief. Sie machte mir einen kleinen Schritt entgegen, dann drehten sich ihre Augäpfel in den Augenhöhlen nach oben, und sie stürzte bewußtlos zusammen.
    "Nellie!" schrie ich und sprang auf sie zu, um sie aufzufangen.
    Aber sie stürzte und rollte schwerfällig über die halbe Treppenflucht, ehe ich sie zu fassen vermochte. Sie lag als kleines zusammengerolltes Bündel an der Wand, als ich bei ihr niederkniete und voll Verzweiflung ihr Gesicht zu mir drehte. "Nellie!" rief ich.
    Ihr Gesicht hatte das durchscheinende Weiß einer Milchflasche angenommen, und sie preßte die Augen vor Schmerz krampfhaft zusammen. Und nun hörte ich, wie sie trotz qualvoller Schmerzen mit blutlosen Lippen flüsterte: "Danny, Danny, ich hab mir deinetwegen so schreckliche Sorgen gemacht."
    Ich wandte mich aufgeregt an Papa. "Im Eckhaus auf der andern Straßenseite wohnt ein Arzt", rief ich ihm zu, "hol ihn! Rasch!"
    Dann wandte ich mich wieder zu Nellie; gleich darauf hörte ich das Zuschlägen der Haustür. Ich bettete ihren Kopf an"meine Schulter. Ihre Augen waren geschlossen, und sie lag ganz still. Sie schien kaum noch zu atmen.
    Meine Mutter kam jetzt die Treppe herunter. In ihren Augen spiegelte sich eine Welt tiefsten Verstehens und Mitgefühls. Stumm legte sie ihre Hand auf meine Schulter.
    Ich blickte wieder auf Nellie zurück. Warum lernt man so viele Dinge erst so spät? Jetzt überblickte ich erst die Zusammenhänge. Es war meine Schuld. Nellie hatte immer recht gehabt. Ich drückte ihren Kopf an meine Brust, ihr konnte, ihr durfte nichts geschehen! Sie war doch meine ganze Welt. Ich schloß die Augen und begann zu beten. Tränen flössen mir über die Wangen. "Bitte, lieber Gott... bitte ..."
    Ich lief in dem kleinen Wartezimmer des Krankenhauses nervös auf und ab. Mir schien cs, als wäre ich nicht einige Stunden, sondern bereits tagelang hier. Ich steckte eine frische Zigarette in den Mund und versuchte sie anzuzünden. Ich zerbrach drei Streichhölzer, ehe Zep schließlich eines anzündete und an meine Zigarette hielt.
    Ich sah ihn dankbar an. Ich weiß nicht, was wir an diesem Tag ohne ihn angefangen hätten. Er war den ganzen Tag über bei Nellie gewesen, hatte sie beruhigt und ihr geholfen. Und jetzt war er hier bei mir. "Danke, Zep", murmelte ich.
    Erschöpft ließ ich mich zwischen meinem Vater und Zep in einen Sessel fallen. "Der Arzt ist schon schrecklich lang bei ihr", sagte ich.
    Zep sah mich mit tiefem Verständnis an, er wußte, wie mir zumute war. "Mach dir keine Sorgen, Danny", sagte er und klopfte mir unbeholfen auf die Schulter, "sie wird bestimmt bald wieder ganz okay sein. Der Arzt hat gesagt, daß sie eine Chance hat, und ich kenne meine Schwester - sie ist zäh! Sie wird bestimmt durchkommen."
    So stand es. Sie hatte eine Chance . .. der Arzt hat's gesagt... sie hatte eine Chance... Ich mußte

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