Einfach. Alles. Merken
Telefon verbunden? Auf dem Display tobt das stürmische Meer (Wasser). Wenn die Wellen gegen die Ränder donnern, klingt das wie ein Schuss (SCH SS = 60). Weil der Akku leer ist, drücken Sie Ei (Eiweißstoffe) aus der Tube (T B = 19) in das Batteriefach. Das Gehäuse ist ganz glitschig vor Fett, rutscht Ihnen aus der Hand und fällt in ein tiefes Tal (T L = 15). Die SIM-Karte ist aus Kristall (Mineral) gemacht, das jeansblau ist (Lee-Jeans = 5). Die Tasten sind Zuckerwürfel und Kohlestücke, und weil Sie Zucker für Ihren Tee (T = 1) brauchen, nehmen Sie die Taste 1 (doppelt merkt sichs besser) und werfen sie in die Tasse.
Genauso lässt sich das schnellste Stück des Menschen in einen Denkraum verwandeln: Gehen Sie im Kopf Ihr Auto von der Stoßstange bis zum Kofferraum durch und suchen Sie geeignete Merkpunkte. Da Sie bereits merktechnisch fortgeschritten sind, laden Sie die Ritter der Tafelrunde zum Merken in Ihr Auto ein:
Die Ritter der Tafelrunde
Artus sitzt artig (als Gedächtnisstütze für den Namen) auf dem Kühlergrill (schließlich ist er König und darf ganz vorne sitzen). Gawain zerrt wahnsinnig am Gangwahlhebel, Lancelot hat ein Lot an seiner Lanze befestigt, sitzt auf dem Beifahrersitz und hält die Lanze wie zum Angeln aus dem Fenster. Beim Parken berührt die Stoßstange den (Erd-)Wall hinter dem Wagen (Parken + Wall = Parzival). Tristan hat sich im Kofferraum versteckt, weil ihm das alles zu trist ist. Die anderen Ritter gehören ganz Ihrer Vorstellung!
Das Mehr-Raum-Gedächtnis
Mit dieser Technik lässt sich die Welt in einen riesigen Wissensspeicher verwandeln. Ganze Städte können mit Fakten vollgestopft werden. Dabei ist es sinnvoll, das Wissen nicht ungeordnet aus großer Höhe abzuwerfen, sondern Themen in Städten, Gebäuden und Räumen gezielt zu verteilen.
Ein Beispiel: Wenn Sie Musikfreund sind, können Sie Namen der Mitglieder bekannter Bands in Ihrer Wohnung verteilen. Dazu sollten Sie zuerst eine grobe Struktur festlegen, welche Räume und welche Gegenstände darin zum Verbinden geeignet sind.
Gehen Sie Küche, Bad, Wohnzimmer und Schlafzimmer (oder auch Arbeitsraum, Abstellkammer, Keller, Balkon) in Gedanken durch und quartieren Sie die Musiker in die Gedächtnis-Wohnung ein. Sie entscheiden, welche Band in welchem Raum wohnen darf.
Verteilen Sie die Gruppen zuerst auf die Räume und verbildern Sie dann die Namen. Die Zuordnung auf ein bestimmtes Zimmer hilft Ihnen dabei und Sie wissen schnell, welches Bandmitglied auf welches Möbelstück passt.
Die Wohnung eines Musikliebhabers
Ron Wood (übersetzt „Holz“) könnte im Badezimmer auf einer Gitarre aus Holz in der Badewanne dümpeln und eine Flasche Rum (Ron) in der Hand halten. Mick Jagger reißt eine Jacke (Jagger) vom Spiegel herunter, damit er sich besser sehen kann, und brüllt in ein Mik(rofon = Mick). Den Rest erledigen Sie! Viel Vergnügen beim musikalischen Dekorieren Ihrer Wohnung!
Wie gehts weiter?
Sie sollten sich mit Räumen gut anfreunden, in denen Sie sich etwas lange und viel merken wollen. Besuchen Sie Ihre Lieblingsplätze, aus denen Sie gedachte Archive machen wollen. Dabei ist volle Aufmerksamkeit gefordert. Wenn Sie nicht sicher sind, wie es in der Kirche oder im Sportstudio genau aussieht: hingehen, anschauen, einprägen, das Wissen am besten direkt vor Ort einbauen. Es gilt wieder: „Doppelt merkt sichs besser!“ Sie kennen danach mehr Details der Orte und haben darin gleichzeitig neues Wissen abgelegt.
Hier ein paar weitere Anregungen, wie Sie die Römischen Räume nutzen und ausbauen können:
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(Französische) Revolution im Wohnzimmer : Historische Epochen mit Künstlern, Baustilen und wichtigen Ereignissen machen sich wunderbar als Gäste in Räumen. Probieren Sie wiederum, wie viele Informationen in einem Raum Platz haben, ohne dass es zu eng wird und Sie durcheinanderkommen.
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Mehr Raum schaffen : Denken Sie in allen Größen und Formen. Machen Sie einen ganzen Kontinent oder Ihre Armbanduhr zu einem Raum. Wichtig ist, dass es genügend Dinge in ähnlicher Größe gibt, an die sich Fakten hängen lassen: Benutzen Sie im Bad nicht die Wanne und den Inhalt des Medizinschranks gleichzeitig. Besser Sie machen aus dem Inhalt des Schranks einen eigenen Raum. Vom Verbrennungsmotor (mit Vergaser, Kolben und Ölwanne) über das Flugzeug, die Bahn und den Bus bis zum Petersplatz lässt sich fast alles als Gehirnarchiv nutzen.
Der Weg ist das Regal – Netztechniken II
Bewegung macht
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