Einfach gut - 99 Dinge, die nichts kosten und uns bereichern
abnehmen, gesünder leben, gelassener sein … (alles Maßnahmen übrigens, die vollkommen kostenfrei sind und dabei sehr sinnvoll wären). Selbst Psychologen vereinfachen den Menschen häufig, indem sie annehmen, dass er ein Ich hat, das mit einer Stimme spricht. Doch das stimmt fast nie. Wir haben in aller Regel nicht ein Motiv und ein Ziel, sondern mehrere. Und die widersprechen sich leider nur allzu oft.
Nehmen wir mal an, Sie wollten abnehmen: Sie sind nicht zufrieden mit Ihrem Gewicht und wünschen sich, schnell ein paar Kilo loszuwerden. Scheinbar ist also völlig klar, was Sie wollen. Und dennoch wird es Ihnen möglicherweise nicht leichtfallen. Sie müssen einen inneren Widerstand überwinden. Nur allzu oft ist dieser Widerstand groß, und Sie werden frustriert feststellen, dass Sie einfach nicht tun können, was Sie tun wollen. Das ist kaum zu erklären und völlig rätselhaft, wenn wir annehmen, dass Sie das und nur das wollen. Wogegen richtet sich der Widerstand? Wenn Sie Lust auf ein Stück Schokoladenkuchen bekommen, taucht auch Widerstand auf - Sie wollen schließlich abnehmen. Doch dieser Widerstand ist seltsamerweise viel einfacher zu überwinden.
Das Rätsel löst sich in Luft auf, sobald Ihnen klar wird, dass Sie eben mehr als das eine Motiv haben. Ja, Sie wollen
vielleicht abnehmen, um attraktiver zu sein. Doch Sie wollen auch genießen. Sie wollen sich entspannen. Sie sind neugierig auf neue Geschmackserlebnisse.
Die innere Stimme, die »Ich will abnehmen!« ruft, ist die lauteste. Aber wie so oft im Leben ist der, der am lautesten schreit, nicht immer derjenige, der sich durchsetzt. Wenn es andere gibt, die mehr Gewicht haben oder am längeren Hebel sitzen, ist alles Geschrei vergebens.
Alle diese inneren Stimmen sind keine »bösen Geister«. Sie sind Teile Ihres Selbst. Wenn Sie diese Stimmen nicht hören (wollen), verdrängen Sie einen Teil Ihrer Persönlichkeit ins Unterbewusste. Damit schneiden Sie sich nicht nur von einem Teil Ihrer Möglichkeiten ab, sondern verhindern eine »innere Kommunikation«. Die Folgen sind dieselben wie bei einer schlechten Kommunikation in einer Firma: Alles läuft zäher, weniger effektiv oder eben gar nicht.
Das innere Team leiten
Sie können sich Ihre verschiedenen Persönlichkeitsanteile als inneres Team vorstellen, als Parlament oder als Firma. Sie, also Ihr bewusstes Selbst, sind der Chef, der Teamleiter oder der Präsident. Sie führen das Team, doch jeder hat seine besondere Aufgabe. Und im Gegensatz zu einer tatsächlichen Firma hat jedes Teammitglied nur das Beste für die Firma (Ihre Gesamtpersönlichkeit) im Sinn! Sie können also nur gewinnen, wenn Sie mit Ihrem inneren Team kommunizieren und die Kommunikation der Teammitglieder fördern.
Der erste Schritt zur inneren Kommunikation besteht darin, dass Sie Ihre »inneren Ohren« weit öffnen. Hören Sie in sich hinein. Wischen Sie auftauchende Gedanken, Bilder und Gefühle nicht einfach beiseite. Alle sind wichtig!
Der zweite Schritt hin zu einer guten inneren Kommunikation ist, alle inneren Stimmen wirklich ernst zu nehmen und sich klar darüber zu werden, dass jede ein Teil von Ihnen ist, der etwas Positives für Sie erreichen will!
Auch wenn die Mittel zu diesem Zweck (momentan) nicht angebracht sind: Das Ziel jeder »inneren Persönlichkeit« ist immer positiv. Dieser Unterschied ist sehr bedeutsam; denn durch innere Kommunikation können Sie eine »innere Übereinkunft« finden. Sie können »eins mit sich selbst« werden.
»Innere Kommunikation« bedeutet, »mit sich selbst ins Gespräch zu kommen«. Und zwar durch Zuhören, Einfühlen und Verstehen. Die Auswirkungen eines »klärenden Selbstgesprächs« können gewaltig sein!
Möglicherweise ist Ihnen gar nicht bewusst, dass Sie solche Selbstgespräche ständig führen, beispielsweise immer
dann, wenn Sie über etwas nachdenken und das Für und Wider abwägen. Höchstwahrscheinlich ist Ihnen auch die Stimme des »inneren Kritikers« vertraut, der sich bei den unterschiedlichsten Angelegenheiten zu Wort meldet (beispielsweise wenn Sie hören, dass Sie Selbstgespräche führen sollen …).
Die Besprechung mit dem inneren Team
Für eine »Besprechung mit dem inneren Team« sollten Sie sich anfangs etwas Zeit nehmen. Am besten, Sie tun alles, um die Vorstellung zu unterstützen: Sie könnten beispielsweise Stühle um einen Tisch herum aufstellen und auf dem Tisch Namenskarten mit dem »Namen« des Mitglieds Ihres inneren Teams
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